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04.01.2010 - dradio.de

 


Kulturkalender


Thema des Tages

'Der fliegende Holländer'

 


   ... am 02. Januar 1843 uraufgeführt

'Rienzi' war gerade im Herbst 1842 zu einen sensationellen Erfolg für den aus Frankreich nach Dresden zurückgekehrten Richard Wagner geworden. Die sächsische Hofoper wollte auch den 'Holländer' für sich haben und ihn nicht Berlin überlassen - er kam nach Dresden - und viel durch.

Nur vier Aufführungen gab es, dann verschwand das Werk zunächst einmal von der Bühne in Dresden.
Das Publikum war überfordert - hatte es sich beim 'Rienzi' der ganzen Opulenz eine quasi Meyerbeer-Oper mit realem Hintergrund der Story hingeben können, war nun alles reduziert auf ein paar Figuren, die nicht einmal 'greifbar' waren.

Heine hatte die Vorlage geliefert, die sturmumtoste Schiffsreise der Wagners aus Riga nach London tat das Ihrige.

Es war eine der Schauergeschichten, die man sich damals so in der Gartenlaube erzählte - Richard Wagner machte daraus - im Stile der Zeit - eine romantischen Oper.

War er beim 'Rienzi' noch dem Schema verhaftet, lyrischer Sopran plus Hosenrolle, so begann beim 'Holländer' das Weib der Zukunft zu wirken, die Frau, die zur Erlösung des Mannes auf die Welt gekommen war, die durch oder für die Leiden des Mannes starb und diese Aufgabe auch zu erfüllen hatte.
Der Senta, die hier den 'Holländer' zu erlösen hatte, folgten die 'Tannhäuser Elisabeth', die Sieglinde, die Brünnhilde, die Isolde und die Kundry.

Die erste Senta sang die vom Meister so verehrte Wilhelmine Schröder-Devrient, die auch als Adriano im 'Rienzi' auf der Bühne stand, die Venus im 'Tannhäuser' folgte - zur Ortrud kam es nicht mehr, da der 'Lohengrin' in Dresden wegen der Beteiligung Richard Wagners an den revolutionären Aufständen von 1849 nicht mehr an der sächsischen Hofoper zur Uraufführung kam.

Produktionen vom 'Holländer' geraten in der heutigen Zeit mehr und mehr zu Persiflagen und reduzieren das Frühwerk zum Sandkastenspiel für Unreife zu Lasten der Steuerzahler - meist auch noch gefördert durch Zuspruch der RW-Vereine.

Hier besonders durch die Ehrenvorsitzende des RW-Vereins Hannover.
Nach eigener Aussage liebt sie ja 'modische Inszenierungen'.
Zu diesen dürfte dann ja auch 'Die verkaufte Braut' an der Nds. Staatsoper gehören.

 

 

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Marie-Louise Gilles