|  | Hat die Hochkultur noch eine 
					Chance? 
 Wer einigermaßen klar denken kann, bemerkt, dass alles mit 
					allem zusammenhängt.
 
 Wenn in vielen Gegenden die Bäume abgehackt wurden, wird das 
					Erdreich weggeschwemmt, die Gegend verödet.
 
 Wenn Menschen sich mit zuviel Zuckerzeug mästen, werden sie 
					früher oder später leiden.
 Wenn Menschen sich zu sehr unter Stress setzen, produziert 
					der Körper Gift und sie werden krank.
 
 Wenn Männer in patriarchalen Ländern zur Stärkung ihres Egos 
					und auf Kosten ihrer für wertlos erachteten Frauen Scharen 
					von Kindern produzieren, gibt es Hungersnöte und 
					Völkerwanderungen.
 
 Wenn in Deutschland der Begriff‚ ’sozial’ so falsch 
					interpretiert wird – eigentlich ist der lateinische ’socius’ 
					der Genosse, mit den man gesellig, umgänglich, verträglich 
					lebt – dass, der Sozialethik widersprechend, das 
					Bildungsniveau nicht für alle angehoben, sondern auf 
					sträfliche Weise gesenkt wird, damit immer mehr Schüler das 
					Abitur machen und die ’Note eins’ leichtfertig vergeben 
					wird, dann folgt daraus eine Nivellierung nach unten mit der 
					Gefahr der Verdummung , Vermassung, Verrohung.
 
 Der Begriff ’Elite’ wird zum Schimpfwort, die Hochkultur, 
					die unsere Werte repräsentiert, wird verhöhnt und durch 
					oberflächliche, sensationelle Events ersetzt.
 
 Auch die Oper ist Hochkultur.
 Für sie zu kämpfen ist unsere Aufgabe.
 
 Marie-Louise Gilles
 
					
					
					
					 
 
					 
					
					Kalenderblätter November
 
 
						
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							Vincenzo Bellini am 03. 
							November 1801 geboren 
							Sein von 
							der Callas wiederentdecktes Œuvre beschränkte sich 
							nicht nur auf die 'Norma'. 
							Von Bellini gibt es 
							eine Reihe von heute kaum mehr gezeigten Werken. 
							Es begann mit der 1825 
							uraufgeführten Oper 'Adelson und Salvini' - immerhin 
							war Bellini da gerade erst einmal 24 Jahre alt, als 
							Neapel das Werk spielte. 
							1826 folgte in Genua 
							'Bianca und Fernando'.
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							Mailand spielte 1827 
							'Der Pirat' und 1829 'Die Fremde'. 
							Ebenfalls 1829, dann 
							aber in Parma 'Zaira'. 
							1830 kam 
							in Venedig 'Romeo und Julia - auch bekannt als ’I
							
							
							Capuleti 
							e i Montecchi’ 
							-heraus und wiederum Mailand zeigte 1831 'Die 
							Nachtwandlerin' und dann im gleichen Jahr die 
							'Norma'. 
							1833 war die 
							Uraufführung von 'Beatrice di Tenda' in Venedig und 
							schließlich in Paris 1835 'Die Puritaner'. 
							Bellini hatte das 
							Glück, fast ausnahmslos - ab der Oper 'Der Pirat' 
							und bis auf 'Die Puritaner' - mit dem Librettisten 
							Felipe Romani zusammenarbeiten zu können, der auch 
							Texte für Gioacchino Rossini, Gaetano Donizetti und 
							Simon Mayr schrieb. 
							Er war 'Hausdichter' 
							der Scala in Mailand und Bellini lernte ihn 
							anlässlich der Premiere von 'Der Pirat' kennen. 
							Vincenzo Bellini starb 
							schon mit 34 Jahren - angeblich hatte er sich mit 
							seinem intensiven Schaffen mit neun Opern in zehn 
							Jahren so übernommen, dass er einem Magenleiden 
							nichts mehr entgegensetzen konnte. 
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							Die 
							Geschichte um Sir John Falstaff am 04. November 1604 uraufgeführt
 
							Otto Nicolai und 
							Giuseppe Verdi nutzten die Story für eine Vertonung. 
							Nicolai nach dem Originaltitel 'Die lustigen Weiber 
							von Windsor' und Verdi mit dem einzigen Titelwort 
							'Falstaff', auch am Staatstheater in Braunschweig 
							ins Repertoire genommen, verantwortlicher Dramaturg 
							damals der nunmehrige Direktor des Theaters 
							Regensburg.
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							Google:
 Bemerkungen_zu_'Falstaff'_im_'Staatstheater_Braunschweig'_17.06.2011
 
 Google:
 Bemerkungen_zu_'Falstaff'_im_'Theater_Regensburg'_01.06.2012
 
 Ob nun wirklich Shakespeare das Stück schrieb oder 
							wie vermutet wird, sein damaliger Kontrahent und 
							Mitbewerber Christopher Marlowe - ist bisher 
							ungeklärt.
 
 Der Film
							
							'Anonymos' 
							soll nach dem Willen des deutschen Regisseurs Roland 
							Emmerich aufzeigen, dass äußere Einflüsse wie die 
							Situation im Elisabethanischen Zeitalter, die sich 
							da abspielenden politischen Intrigen, Affären und 
							Machenschaften, derer, die sich des Throns 
							bemächtigen wollten und die dann auch die Londoner 
							Theater bestimmten.
 Die Story geht 
							auf Plautus zurück, der um 205 vor der Zeitenwende 
							sein Stück 'Der Maulheld' uraufführte und seinen 
							Pyrgopolinices als Weiberhelden darstellt. 
 Außerdem zeigt sich die Figur im Capitano in der 
							Commedia dell'arte und weiter in Ralph Undalls 
							'Roister Doister'.
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							Friedrich 
							Schiller am 10. November 1759 geboren
 Neben Goethe war er der Träger der deutschen 
							Klassik,
 der politisch-gesellschaftliche Themen nicht 
							ausklammerte, besonders dann nicht, wenn aus seiner 
							Sicht zu kritisierende Vorkommnisse sich in seiner 
							unmittelbaren Umgebung abspielten.
 
 Sein Landesherr war Karl Eugen von Württemberg.
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							  | Der hatte seit seinen frühen 
							Regierungsjahren absolutistische Machtansprüche auf 
							Kosten des Volkes durchgesetzt und in maßloser 
							Verschwendung und Genusssucht dokumentiert. 
 Als sich die Landstände, die vom württembergischen 
							Absolutismus nicht beseitigt werden konnten, bei der 
							Reichsführung über das Gehabe von Karl Eugen 
							beschwerten, wurde er gezwungen, die von ihm 
							verletzten Verfassungsgrundsätze anzuerkennen.
 Dieser Erfolg trug sehr zur Stärkung des politischen 
							Bewusstseins der Bürger bei.
 
 Karl Eugen gründete die Karlsschule, zu dem Zweck, 
							ihm ergebene Mitarbeiter, zu Beamten 'formen' zu 
							lassen.
 
 Auch Friedrich Schiller wurde aufgrund der vom 
							Fürsten erkannten Intelligenz des Untertan, in die 
							Karlsschule aufgenommen und zum Regimentsmedikus 
							ausgebildet.
 Er erkannte die Mangelerscheinungen im Lande sehr 
							bald und begann, bei seinen schriftstellerischen 
							Aktivitäten, das politische Manko einzugliedern.
 
 So entstanden unter diesem Eindruck seine ersten 
							Werke 'Die Räuber' und 'Kabale und Liebe', die 
							gesellschaftliche Missstände aufgriffen und auf die 
							Bühne brachten.
 
 Heutzutage drehen die 
							Theater Schillers Werke 'durch den Wolf', um das 
							Publikum zu unterhalten, wichtig, dass 'auf jedem 
							Sitz ein Arsch' Platz nimmt, der meist die Stücke 
							nicht kennt, aber die Auslastung des Hauses und die 
							Verlängerung des Vertrages des Theaterdirektors 
							sichert.
 
 Von Erfüllung des Bildungsauftrages und das noch zu 
							Lasten des Steuerzahlers kann keine Rede sein.
 
 Beispielhaft hierfür:
 
 Google:
 Betrachtungen_zu_'Die_Raeuber'_-_Theater_Regensburg_am_1.12.2012
 
 Google:
 Kritik_'Kabale_und_Liebe_-_Schaubuehne_Berlin_01.11.09
 
 Google:
 Kritik_'Kabale_und_Liebe'_ 
							-_Deutsches_Theater_Berlin_2010
 
 Google:
 Damals_in_Regensburg_Thema_des_Tages_17._Oktober_2012.htm
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							Carl Maria von Weber
							am 18. November 1786 in Eutin geboren
 
							Der Vater ein Theaterbudenbesitzer - 
							ständig auf Wanderschaft, die Mutter Sängerin.So war das Kind Carl Maria seit der Geburt auf und 
							hinter der Bühne.
 Er war vertraut mit dem, was man spielte:
 Haydn, Dittersdorf, Mozart, Hiller, Paisiello.
 
 Abbé Vogler - Kompositionslehrer am Nationaltheater 
							in Mannheim am Hof von Kurfürst Karl Eugen von der 
							Pfalz - förderte Carl Maria von Weber, neben den 
							anderen Schülern, die ihm anvertraut waren: Franz 
							Danzi, Giacomo Meyerbeer.
 
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							Vogler empfahl Weber als Kapellmeister nach 
							Breslau, der ging dann nach Prag und nach Dresden, 
							immer im Bestreben, Routine durch Reformierung des 
							Orchesterwesens abzubauen und die Systeme zu 
							verbessern. Während der Napoleonischen Kriege zog er als 
							Klaviervirtuose durch das Land. Ab 1813 in Prag als 
							Opernchef am Ständetheater veranstaltete er 
							Einführungskommentare zu den aufzuführenden Werken, 
							um die Themen dem Publikum näher zu bringen.
 
 Die Deutsche Oper lag ihm am Herzen, die neben der 
							von den Höfen favorisierten italienischen Konkurrenz 
							nur ein Schattendasein führte. Er setzte sich für 
							die Einführung von festen Probenplänen ein, 
							vergrößerte den Chor zahlenmäßig, ordnete eine neue 
							Sitzordnung des Orchesters an und dirigierte als 
							erster mit einem Taktstock in der Hand vor dem 
							Orchester stehend, mit dem Rücken zum Publikum.
 
 Mit seinen frühen Werken wie ’Das Waldmädchen’, 
							’Peter Schmoll und seine Nachbarn’, ’Rübezahl’, ’Abu 
							Hassan’ und dann mit ’Der Freischütz' und 'Oberon' 
							positionierte er die deutsche romantische Oper in 
							den Spielplänen der Opernhäuser.
 
 Richard Wagner sorgte vierzehn Jahre nach Webers Tod 
							für die Rückführung der sterblichen Überreste von 
							London nach Dresden.
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							Lili 
							Lehmann am 24. November 1848 geboren
 Im Revolutionsjahr kam sie in 
							Würzburg zur Welt.
 
 Kapellmeister Richard Wagner stand damals im 
							weitesten Sinne auf den Barrikaden in Dresden und 
							musste ein Jahr später in die Schweiz fliehen.
 
 Er engagierte sie 1876 für die ersten Bayreuther 
							Festspiele für die Woglinde, die Helmwige und die 
							Stimme des Waldvogels.
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							Trotz der engen Kontakte zum sächsischen Meister - 
							ihre Mutter eine Geborene Loew - war trotz ihrer 
							jüdischen Herkunft eine gute Freundin Wagners - ließ 
							sich Tochter Lili in ihrer gesamten Laufbahn nicht 
							auf ein Stimmfach festlegen.
 
 Obwohl sie die Partien häufig wechselte und damit 
							auch von Fach zu Fach sprang, konnte sie ihren 
							'Gesangsapparat' flexibel halten und von der Königin 
							der Nacht und der Rosina, Gilda später über 
							Troubadour-Leonore auch die
 
 Fidelio-Leonore,
							
							
							http://youtu.be/2w3X2v6u3wI
 
 und die Figaro-Gräfin,
							
							
							
							http://youtu.be/1vPB_TegOnU
 
 wie auch
 Elvira und Anna, Norma 
							und dann auch die Walküren-Brünnhilde und die
 Isolde 
							
							
							http://youtu.be/1GuqXbJMtlA
 singen.
 In 
							ihrer Karriere zeigte sie sich in 170 Rollen 
							'querbeet' - für den heutigen Opernhörer kaum mehr 
							vorstellbar, da man sich gerade bei Wagner an einen 
							schwereren Stimmklang gewöhnt hat. Eine Venus sollte 
							nicht wie ein Blondchen klingen - beide Rollen sang 
							die Lehmann.
 
 Die Zeit war eine andere, in der sie auftrat, der 
							favorisierte Klang einer Sopranistin, ein anderer 
							als heute, so dass die vorhandenen Aufnahmen der 
							Lilli Lehmann das heutige Publikum zwangsläufig - 
							abgesehen von den technischen Mängeln - irritieren 
							müssen.
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							Flotows 
							'Martha' am 25. November 1847 uraufgeführt
 Nur wenige Theater können diese romantische Oper aus 
							der Zeit der Revolution in Deutschland und 
							Österreich noch spielen, denn nur an wenigen Häusern 
							ist die deutsche Sprache Pflicht für ein 
							Ensemblemitglied. Hinzu kommt, dass die deutschen 
							Theater nicht geneigt sind, die Stücke in deren Zeit 
							mit der Spannung zwischen Adel und Landvolk 
							aufzuführen, sondern à la mode und zur Belustigung 
							des Publikums der Handlung ein Bühnenbild und eine 
							Personenführung überstülpen, die mit dem Werk nichts 
							zu tun haben.
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							Hannover spielte es 
							unter Gartenzwergen und die DOB in einem Altersheim.Und das Oberpf. Metropol-Theater Regensburg zeigte 
							eine Version 'Unter Robotern'.
 
 Der 'Martha' war der 'Alessandro Stradella' mit 
							Erfolg vorausgegangen, so dass die Wiener Hofoper 
							ein weiteres Werk in Auftrag gab.
 
 Dem mecklenburgischen Gutsbesitzer Flotow gelang es, 
							seine 'Martha' auch auf die internationalen Bühnen 
							zu bringen, Caruso sang den Lyonel 1906 und 1915 an 
							der Met. Das englische Ambiente führte zur Annahme 
							der 'Martha' mit ihrem Markt zu Richmond auf der 
							britischen Insel, Paris spielte es - die Oper war 
							international gefragt, im Gegensatz dazu waren die 
							Werke von Nicolai und Lortzing auf die deutschen 
							Bühnen beschränkt.
 
							Flotows Lebenszeit - 
							am 27. April 1812 geboren - deckt sich nahezu mit 
							der von Richard Wagner: 1813 - 1883. 
							Er sollte, aus einer 
							adeligen Familie in der Uckermark stammend, in die 
							Diplomatie gehen - gab den Gedanken bald wieder auf 
							und widmete sich in Paris der Kompositionslehre. 
							Erste Stücke versuchte 
							er in Paris aufzuführen, was aber nur unter großen 
							Mühen möglich war. Als die Julirevolution Paris in 
							Unruhe versetzte, ging er zurück nach Mecklenburg. 
							1844 zeigte Hamburg 
							seinen 'Alessandro Stradella', dem in Wien 1847 
							'Martha oder der Markt zu Richmond' folgte. 
							1855 wurde er zum 
							Intendanten in Schwerin ernannt, ging aber 1863 
							wieder nach Paris zurück. Er starb 1883 in 
							Darmstadt. 
							Vicco von Bülow 
							inszenierte 1986 'Martha' am Staatstheater in 
							Stuttgart. 
							Weder die eine noch 
							die andere Oper von Friedrich von Flotow wie 
							'La Duchessede Guise', 
							'Der Förster', 
							'L'esclave de 
							Camoëns', 
							'Die Matrosen', 
							'Die Großfürstin 
							Sophia Katharina', 
							'Rübezahl', 
							'Albin', 
							'Veuve Grapin', 
							'Pianella', 
							'Zilda', 
							'L'Ombre', 
							'Am Ruinenstein' 
							wie auch die Ballette 
							'Die Libelle' und 'Tannenkönig'. 
							wurden seit der 
							Jahrtausendwende in die Spielpläne der Theater 
							aufgenommen. |  
					
					
					 
					 
 Fortsetzung von Seite 23, Heft zehn, Oktober-Ausgabe
 
 Lohengrin
 Die 
					Quellen - 
					Literarische und historische Grundlagen
 Die 
					Forschung ist sich einig, dass von dieser Zeit des 9. Jh. 
					nur sehr wenige Quellen etwas über die Zeit Heinrich I. 
					aussagen. Die einzigen Primärquellen stellen die 
					Geschichtsschreibungen von Widukind von Corvey, (gest. nach 
					973) und Thietmar von Merseburg, (gest. 1018) dar. Die in 
					der Beckerschen Weltgeschichte von Johann Wilhelm Loebell 
					gemachten Ausführungen geben keine weiteren Hinweise außer, 
					dass Heinrich 929 Prag eroberte und „[...] auch gegen die 
					Dänen unternahm er einen Feldzug, eroberte Schleswig [...] 
					und [...] stellte die Markgrafschaft Karl’s des Großen [...] 
					wieder her. 
					(Loebell, Johann Wilhelm, Karl Friedrich Becker’s 
					Weltgeschichte, Berlin 1836, Dritter Teil, Seite 221) Hier 
					wird eine Quelle genannt, die RW zu seiner Textfassung in 
					der zweiten Szene des ersten Aufzuges führte „Und, König, 
					du! Gedenkst du meiner Dienste, wie ich im Kampf den wilden 
					Dänen schlug?“ Legt 
					man die aufgeführten Quellen der Dichtung Richard Wagners zu 
					Grunde, so lassen sich Stränge entwickeln, aus der die 
					Dramaturgie der Prosafassung und der vertonten Textdichtung 
					abgeleitet wurden und aus der sich die Protagonisten 
					ergeben: 
					•         Lohengrin, der Schwanenritter vom Gral als Sohn 
					Parcivals,  
					•         Elsa, die Herzogin von Brabant, 
					•         Heinrich der Vogler, deutscher Regent, 
					•         Friedrich von Telramund, 
					•         die Gegenspielerin, noch unbenannt, auf der 
					Herzogin von Cleveberuhend,
 
					•         der Heerrufer 
					Richard Wagner hat neben der eigentlichen Schwanrittersage 
					auch vom Thema völlig abweichende Literatur benutzt, um 
					hieraus seine Dichtung des ’Lohengrin’ zu verfassen. Aus den 
					Nibelungen wird der Streit der Königinnen vor dem Münster, 
					in den zweiten Akt des ’Lohengrin’ in das Gespräch Elsa / 
					Ortrud “Zurück Elsa, nicht länger will ich dulden, dass ich 
					gleich einer Magd dir folgen soll” übernommen. ’Die 
					Böse’, also die Gegenspielerin der weiblichen Lichtgestalt, 
					ist nicht in allen Quellen zum ’Lohengrin’ präsent. Sie wird 
					lediglich im Baierischen Lohengrin als Gräfin von Cleve und 
					bei den Brüdern Grimm als Herzogin von Kleve aufgeführt und 
					gilt ihm als Vorlage für die Ortrud als die Initiatorin des 
					Zweifels in Elsa und damit die Auslöserin der Frage nach der 
					Herkunft von Lohengrin und nach seinem Namen. 
					 
					Basierend auf Richard Wagners verwendeter Literatur geht die 
					Figur der Ortrud auch auf das mit Zaubermitteln vertraute 
					Kammerweib in Albrechts ’Der jüngere Titurel’ zurück. Mit
					 “Nu 
					wart ir sus geraten, sie solt von sinem liebeezzen einen braten der ergienc von einem kamerwibe:
 ‚heizet im nehmen den fuz zertenken siten
 zu 
					an dem gejagede, senn er sie entslafen sunder striten!“
 wird 
					Elsa vorgegeben ein Stück Fleisch aus Lohengrins Leib zu 
					essen, um ihn an sich zu binden. (Albrecht, Der jüngere Titurel, Band III, Strophe 6020, 
					Seite 408, Berlin 1992)
 So 
					zeigt sich der Hinweis von Ortrud in der Prosafassung “oh 
					hättest du ihm des Körpers kleinstes Glied entrissen nur”, 
					als eine Vorgabe aus dem ‚Jüngeren Titurel’. 
					Inwieweit Ortrud nun ’die Böse’ im Vergleich zu ihrer Zeit, 
					ihrer Männerumwelt, der Zeitgeschichte, der Gesetzgebung im 
					Sinne derer des 10., des 19. und des 21. Jahrhunderts zu 
					bezeichnen sein könnte, geht zunächst aus den Quellen nicht 
					hervor. Dass 
					sie Elsa dazu verleitet, den unbekannten Ritter nach dessen 
					Herkunft zu fragen und dem Namen zu fragen, ist zunächst 
					nichts Ehrenrühriges. Ganz 
					entscheidend für die persönliche Entwicklung und in Bezug 
					auf die Gestaltung der Frauenfiguren in Dichtungen und 
					Kompositionen Richard Wagners - speziell hier im Lohengrin - 
					ist das Gastspiel, das die damalige Primadonna der Dresdener 
					Oper in Leipzig gab und welches „[...] meinem künstlerischen 
					Gefühle plötzlich eine neue und für das ganze Leben 
					entscheidende Richtung gab.“ 
					Richard Wagner erlebt sie als Fidelio-Leonore und nimmt 
					stärkste Eindrücke von dieser Vorstellung mit. 
					 „Wenn 
					ich auf mein ganzes Leben zurückblicke, finde ich kaum ein 
					Ereignis, welches ich diesem einem in Betreff seiner 
					Einwirkung auf mich an die Seite stellen könnte.“ Nach 
					diesem Erlebnis zweifelt er an seinem Talent und er glaubt 
					„[...] erkennen zu müssen, dass eine große Verwirrung, 
					welche nun auf längere Zeit in mein Leben, namentlich in 
					meine Arbeiten eintrat, durch die übermäßige Erfülltheit von 
					dem Eindrucke dieser Kunsterscheinung veranlasst wurde.“ 
					 Es 
					kommt soweit, dass er nicht weiß „[...] etwas 
					hervorzubringen, was in unmittelbarem Verhältnis zu dem 
					empfangenen Eindrucke stehen möchte.“ Und er hätte gerne ein 
					Werk schreiben mögen, „welches der Schröder-Devrient würdig 
					gewesen wäre. [...]“ (ML S. 44) Und 
					bei einem Aufenthalt in Nürnberg erlebt er die 
					Schröder-Devrient wieder als Fidelio-Leonore und als 
					Emmeline in die Schweizerfamilie. Letztere eine früheste 
					Jugendrolle der Sängerin, die sie eigentlich schon längst 
					abgelegt hatte und „[...] für welche sie sich kaum mehr 
					eignete und die sie auch zum Überdruss häufig gegeben [...]“ 
					hatte. Der 
					Eindruck, den die Darstellung dieses jungen Mädchens neben 
					der anderen Rolle innerhalb des Gastspiels, der heldischen 
					Leonore, auf Richard Wagner machte, zeigt sich in „[...] 
					Ergriffenheit und mein wahrhaftes Erstaunen, als ich an 
					diesem Abend die unbegreifliche Frau erst in ihrer wahrhaft 
					hinreißenden Größe kennenlernen sollte.“ (ML S. 113) Und er 
					bedauert, dass die sängerischen und darstellerischen 
					Fähigkeiten dieser Sängerin „[...] nicht als Monument allen 
					Zeiten erkenntlich festgehalten und überliefert werden 
					kann.“ (ML S. 113) Es ist 
					mit Sicherheit davon auszugehen, dass somit Wilhelmine 
					Schröder-Devrient maßgeblich die Dramaturgie seiner Werke 
					und der Rollengestaltung im Sinne seines Musiktheaters 
					beeinflusst hat.  
					Wilhelmine Schröder-Devrient war die erste singende 
					Darstellerin von Opernpartien in dem heutigen Sinne. Sie 
					hatte sich einem Interpretationsstil zugewandt, der sich 
					erheblich von dem der damaligen ’opera seria’ und ’opera 
					buffa’ unterschied, bei der die Sänger ihre Partien, in 
					Rezitative und Arien aufgeteilt, meist statuarisch an der 
					Rampe dem Publikum zugewandt präsentierten. 
					Entsprechend der Rolle der Leonore war sie im Spiel eine 
					aktive Frau, die nicht wie die Lyrischen sich der Freude 
					oder dem Elend der Rolle hingab, sondern dem 
					Erlösungsgedanken entsprechend agierte und damit deutlich – 
					schon von der Dramaturgie her – in den Ablauf der Handlung 
					eingriff. Ein 
					wichtiger Anstoß für die Form der dramaturgischen Gestaltung 
					der Ortrud ist vor allem der Auftrag für Richard Wagner 
					gewesen, in Dresden nach dem Tod des Musikdirektors Rastelli 
					die ’Euryanthe’ von Carl Maria von Weber zu dirigieren. (ML, 
					Seite 264) Hier 
					stehen dem lichten aber leidenden und erduldenden Paar 
					Euryanthe (Sopran) / Adolar (Tenor), die aktive Seite, der 
					Bariton Lysiart und seine Mitspielerin, der Mezzosopran, 
					Eglantine gegenüber. Diese 
					Konstellation – bereits aus der 'opera seria' bekannt - ist 
					die typische 'Schwarz-Weiß-Malerei’ des ’Gut / Böse Schemas’ 
					der Opernliteratur. Wie im 
					’Tannhäuser’ der Elisabeth die Venus gegenübersteht, so ist 
					im ’Holländer’ das Schema nur insofern eingehalten, als der 
					Senta die Mary als Mutterrolle und als Alt-Partie beigegeben 
					ist. Auch 
					im ’Lohengrin’ folgt Richard Wagner der Vorgabe, dass ein 
					Sopran die lichte Heldin als Dulderin und Erlöserin 
					darstellt und der Mezzosopran den Part der aktiv planenden 
					und gestaltenden Gegenspielerin übernimmt, sieht man davon 
					ab, dass Brünnhilde und Fricka oder Waltraute mit ähnlicher 
					Rollenverteilung bezogen auf die Stimmlagen belegt wären, 
					denn Fricka und Waltraute sind keine Negativpartien im Sinne 
					der Eglantine, sondern nur die jeweilige Mahnerin. Brangäne 
					ist die Vertraute Isoldes. Kundry beinhaltet in einer Figur 
					das Negative wie auch das Positive der Erlöserin. 
					Eglantine verhält sich gesetzeswidrig, indem sie sich z.B. 
					der Leichenfledderei schuldig macht. 
					Entscheidend ist, dass Richard Wagner entsprechend der 
					Zeitfolge der Veröffentlichungen der verschiedenen 
					Forschungsergebnisse ganz eindeutig nur einen Teil 
					unterschiedlicher Quellen gekannt haben kann. 
					Bereits 1826 also mit dreizehn Jahren hatte er Dichtungen 
					von E.T.A. Hoffmann kennen gelernt, der als Romantiker 
					versucht, das durch den Fortschritt der Naturwissenschaften 
					zusammengebrochene Universalweltbild in einen Idealismus zu 
					retten.  In 
					seiner Undine ist die Wassernymphe seelenlos aber 
					ausgestattet mit der unwiderstehlichen Sehnsucht nach 
					Beseeltheit, die sie nur durch Heirat mit einem Sterblichen 
					erlangen kann.  Die 
					Basis für diese Struktur liegt bereits um 1320 als Egenolf 
					von Stauffenberg die Historie von der ‘Nymphe im 
					Stauffenberg’, das Christian August Vulpius 1805 
					nacherzählte. In ’Des Knaben Wunderhorn’ haben Brentano und 
					von Arnim Romanzen des Ritters von Stauffenberg 
					aufgegriffen. Das 
					Interesse an diesem Stoff seitens deutscher Dichter nach 
					1800 erklärt sich aus der romantischen Phantasie, in der ein 
					irdischer Partner eine erotischen Bindung mit dem 
					außerirdischen Wesen eingeht.  Die 
					damit einhergehende dramaturgische Verknüpfung von 
					Erlösungsidee und Liebestod entspricht den Vorstellungen von 
					Vereinigung des Wunderbaren mit dem Alltäglichen. Dem 
					Schema der erlösenden Frau entsprechen die Figuren der 
					frühen Werke ‘Die Feen’, ’Holländer’ mit der Senta, 
					‘Tannhäuser’ mit seiner Elisabeth und der Elsa im 
					‘Lohengrin’. Die 
					Quellen der Schwanensage reichen über die Zeit der Kreuzzüge 
					bis in die Antike zurück. Vorgeschichten wie die von 
					Johannes von Alta Silva geht von der Verwandlung der sechs 
					Kinder eines Königs durch die Großmutter aus, bei der nur 
					das siebte als späterer Schwanenritter die menschliche 
					Gestalt behält und die Geschwister erlöst. Ovid 
					schildert in seinen Metamorphosen die Geschichte des Cygnus 
					als Sohn des Sthenelus, der sich in einen Schwan verwandelt 
					und sich damit Zeus entzieht. Auch 
					wird Cygnus als Sohn Neptuns geschildert, der von Achill mit 
					seinen Lanzen nicht getötet werden kann, aber dennoch 
					stirbt. Der Leichnam wird von Neptun in einen Schwan 
					verwandelt. Oder 
					Cygnus ist der Sohn Apolls und der Hyrie, der sich bei einem 
					Sturz von einem Felsen in einen Schwan verwandelt. Hieran 
					knüpft sich die Version nach der Cygnus sich aus Trauer um 
					den Tod seines Verwandten Phaeton, der den Sonnenwagen 
					seines Vaters Helios lenken wollte und dabei umkam, in den 
					Fluss Eridanos stürzte. Erzürnt über Phaeton verwandelten 
					die Götter Cygnus in einen Schwan, der seitdem als Sternbild 
					am Himmel seinen Platz einnimmt. In der 
					bildenden Kunst ist die Geschichte von Leda mit dem Schwan, 
					wonach sich Zeus in die Gestalt eines Schwanes Leda nähert, 
					bekannt. Aus dieser Verbindung stammen die Dioskuren und 
					Helena, deren Geschichte in der Tragödie ‘Helena’ von 
					Euripides erstmalig erzählt wird. Auch 
					in der indischen Mythologie spielt der Schwan eine Rolle, 
					als der Schöpfergott Brahma auf einem Schwan Hamsa reitet 
					und so die für das Wachstum notwendige Vereinigung von Erde 
					mit Wasser symbolisiert. In 
					allen erwähnten Darstellungen, Verwandlungen, Metamorphosen 
					des Schwans ist dieser nicht unbedingt an das männliche 
					Geschlecht gebunden.  In der 
					‘Edda’, in den Erzählungen von ‘Tausend und einer Nacht’ und 
					im ‘Ozean der Märchenströme’ finden sich Schwanenjungfrauen. Die 
					ersten Angaben dieser Art finden sich in China im 2. 
					Jahrhundert nach der Zeitenwende, wobei sich zunächst eine 
					Bindung an asiatische Ursprünge zu verdeutlichen schien, 
					dann aber eher an eine polygenetischen Entstehung glauben 
					ließ, da bei Völkern aller Kontinente die Symbolfigur 
					‘Schwan’ entdeckt wurde. Nach 
					eigener Aussage hatte sich RW die ‚Deutsche Mythologie’ von 
					Jacob Grimm bereits im Jahr 1843 in seinen Urlaub nach 
					Teplitz mitgenommen. Aus 
					dieser Sammlung entnahm er auch die Grundlagen seiner Werke 
					nach dem ’Holländer’ wie z.B. ’Tannhäuser’, ’Lohengrin’, 
					’Der Ring’ und ’Parsifal’. Neben 
					den Ausführungen über die Welt der nordischen Götter nahm er 
					Ausführungen über die Schwanenjungfrauen auf. 
					 Danach 
					kam ein „[...] schwan über die Meeresflut, im Lohengrin 
					geleitet ein redender schwan den held im schif [...]“ 
					(Deutsche Mythologie, Jacob Grimm, Berlin, 1854, Band 1, 
					Seite 356) Welche 
					der übrigen Schwanensagen RW letztendlich bekannt waren, ist 
					von der Forschung in dem Sinne nie untersucht worden. Man 
					stützt sich auf seine eigenen Aussagen in der Biographie 
					‘Mein Leben’ und seiner Dresdener Bibliothek, nach der er 
					letztlich von einem bestimmten ’Lohengrin’ ausging, somit er 
					zu diesem Zeitpunkt der Konzeption eine unmittelbare 
					Beziehung zu dem Stoff nach den Brüdern Grimm und dem 
					anonymen ’Baierischen Lohengrin’ aufnimmt, die dann zunächst 
					im Sommer 1845 zur Prosafassung und im Laufe des Herbstes 
					1845 zu einer frühen Fassung der Dichtung führt. RW 
					stützt sich bei der Beschreibung der Situation im 
					’Lohengrin’ auf die ’Flandrische Staats- und 
					Rechtsgeschichte bis zum Jahre 1305’ von Leopold August 
					Warnkönig, Tübingen, 1835, die Teil seiner Dresdener 
					Bibliothek war und in der Angaben über Flandern mit dessen 
					Gerichtswesen zusammengefasst sind. 
					Interessanterweise wird hier die Lage von Flandern in großer 
					Breite dargelegt, während Brabant, nach den kartographischen 
					Belegen – östlich der Schelde nur eine geringe Fläche 
					einnehmend – in diesen Dokumenten kaum Erwähnung findet. RW 
					nahm ganz offensichtlich in erheblichen Maße Eindrücke aus 
					dieser Lektüre auf und verarbeitete sie auch durch 
					Vermischung und damit Neuschöpfung von Worten in der 
					Textdichtung, während die Prosafassung vom Sommer 1845 – 
					möglicherweise wegen der fehlenden Hinweise, weil nicht mit 
					auf die Reise nach Teplitz genommenen ’Flandrischen Staats- 
					und Rechtsgeschichte’ – dieser Klarheit noch entbehrt. Die 
					flandrischen Urkundensammlungen enthalten „[...] Traktate 
					mit den Herzögen von Brabant [...]“, die sich wiederum auf 
					ältere Quellen stützen, obwohl die „[...] römischen und 
					griechischen Klassiker [...] über die Gegenden, welche seit 
					der Mitte des neunten Jahrhunderts die Grafschaft Flandern 
					bildeten, nur wenige zerstreute Notizen [...] beinhalteten. 
					[...]“ „[...] 
					Seit der Völkerwanderung bis gegen das Jahr 860 hat Flandern 
					keine eigene Geschichte und die wenigen Urkunden und kurzen 
					Chroniken gehen auf die der Klöster zurück. (Flandrische 
					Staats- und Rechtsgeschichte bis zum Jahre 1305’ von Leopold 
					August Warnkönig, Tübingen, 1835 S. 33 / 39) Ab dem 
					Jahr 863 hat Flandern seine eigenen „[...] Grafen, zuerst 
					Markgrafen genannt, die von Zeit zu Zeit noch andere 
					Grafschaften besaßen [...]“.(Flandrische Staats- und 
					Rechtsgeschichte bis zum Jahre 1305 von Leopold August 
					Warnkönig, Tübingen, 1835 S. 84) „[...] 
					Flanderns östliche Grenze war nach Norden bis zum Ausfluss 
					des Rüppels die Schelde, südlich von diesem das Herzogthum 
					Brabant [...]“ (Flandrische Staats- und Rechtsgeschichte bis 
					zum Jahre 1305 von Leopold August Warnkönig, Tübingen, 1835 
					S. 222) Durch 
					die wechselvollen Beziehungen zu den Nachbarn, dem West- und 
					Ost-Frankenreich und Friesland verschoben sich auch die 
					Territorialgrenzen Flanderns immer wieder und „[...] seit 
					dem zehnten Jahrhundert war Flandern beständigen 
					Verminderungen unterworfen; weshalb [...] nur noch ein 
					kleiner Theil desselben den ursprünglichen Namen trägt.“ 
					(Flandrische Staats- und Rechtsgeschichte bis zum Jahre 1305 
					von Leopold August Warnkönig, Tübingen, 1835 S. 106) Nach 
					Warnkönig ist die Schelde als Grenzfluss schon seit ältesten 
					Zeiten so auch schon seit den Merowingern bekannt. Der Fluss 
					wurde auch im Teilungsvertrag von Verdun 843 beibehalten und 
					so trennte die Schelde das Westfränkische Reich Karl des 
					Kahlen von dem Lothar I und weiter bis zu Herrschaft Lothar 
					II. im Jahr 855. Erst 
					als das Mittelreich 870 auch aufgeteilt wurde, verlor die 
					Schelde die Bedeutung als Grenzfluss zwischen zwei Reichen, 
					behielt aber Symbolgehalt als Trennung zwischen Flandern und 
					Brabant. (FSURG Band 1 S. 223) RW 
					legt den Gerichtsraum unter die Gerichtseiche am Ufer der 
					Schelde und folgt auch hier Vorgaben von Warnkönig, wonach 
					„[...] gewöhnlich in feierlichen Sitzungen gerichtet wurde 
					und in der Regel an den eigens dazu bestimmten Orten. Nur 
					der Graf hielt seine Curia da, wo er sich befand[...]“ Nach 
					Grimm wurde ein Gericht immer im Freien abgehalten, um den 
					Zustrom der Bevölkerung aufzunehmen. Meist handelte es sich 
					um einen Platz unter „[...] breitschattenen bäumen [..]“, 
					womit die Gerichtseiche durch RW manifestiert wird. und 
					„[…] die ansicht des heidenthums verlangte zur 
					gerichtshaltung heilge örter, an welchen opfer gebracht und 
					gottesurtheile vorgenommen werden konnten.[...]“ 
					 Aus 
					den Quellen ist jedoch nicht ersichtlich, warum [hier auf 
					dem Berg, dort unter dem Baum, hier auf der Straße, dort auf 
					dem Wasser Recht gesprochen wurde.[...]“ (Grimm, Jacob, 
					Deutsche Rechtsaltertümer, Band 1, S. 411, Berlin 1828) 
					 Nicht 
					nur der Ort, sondern auch die Zeit war vorgegeben und wenn 
					RW den König - während der Anhörung von Elsa - sagen lässt 
					„[...] hoch im Mittag steht schon die Sonne [...] so 
					bestätigt es die Übernahme der Aussagen aus der Flandrischen 
					Staats- und Rechtsgeschichte, wonach „[...] die Sitzungen 
					[...] vor zwölf Uhr, (ante nonam] sowohl im Winter als im 
					Sommer [...]“ begannen. (FSURG Band 3 S. 271/273) In 
					seinen ersten Entwürfen legt RW den Ort des Gottesgerichts 
					mit der Bezeichnung 'Gestühl’ fest.  Dieser 
					Begriff ist RW bereits bei der Lektüre des ’Baierischen 
					Lohengrins’ aufgefallen, wo es sich um einen vorbereiteten 
					Ort der Reichsversammlungen handelt. Ir 
					nahtselde ich will gedagen hovierens mit den vrouwen.An dem vünften morgen vruo
 Zwisschen Oppenheim und Mênz sie zogten zuo
 Und legeten sich dâ nider ûf den ouwen.
 
					(Anonymos, Lohengrin, Vers 187, Zeile 1880) oder Nû 
					quam der keiser in die stat.Diu diu vüstì zogt, als er sie âendes bat,
 hin ze dem gestüele und leget sich dâ ze velde.
 
					(Anonymos, Lohengrin, Vers 191, Zeile 1904) Nach 
					Warnkönig hat es sich seit frühester Zeit um ein Viereck, 
					gebildet aus Stühlen oder Bänken, gehandelt. „[...] Auf 
					einer Bank saßen die vom Bailli präsidirten Schöffen, ihnen 
					die öffentliche Ordnung wahrende, mit der Execution 
					beauftragte Schultetus, auf den beiden Seitenbänken der 
					Kläger und der Beklagte. [...]“ (* S. 281) 
					Offensichtlich in Ermangelung der flandrischen Staats – und 
					Rechtsgeschichte gibt RW im Sommer 1845 in der Prosafassung 
					dem Marschall die Aufgabe, Aussagen des Königs zu verkünden. Später 
					übernimmt er aus der Flandrischen Staats- und 
					Rechtsgeschichte – ihm nun zur Verfügunng stehend – in der 
					sich mehrere Urkunden befinden „[...].in welchen von den dem 
					[...] Praeco [...] zukommenden Gebühren die Rede ist. [...]“ Es 
					handelte sich bei einem Praeco um eine Person, die Aufträge 
					von Institutionen ausführte, wie Eintreiben von Forderungen, 
					Ladungen zu Gerichtsverhandlungen und Veröffentlichung 
					amtlicher Bekanntmachungen. Und 
					somit verändert RW im Herbst 1845 bei der Textdichtung den 
					Marschall in Heerrufer, einen Begriff, den er aus der 
					Übersetzung des lateinischen Wortes Praeco = Herold / 
					Ausrufer zu seiner Wortschöpfung ’Heerrufer’ zusammenfasst.  Sehr 
					detailliert sind in der Flandrischen Staats- und 
					Rechtsgeschichte die Strafen aufgeführt, die ein im 
					Mittelalter begangenes Vergehen oder Verbrechen nach sich 
					zogen. Wurden 
					in großem Umfange selbst bei Mord und Totschlag noch 
					Geldbußen auferlegt, so verhängte man auch Strafen die 
					Schäden an Leib und Leben zur Folge hatten. So 
					übernimmt RW auch die Strafe für den Freien [...] mit dem 
					Verlust seiner Hand.[...] (FSURG Band 3, Seite 242). Für an 
					sich geringfügige Vergehen wie Nichterscheinen vor Gericht, 
					Nichtzahlung einer gerichtlich angeordneten Geldbuße oder 
					„[...] Fraß und Völlerei zur Nacht und zur Unzeit [...]“ 
					wird „[...] die Verbannung als Hauptstrafe [...]“ verhängt. Hier 
					ist allerdings nach den flandrischen Regeln auch ‚eine 
					Auflage machen’ zu sehen und nicht ein sofortiges Entfernen 
					außerhalb der Grenzen des Landes. So erläutert Warnkönig 
					diese Auflage mit „[...] bannus in pane, in vino [...]“ 
					 Als 
					weitere Steigerung zur Verbannung kann das Rechtlosmachen 
					angesehen werden, das aus dem lateinischen abgeleitet „[...] 
					gewöhnlich Exleges   (flandr. Wettelosen) [...]“ dem 
					deutschen Geächteten gleichkommt. Dieses 
					Rechtloswerden „[...] oft „[...] ipso jure ein, z.B. wenn 
					der Verbannte sich nicht in das Exilium begibt [...]“ oder 
					„[...] es wird durch ein Urtheil ausgesprochen: a) gegen den 
					flüchtigen Verbrecher, b) gegen den Verbannten.[...]“(FSURG 
					Band 3, Seite 173, 174). Die 
					Namen der Verbannten waren auch „[...] öffentlich vom Praeco 
					bekannt zu machen [...]“. (FSURG Band 3, Seite 177). In der 
					3. Szene des Zweiten Aufzugs entspricht RW weitgehend diesen 
					Vorgaben als er den Heerrufer als Praeco verkünden lässt, 
					dass Friedrich Telramund in „[...] Bann und Acht [...]“ sei.
					 Die 
					von RW benutzte Bestrafung durch die Acht entspricht der 
					Ächtung. RW überträgt die Konsequenzen der Verbannung und 
					Ächtung auf alle, die Telramund unterstützen, verfährt 
					dramaturgisch aber nicht rechtskonform als er in der fünften 
					Szene Telramund den Hochzeitszug ins Münster aufhalten 
					lässt, ohne dass aus den Anwesenden einer irgendwelche 
					Konsequenzen zöge. Diese 
					Situation schafft RW bewusst und bringt sie in Verbindung 
					mit der im Mittelalter möglichen Urteilsschelte. 
					 
					Hiernach ist es möglich, in eine Berufung zu gehen, indem 
					das Urteil als falsch angesehen und öffentlich dies 
					vorgetragen wird. Nach 
					Warnkönig wird dies als „[...] das gewöhnliche Rechtsmittel 
					eines Verurtheilten, der Unrecht erlitten zu haben behauptet 
					[...] das Falschschelten des Urtheils [...]“ erwähnt. (FSURG 
					Band 3, Seite 268). „Ein 
					gefundenes Urtheil anfechten hieß: es schelten (blasphemare, 
					blâmer) oder strafen.“ Bei 
					einem angefochtenen Urteil konnte eine Entscheidung durch 
					ein Gottesurteil herbeigeführt werden. Nach Grimm scheint 
					„[...] die entscheidung über das erbrecht der enkel Otto des 
					I. zeit [...] auf eine solche weise hervorgegangen zu sein 
					[...]“ (Grimm, Jacob, Deutsche Rechtsaltertümer, Band 2, 
					Seite 502, Berlin, 1828) In der 
					ersten Szene des zweiten Aufzuges stützt sich RW bei der 
					Textpassage von Telramund gegenüber Ortrud „Erhebe dich 
					Genossin meiner Schmach [...]“ ebenso auf die deutschen 
					Rechtsaltertümer von Jacob Grimm, wonach „[...] die frau 
					[...] durch die ehe des mannes genoßin, in seine familie 
					aufgenommen [...]“ wird. Weiter 
					wird sie „[...] seiner ehren theilhaftig [...] und „[...] se 
					is sin genotinne unde trit in sin recht [...]“. Sie teilt 
					mit ihm Tisch, Bank und Bett und sie hat die Schlüsselgewalt 
					über das haus „[...] der inneren hauswirtschaft [...]“. Aber 
					dieses Recht wird durch die Schwiegermutter wieder 
					eingeschränkt, wenn Vater und Sohn zusammen wohnen. 
					(Grimm, Jacob, Deutsche Rechtsaltertümer, Berlin, 1828) Warum 
					hier von RW aus dem tatsächlichen König Heinrich I. nach 
					Grimm ein Kaiser gemacht wurde, lässt sich nur schwer 
					nachvollziehen. Es mag die Ansicht vorherrschen, dass hier 
					der Wunsch nach einem geeinten Kaiserreich - dem des Karls 
					des Gr. entsprechend - ausgeprägt war. Von 
					den zur Dichtung des ’Lohengrin’ verwendeten Quellen wird 
					auch von Richard Wagner die Zeit der Regentschaft Heinrichs 
					I. übernommen. Die Forschung ist sich einig, dass von dieser Zeit des 9. 
					Jh. nur sehr wenige Quellen etwas über die Zeit Heinrich I. 
					aussagen. Die einzigen Primärquellen stellen die 
					Geschichtsschreibungen von Widukind von Corvey, (gest. nach 
					973) und Thietmar von Merseburg, (gest. 1018) dar.
 (Wird 
					fortgesetzt)
 
					
					
					
					 
					 
 Veröffentlichung des Goethe-Instituts
 
 Zitat
 
						
							|   | 
							
							Schiller im Selbstversuch: wie deutsche Theater Bildung an Jugendliche 
							vermitteln
							Klassiker wie 
							Lessing, Goethe oder Schiller führen die 
							Inszenierungshitlisten der deutschsprachigen Theater an. Oft gehören die 
							Aufführungen zum
 Schulstoff und bescheren den Bühnen jugendliches 
							Publikum. Doch der Bildungsauftrag der Theater 
							erschöpft sich nicht in der Vermittlung kanonischer 
							Stoffe. Theaterpädagogische Programme ermöglichen 
							den Zugang zu Klassikern zunehmend im Selbstversuch.
 
 Am Schauspiel Hannover wirken Wendla, Moritz und 
							Melchior in ihren Jeans wie einer heutigen 
							Schulklasse entsprungen. Der Regisseur Nuran David 
							Calis
 hat Frank Wedekinds 1906 uraufgeführte 
							„Kindertragödie“ Frühlings
 Erwachen konsequent in die Gegenwart geholt. 
							Auch der Präsidentensohn Ferdinand in Falk Richters 
							Schiller-Inszenierung Kabale und Liebe an der 
							Berliner Schaubühne könnte ohne weiteres als 
							Zeitgenosse durchgehen: Er becirct die 
							Musikantentochter Luise zwischen Videowänden. Oft 
							sind die Zuschauer dieser Aufführungen kaum älter 
							als die Protagonisten auf der Bühne: 13- bis 
							16-jährige Schüler, die für die Theater einen nicht 
							unwesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellen.
 
							Klassiker als 
							Bühnenhits
							Denn Klassiker, im 
							mehr oder weniger modernen Gewand, sind die 
							Bestseller auf deutschsprachigen Bühnen. Die 
							Jahresstatistik des Deutschen Bühnenvereins für die 
							Spielzeit 2006/2007 – die aktuellste, die derzeit 
							vorliegt – beweist es schwarz auf weiß. Mit Johann 
							Wolfgang Goethes Faust führt ein klassisches 
							Standardwerk die Liste der meist gespielten Stücke 
							an: Es wurde an 46 verschiedenen Bühnen inszeniert. 
							Auf Platz zwei folgt William Shakespeares 
							Sommernachtstraum mit 28, danach Friedrich 
							Schillers Kabale und Liebe mit 26 
							Inszenierungen. In den Vorjahren sah die Tendenz 
							nicht viel anders aus. Sobald Theater speziell 
							Stücke auf den Spielplan setzen, die im jeweiligen 
							Bundesland zum Abiturstoff gehören, brauchen sie 
							sich um die Auslastung kaum zu sorgen. Erfüllen die 
							Theater damit einen klassischen Bildungsauftrag, der 
							sich in anderen Medien und möglicherweise auch in 
							den Schulen immer mehr verflüchtigt?  
							Bildung als 
							Reflexionspraxis
							In Konkurrenz zu 
							den von ihm sehr geschätzten Lehrern sieht sich der
							Intendant des Hamburger Thalia Theaters Ulrich Khuon 
							zwar nicht.
 Was aber den Bildungsauftrag betrifft, stimmt der 
							Theaterleiter, dessen Haus
 von der Jury der Fachzeitschrift ’Theater heute’ 
							bereits mehrfach zum „Theater des Jahres“ gewählt 
							wurde, zu. Jedenfalls, so lange man „Bildung“ nicht 
							als starren Werk-Kanon begreift, sondern als 
							Möglichkeit, lustvoll Welt und Gesellschaft zu 
							reflektieren: „Theater trägt dazu bei, dass man sich 
							selbst besser versteht – und damit auch die 
							anderen.“ Dass sich das Theater speziell zur 
							Vermittlung klassischer bzw. nicht auf Anhieb leicht 
							zugänglicher Stoffe eigne, liege an seinem ureigenen 
							Charakter, die Lektüre gleichsam zu verlebendigen. 
							Aus diesem Grund allerdings die Inszenierungsweise 
							an vermeintlich leichter Konsumierbarkeit 
							auszurichten, wäre die völlig falsche Strategie.
 Nicolas Stemanns Thalia-Inszenierung von Friedrich 
							Schillers Jugendwerk Die Räuber zum Beispiel 
							ist zwar in seiner Besetzung der Brüder Franz und 
							Karl Moor mit einer Art Schiller-Boygroup durchaus 
							modern, aber interpretatorisch zugleich 
							anspruchsvoll. „Kunst hat das Recht, kompliziert zu 
							sein“, stellt Khuon klar. „Aber umgekehrt hat der 
							Zuschauer genauso das Recht, von uns zu erfahren, 
							was wir uns dabei gedacht haben.“ Deshalb legt er 
							von jeher großen Wert auf Vermittlungsprogramme und 
							theaterpädagogische Angebote insbesondere für 
							Jugendliche.
 
							Theaterpädagogische 
							Begleitprogramme
							Tatsächlich ist die 
							Theaterpädagogik – oft als Sprungbrett für den 
							Inszenierungsbesuch – weiter auf dem Vormarsch: 
							Publikumsgespräche, Workshops und eigene 
							Jugendtheatergruppen gehören von Hamburg bis München 
							zum Standard. Initiativen wie das vom Berliner Senat 
							geförderte Projekt TUSCH (Theater und Schulen), in 
							dem Theater jeweils die Patenschaft für eine 
							bestimmte Schule übernehmen, stehen dabei 
							exemplarisch für die Tendenz, den Bildungsauftrag 
							eher durch theaterpraktische Selbsterfahrung 
							einzulösen als durch Theorie in 
							Deutschunterrichtsmanier. Wer Schiller oder 
							Shakespeare einmal am eigenen Leib durchgespielt 
							hat, versteht sie auch als Zuschauer besser, lautet 
							die These dahinter. Im Maxim-Gorki-Theater stehen 
							Jugendliche der Kreuzberger Rütli-Schule gemeinsam 
							mit Profi-Schauspielern in Shakespeares ’Romeo und 
							Julia’ auf der Bühne.  
							Schiller-Praxis in der 
							Berliner Schaubühne
							Dieses Credo für 
							mehr Praxis hatte sich Uta Plate schon längst auf 
							die Fahnen geschrieben, als sie vor zehn Jahren an 
							der Berliner Schaubühne als Theaterpädagogin begann. 
							Ähnlich wie Khuon sieht sie den Bildungsauftrag der 
							Theater weniger in der Vermittlung spezifischer 
							Inhalte als vielmehr darin, in einem geschützten, 
							nicht den üblichen Verwertbarkeitskriterien 
							unterworfenen Raum über sich und die Gesellschaft 
							nachdenken und ins Gespräch kommen zu können. Die 
							Kenntnis der jeweiligen Klassiker kann sie dabei bei 
							Gymnasiasten so wenig wie bei Hauptschülern 
							voraussetzen. Plate konzipiert ihre Workshops daher 
							als ’Einstiege’ vor dem Theaterbesuch und weckt die 
							Lust durch lebensnahe Aufgaben. 
 Bei Kabale und Liebe etwa sollen die Schüler 
							aufschreiben, welche äußeren Umstände sie selbst 
							anstelle der Standesunterschiede bei Schiller 
							heutzutage daran hindern könnten, mit einem 
							bestimmten Jungen oder Mädchen zusammen zu sein. 
							Wenn sie am Ende nicht nur den Klassiker, sondern 
							durch ihn auch etwas von sich selbst verstanden 
							haben, ist der Bildungsauftrag
 optimal erfüllt.
 |  Zitatende
 
					
					
					
					
					 
 
					Der 
					Beitrag bedarf eines 
					Kommentars:
 Seminare der Frau Plate an der Schaubühne in Berlin können 
					kaum Erfolg haben, wenn diese Veranstaltungen nicht die 
					betreffende Produktion behandeln. Dass die Teilnehmer – 
					übrigens nicht nur Jugendliche, sondern auch Senioren – 
					meinen, in einem Theaterraum durch ’Spielchen’ dem Stück und 
					dem Autor nahe zu kommen, so ist dies leider ein Irrtum und 
					es stellt sich bereits hier - bei der Einführungsseminaren - 
					die Frage, ob die Schaubühne dem Bildungsauftrag gerecht 
					wird oder ob da nicht schon in kleinem Rahmen Subventionen 
					verschwendet werden.
 
 Dass Dramaturgen- bzw. Intendanten-Willkür die Werke 
					entstellt, zeigt sich beispielsweise bei Schillers ’Kabale’, 
					als an der Schaubühne die zentrale Rolle des Hofmarschalls 
					von Kalb gestrichen ist.
 
 Wenn Herr Khuon in dem Beitrag des Goehte-Instituts vorgibt:
 “Kunst hat das Recht, kompliziert zu sein“.
 “Aber umgekehrt hat der Zuschauer genauso das Recht, von uns 
					zu erfahren, was wir uns dabei gedacht haben.“ – so wird 
					nicht klar, warum an dem von ihm geführten DT Ferdinand von 
					Walter wie Klettermaxe den ganzen Abend kopfüber / kopfunter 
					die, die Bühne umstehenden, Wände besteigen darf, vom 
					Regisseur auf die Problematik des Absolutismus eines 
					deutschen Fürsten zur Zeit Schillers aber nicht eingegangen 
					wird.
 
 Es geht nur um Jokus, damit möglichst voll zahlendes 
					Publikum ’a Freid hoat’, die Sitze belegt, um die Auslastung 
					der Häuser zu sichern, zumal, wie ausgeführt wird, man die 
					Kenntnis von Klassikern “bei Gymnasiasten so wenig wie bei 
					Hauptschülern voraussetzen“ könne, die Häuser also nur mit 
					Hampeleien zu füllen sind.
 
 Es ist höchst bedenklich, wie schützenswertes Kulturgut, 
					ohne Hemmungen, nur des Gags wegen, zu Lasten des 
					Steuerzahlers preisgegeben wird.
 
 Besonders ist dies im Zusammenhang mit dem 
					Stipendiatensponsoring für Bayreuth zu sehen.
 
 Google:
 Thema_des_Tages_07._August_2014_'Stipendiatenkonzert'_RW-Logo.htm
 
 Google:
 Thema_des_Tages_17._August_2016_'RWV-Stipendiatenkonzert'.htm
 
 
					
					
					
					 
					 
					Die neapolitanische 
					Oper – Stimmfach und Charakter(Fortsetzung der Oktober-Ausgabe Seite 27)
 
 
					1.9 Die Ausbildung 
					Ein wesentlicher Teil 
					der Sängerausbildung vom 16. - 19.Jahrhundert bestand in der 
					Schulung des Variationsvermögens, zum virtuosen Passagieren 
					bzw. Koloraturen-Gesang. 
					Abgesehen davon, dass in 
					Norditalien ein helles Stimmtimbre, im Süden dagegen ein 
					dunkler Stimmklang bevorzugt wurde, pflegten alle Schulen 
					weitgehend dieselbe technische und musikalische 
					Grundausbildung in den Konservatorien, die meistens sechs 
					bis neun Jahre dauerte. Die Schüler erlernten ein 
					Instrument, das Lesen von Noten, Schlüsseln, Pausen und das 
					Solmisations-System. 
					"Erst wenn der Schüler 
					mühelos in Tonschritten, Intervallen und in Gruppen von 
					Tönen die Stimme in der Mittellage klar und rein ansetzen 
					konnte, wurde zunächst mit dem Aushalten, dann mit leichtem 
					Anschwellen der Töne und schließlich mit dem Training der 
					'Messa di Voce', begonnen."  
					Caccini bestand schon auf 
					der Bedeutung des Crescere la voce, der Kunst des An- und 
					Abschwellen der Töne. 
					Tosi betrachtete sie als 
					wichtigstes Stimmbildungsmittel überhaupt. 
					Ergänzt wurde die Messa di 
					Voce beim fortgeschrittenen Schüler durch den Esclamazio 
					viva und durch den Esclamatio languida. 
					"Mit diesen Vorübungen 
					wurde die Stimme sachte gestärkt und fast unbewusst die 
					Kontrolle des Atems trainiert, gleichzeitig aber auch eine 
					sorgfältige Entwicklung und Zusammenführung der 
					Stimmregister erzielt"  
					Die Kunst der rhythmisch - 
					melodischen Auszierung war für jeden geschulten Sänger bis 
					zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine selbstverständliche 
					Praxis und er war damit der Partner des Komponisten, der 
					durch Noten nur das zur Bestimmung des Charakters notwendige 
					Gerüst niederschrieb. 
					Etwas als wunderbar und 
					staunenswert erleben zu lassen, war der Ansatz zu dem 
					Prinzip des an Italien orientierten Operngesangs. Die 
					Virtuosität vermittelte menschliche Gefühle in der 
					Zauberwelt der mythologischen Fabeln des 17. und 18. 
					Jahrhunderts. Der 'Stile pianato', der auf Melodien ohne 
					Fiorituren und Ornamente (oder mit sehr sparsamer 
					Verzierung) basierte, und der 'stile fiorito' mit seinen 
					reichen, 'passaggi di agilita' waren die Mittel bei der 
					Wiedergabe von Empfindungen und Leidenschaften mit dem Ziel 
					der Stilisierung und Verklärung. 
					Vorschläge und Nachschläge, 
					der Triller, die kleinen Ausschmückungen einer Melodie bis 
					zu vier, fünf Tönen, 'accenti' genannt, der Ohrenkitzel der 
					'passaggi', der Schleifer, die 'tirata', der 'groppo' in der 
					Kadenz, die Bebung, das 'portar la voce', 'marcato' 
					gesungene Koloraturen mit dynamischen Schattierungen, das 
					Diminuieren, d.h. längere Notenwerte werden in kleinere bei 
					Beachtung des Taktes aufgeteilt, 'anticipazione' und 'cercar 
					della nota' und manches mehr waren die 'Manieren' des 
					Kunstgesanges, wurden von den Sängern erwartet und haben 
					grundsätzlich im wiederholten Schlussteil der Da-capo-Arie 
					ihren Platz. 
					In der Übersetzung von 
					Agricola schreib dazu Tosi: „Im ersten Teil verlangt man 
					nichts als ganz einfache Auszierungen, weiche aber 
					schmackhaft und ihrer wenig sein sollen, damit die Arbeit 
					des Verfassers in ihrer natürlichen Schönheit zum Gehör 
					komme. 
					Im anderen Theile will man, 
					bey der edeln Einfalt, noch etwas mehr von Auszierungskunst 
					hören damit ein Verständiger merken könne, daß die 
					Wissenschaft des Sängers einen weiteren Umfang habe. 
					 
					Wer endlich beim 
					Wiederholen vom Anfange, nicht alles das, was er vorher 
					gesungen hat, durchs Verändern noch schöner und besser 
					macht, als es aufgeschrieben ist, der ist gewiß kein großer 
					Held".
 
					1.10 Die Ausbildungsstätten 
					'Italien sorgte für die 
					Sängerausbildung in einer Weise, die für alle übrigen Länder 
					vorbildlich wurde. 
					Es besaß in seinen 
					Konservatorien und Singschulen die Ausbildungsstätten für 
					den Gesang, aus dem sie Europa mit Sängern und Sängerinnen 
					versorgten. 
					Es waren besonders die 
					Konservatorien: In Venedig, die schon im 16. Jahrhundert 
					entstanden und ursprünglich Krankenhäuser und Waisenhäuser 
					für arme Mädchen waren. Sie wurden vom Staat oder aus 
					privaten Mitteln unterhalten. Gegen Ende des 17. 
					Jahrhunderts entwickelte sich allmählich eine immer stärkere 
					Pflege des musikalischen Unterrichts, bis bald richtige 
					Musikschulen daraus entstanden, in denen die Mädchen nicht 
					nur im Gesang, sondern auch in allen Orchesterinstrumenten 
					und im Dirigieren ausgebildet werden konnten. 
					Die Verwaltung lag in den 
					Händen von reichen Musikliebhabern. Die Anzahl der Zöglinge 
					schwankte zwischen 50 und 70. Die Aufnahmebedingungen waren 
					(z.B. in Venedig) Armut, Krankheit und Angehörigkeit zur 
					Republik. Die Anstalten waren eine Art Kloster, in denen die 
					Mädchen bis zu ihrer Verheiratung, die mit einer Stiftung 
					des Ehemannes an die Schule erkauft werden konnte, oder bis 
					zu ihrer Reife zur Ausübung ihres musikalischen Berufs als 
					Sängerinnen an den Theatern oder als Orchestermitglied in 
					den Kapellen oder als Lehrerinnen in und außerhalb der 
					Schule. 
					Außerhalb der 
					Konservatorien gab es in Italien all die großen 
					Gesangsschulen, in denen Sänger und Sängerinnen ausgebildet 
					wurden. 
					Berühmte Schulen waren in 
					Neapel, Bologna, Venedig, Florenz, Mailand, Rom, Genua und 
					Modena. 
					Allgemein geschah das erste 
					Auftreten sehr früh, so dass das Studium schon im späteren 
					Kindesalter begonnen haben muss. 
					Es kam vor, dass eine 
					Sängerin schon mit dem 13. Lebensjahr auf der Bühne stand. 
					Entsprechend früh, nach 20- oder 30- jähriger Blütezeit, 
					waren die Stimmen meist verbraucht.  
					'Die Altersveränderungen 
					des Kehlkopfs und der Stimme sind von morphologischen, 
					endokrinologischen, biochemischen, zentralnervösen und 
					neuromuskulären Faktoren abhängig. Es ist daher mit dem 
					Erlöschen der Ovarialfunktionen und den damit verbundenen 
					neuro-vegetativen und psychischen Begleitsymptomen bei der 
					Kunststimme der ständige Verlust von Glanz und Höhe möglich. 
					An den Stimmlippen setzen 
					zwischen dem 51. und 70. Lebensjahr die morphologischen 
					Veränderungen ein, welche nach dem 70. Lebensjahr in 
					ausgeprägter Form vorliegen. 
					Aufgrund der 
					morphologischen, zentralnervösen Altersveränderungen im 
					Windkessel, Ossifikationen des Kehlkopfknorpels, Deszens des 
					Kehlkopfs, respiratorischer Altersinsuffizienz, 
					Spannungsverlust der Stimmlippen, mit einem inkompletten 
					Glottisschluss und einer gestörten phonoexpiratorischen 
					Koordination wird die Stimmgebung im höheren Lebensalter 
					hauchig, die Stimme verliert an Stärke und Ausdauer und 
					wirkt insgesamt schlaff und zittrig, dabei aber schärfer?.(Wird fortgesetzt)
 
					
					
					
					 
						
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											Situationen des Todes und der Liebe
 
 
											
											Interview mit Komponist Ludger 
											Vollmer, zu dessen Oper ’Lola rennt’
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									Filmregisseur und Autor Tom Tykwer hat in 
									seinem mehrfach preisgekrönten und von 
									Publikum und Kritik gleichermaßen begeistert 
									aufgenommenem Film Lola rennt den 
									zutiefst menschlichen Traum, die Zeit 
									zurückzudrehen und beim nächsten Versuch 
									alles besser machen zu können, beim Wort 
									genommen.  
									
									Gleich dreimal 
									darf Lola losrennen, um Geld zu besorgen, 
									das ihren Freund Manni retten soll. Dreimal 
									hat Lola dieselbe Zeitspanne von zwanzig 
									Minuten zur Verfügung, jedes Mal mit kleinen 
									Unterschieden im Detail, die die Handlung 
									jeweils zu einem völlig anderen Ausgang 
									führen. Tykwers irrwitziges Spiel mit Zeit 
									und Möglichkeit kommt nun auf die 
									Opernbühne. Mit dem Komponisten Ludger Vollmer (* 1961), 
									der mit Kirchen- und Kammermusik vor allem 
									mit Arbeiten für die Bühne international und 
									mit höchster Anerkennung in Erscheinung 
									trat, haben wir ein Interview geführt.
 
									
									Wie oft haben Sie 
									den Film ’Lola rennt’ schon gesehen und 
									gesichtet? 
									
									Sehr oft. Die 
									Analyse des Quellstoffes auf kleinste 
									Details und Intentionen hin war gerade hier 
									Voraussetzung für ein autonomes Kunstwerk, 
									welches die Oper ja sein soll. 
									
									
									Stehen Sie in Kontakt mit Tom Tykwer? Wie 
									reagierte er, als er hörte, Sie vertonen 
									seinen Filmstoff?Das Projekt gefiel ihm und er vertraute mir. 
									Allerdings schrieb er, dass er wie immer 
									kaum Zeit habe, sich in das Projekt 
									einzubringen.
 
									
									Das Libretto: Wer 
									schreibt es, inwieweit ist es deckungsgleich 
									mit dem Filmdrehbuch? 
									
									Das Libretto 
									wurde von der Theaterautorin Bettina Erasmy 
									geschrieben. Es erzählt die Geschichte des 
									Films, allerdings so aufbereitet, dass die 
									speziellen Anforderungen der Kunstform Oper 
									berücksichtigt wurden. An manchen Stellen 
									wurden Aspekte, die Tykwer im Film schon 
									gesetzt hatte und die mir für die Oper sehr 
									wichtig erschienen, etwas verbreitert, 
									ausgebaut. 
									
									Hält sich Ihre 
									Komposition auch an den zeitlich gesetzten 
									Rahmen von dreimal 20 Minuten? Ist das 
									überhaupt möglich? 
									
									Der Film hält 
									diesen Rahmen selber nicht ein! Die drei 
									Runden haben eine Länge von 24, 19 und 20 
									Minuten, dazu kommt ein Prolog von 
									sechseinhalb Minuten und ein Epilog von 14 
									Sekunden, macht etwa 70 Minuten. Meine Oper 
									hat ebenso die Einteilung in drei Runden, 
									gerahmt von Prolog und Epilog. Sie wird 
									etwas länger werden, circa 90 bis 95 
									Minuten. Zeit wird in der Oper durch die 
									primäre Präsenz der Musik anders 
									wahrgenommen als im Film, dem musste ich 
									Rechnung tragen. 
									
									Inwieweit spielt 
									der Score des Films (Musik von Franka 
									Potente mit Thomas D., Tom Tykwer oder 
									Charles Ives) auch für Ihre Arbeit eine 
									Rolle? 
									
									Überhaupt keine. 
									Eine Einbeziehung der Originalmusik hätte 
									nicht nur rechtliche Probleme nach sich 
									gezogen, sondern vielmehr das gesamte 
									Projekt einer Oper über Lola rennt 
									ästhetisch ernsthaft gefährdet. Es sollte, 
									wie gesagt, ein autonomes Kunstwerk werden. 
									Das wäre keinesfalls möglich, hätte ich die 
									Filmmusik auch nur einmal zitiert. 
									
									Schreiben Sie dem 
									Ensemble die Partien auf den Leib oder 
									werden die Stimmen gezielt nach den von 
									Ihnen geschriebenen Partien gesucht? 
									
									Ich durfte meine 
									Vorstellungen über die Stimmfächer der 
									Protagonisten äußern; das Theater schlug mir 
									die Solistinnen und Solisten vor, und ich 
									habe mich dann mit ihnen persönlich in 
									Verbindung gesetzt, um ihre Stimmen 
									„auszumessen“ und zu prüfen, ob spezielle 
									Gesangstechniken, Spitzentöne und Linien, 
									die ich in ’Lola rennt’ anwenden wollte, für 
									sie auch realistisch sind. 
									
									Ein paar Worte 
									zur Orchestersprache. Sitzen im Graben 
									Instrumentalisten wie für eine Mozartoper 
									oder hören wir auch E-Gitarre, Schlagzeug, 
									Synthesizer? 
									
									Das Orchester ist 
									zunächst einmal ein ganz normales 
									klassisches Opernorchester mit akustischen 
									Instrumenten. Allerdings ist die Komposition 
									schlagzeugbasiert, das heißt, wir haben 
									einen Paukisten, zwei Schlagzeuger und ein 
									Drumset. Die ständige Präsenz des pulsenden 
									Grooves steht für mich als Symbol der 
									permanent ablaufenden Zeit; es gibt in der 
									Oper aber wie im Film Situationen, wo die 
									Zeit stehen bleibt: die Situationen des 
									Todes und der Liebe. Dort wird es Groove im 
									eigentlichen Sinn nicht geben. Ich greife 
									auf A-cappella-Techniken des Chors, sehr 
									sparsame Instrumentierung durch 
									Melodieinstrumente und schwebende Flächen, 
									erzeugt durch Vibraphon und Windmaschine, 
									zurück. 
									
									Nach ’Paul und 
									Paula’ und‚Gegen die Wand’ nun ’Lola rennt’. 
									Was reizt Sie, Opern auf Filmstoffe zu 
									schreiben? 
									
									Es ist die 
									Ästhetik und die daraus folgende 
									hochgeschwinde Dramaturgie des Films, die 
									vor allem jüngeres Publikum in seinen Hör- 
									und Sehgewohnheiten nachhaltig geprägt hat. 
									Für den Opernkomponisten halten schnelle 
									Schnitte, scharfe Kontraste, weite szenische 
									Sprünge und der drängende Rhythmus der 
									Filmdramaturgie spannendste 
									Herausforderungen bereit. Zudem: Die alten 
									Meister hatten nur die Möglichkeit, auf 
									Romane, Erzählungen oder Theaterstücke 
									zurückzugreifen. Hätten Mozart oder Verdi 
									den Film gekannt, ich bin überzeugt, sie 
									hätten sofort darauf zurückgegriffen. 
									Schauen Sie im Rückschluss auf Stoffe wie 
									’Herr der Ringe’ oder Scores wie die von 
									John Williams, die ganz sicher von Wagner 
									inspiriert wurden! 
									
									Was unterscheidet 
									’Lola rennt’ von anderen Opern? 
									 
									
									In ’Lola rennt’
									wird ja dieselbe Geschichte dreimal 
									erzählt – immer mit einem neuen Ausgang, der 
									sich durch eine minimale Zeitverschiebung 
									ergibt. Das machte die Oper auch zu einer 
									besonderen Herausforderung für meine 
									Variationstechnik: Natürlich kann man nicht 
									dreimal dieselbe Geschichte erzählen, ohne 
									zu ermüden. Und doch muss es den Anschein 
									haben, dass man genau das tut. Ein 
									Paradoxon. 
									
									Haben Sie eine 
									spezielle Botschaft, die Sie persönlich mit 
									der Oper dem Publikum mitteilen möchten? 
									
									In ’Lola rennt’ 
									geht es um die Verletzlichkeit und 
									Endlichkeit, aber auch die 
									Durchhaltefähigkeit menschlicher 
									Beziehungen, menschlicher Liebe vor dem 
									Hintergrund der rasant ablaufenden Zeit. 
									Liebe – und ich meine hier nicht nur die 
									Liebe zwischen Mann und Frau –  durchbricht 
									tödliche Automatismen und ist in der Lage, 
									die Zeit, die Welt anzuhalten. Wenn wir uns 
									ihr öffnen, gibt es überraschende Auswege 
									aus der Hoffnungslosigkeit. Der Mensch rückt 
									wieder in die Mitte. Eine beglückende 
									Erkenntnis, nicht wahr? 
									
									Hätten Sie eine 
									Antwort: Wie kommt man ganz schnell zu ganz 
									viel Geld? 
									
									Ich zitiere mal 
									Tewje, den Milchmann aus ’Anatewka’: „Möge 
									der Himmel mich damit überschütten!“ | 
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 Walhalla - 
							Klassizismus mit bester Aussicht
 
								
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											Geschmäht, beliebt und kontrovers 
											diskutiert: Die Walhalla König 
											Ludwigs I. feierte am 18. Oktober 
											2017 ihren 175. Jahrestag der 
											Eröffnung. 
											
											  |  
									
									Die 
									umliegende Landschaft beherrschend, erhebt 
									sich östlich von Donaustauf auf dem Bräuberg 
									die Walhalla. Mit diesem klassizistischen 
									Bau in Gestalt eines von Säulen umgebenen 
									Tempels entstand im Auftrag des bayerischen 
									Königs Ludwigs I. (1786–1868) eines der 
									bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler 
									des 19. Jahrhunderts. 
									
									
									Vor dem Hintergrund des als schmachvoll 
									empfundenen Siegeszugs der napoleonischen 
									Armeen wuchs in Ludwig, damals noch 
									Kronprinz, ab 1807 die Idee für einen 
									Gedächtnisort, an dem verdiente 
									deutschsprachige Männer und Frauen gewürdigt 
									werden sollten. Der Name Walhalla verweist 
									auf das Kriegerparadies der germanischen 
									Mythologie. wie diese sollten verdiente 
									Persönlichkeiten  einen Ort der 
									immerwährenden Erinnerung erhalten. 
									
									
									Der Ort war nicht willkürlich 
									ausgesucht. Mit dem gotischen Regensburger 
									Dom in der Mitte, der auf Initiative König 
									Ludwigs seine Helme erhielt, mit der 
									Walhalla, die an die griechische Klassik 
									gemahnt und mit der 20 Jahre später 
									eröffneten Befreiungshalle bei Kelheim, ein 
									Rundbau nach byzantinischem Vorbild, 
									demonstrierte Ludwig sein Programm von einem 
									universellen Königtum. 
									
									
									Entworfen hat die Walhalla der bevorzugte 
									Architekt Ludwigs I., Leo von Klenze 
									(1784–1864), einer der wichtigsten 
									Baumeister des Klassizismus. 1830 erfolgte 
									die Grundsteinlegung, zwölf Jahre später, am 
									18. Oktober 1842, konnte der Bau feierlich 
									eröffnet werden. Inspiration für den Entwurf 
									lieferte Klenze der Parthenon auf der 
									Athener Akropolis. Diese Anregung verband 
									Klenze mit weiteren historischen Motiven und 
									kombinierte sie mit den modernen 
									Errungenschaften der zeitgenössischen 
									Bautechnik zu einer eigenständigen 
									Architekturschöpfung. Das Dach wird von 
									einer für die damalige Zeit modernen 
									Eisenkonstruktion getragen. 
									
									
									Der innen und außen mit kostbarem Marmor 
									verkleidete Tempel erhebt sich über dem 
									gewaltigen gestuften Unterbau. Er sollte 
									ursprünglich die sogenannte Halle der 
									Erwartung mit Büsten der zukünftig noch zu 
									ehrenden Personen aufnehmen. Im Inneren sind 
									entlang der Wände die Büsten und 
									Gedenktafeln der von Ludwig I. und seinen 
									Beratern ausgewählten ’Walhalla-Genossen’ 
									aufgereiht, eine Zusammenstellung der im 19. 
									Jahrhundert als vorbildlich erachteten 
									Herrscher, Feldherren, Wissenschaftler und 
									Künstler. Zu Recht fragt man sich heute, 
									aufgrund welcher Verdienste Hans von 
									Hallwyl, Georg von Frundsberg oder Amalie 
									Elisabeth von Hanau-Münzenberg in die 
									Walhalla aufgenommen wurden. Die Idee eines 
									Ruhmestempels galt schon zur Zeit ihrer 
									Entstehung als fragwürdig. Heinrich Heine, 
									dessen Büste 2010 Einzug hielt, sprach sich 
									vehement gegen eine solche Ehrung aus, er 
									wollte nie in die „marmorne Schädelstätte“ 
									integriert werden. 
									
									
									Die ursprünglich 96 Büsten beziehungsweise 
									Tafeln wurden im Lauf der Jahre immer wieder 
									ergänzt. Lediglich zwölf Frauen sind zu 
									finden. Momentan liegt eine Liste mit 
									Vorschlägen für Neuaufnahmen von circa 100 
									Persönlichkeiten vor. Darunter Franz Kafka, 
									Friedrich Nietzsche und Dietrich Bonhoeffer. 
									Die Entscheidung für die Neuaufstellung von 
									Büsten erfolgt durch den bayerischen 
									Ministerrat auf Empfehlung der Bayerischen 
									Akademie der Wissenschaften. Grundsätzlich 
									kann jeder Bürger und jede Institution 
									Persönlichkeiten für die Ehrung in der 
									Walhalla vorschlagen. Wer eine Neuaufnahme 
									anregt, muss auch die Kosten für die 
									Anfertigung der Büste und Aufstellung 
									übernehmen. 
									
									
									Aber vielleicht sind Inhalt und Sinngehalt 
									der Walhalla gar nicht der Grund, dass sie 
									nach und nach zu einem Besuchermagneten 
									wurde. Wegen fehlender Verkehrsverbindung 
									hatte der Ruhmestempel nach seiner 
									Fertigstellung kaum Besucher zu verzeichnen, 
									sodass man schließlich eine eigene 
									Eisenbahnstrecke von Regensburg zur Walhalla 
									realisierte, die bis 1960 Ausflügler und 
									Touristen in reicher Zahl beförderte. Zu den 
									aktuell 131.000 zahlenden Besuchern jährlich 
									kommen noch einmal so viel, die in erster 
									Linie das Erleben großer Architektur in 
									zauberhafter Landschaft suchen. 
									 
									
									
									Alle Erzählungen, die Nationalsozialisten 
									hätten die Walhalla bevorzugt als Kulisse 
									für ihre Ideologie genutzt und weitreichende 
									Pläne mit dem Denkmal gehabt, gehören ins 
									Reich der Legenden. Lediglich ein 
									Propaganda-Auftritt ist belegt: die 
									Aufstellung des Büste des Komponisten Anton 
									Bruckner, der Adolf Hitler 1937 persönlich 
									beiwohnte. Die Präsentation der Büste 
									Adalbert Stifters 1944 durch Hitler wurde 
									aufgrund der Kriegswirren abgesagt. Auch gab 
									es in der „Halle der Erwartung“ niemals eine 
									Hilterbüste oder später entfernte Bildnisse 
									von Nazigrößen, wie oft geraunt wird. Die 
									Kellergewölbe hinter den pyramidenartig 
									aufgeschichteten Stützmauern mit dem 
									Aufstieg zur Walhalla wurden nie ausgebaut 
									und nie genutzt. In der Tat war geplant, 
									hier die Marmorbüsten verdienter 
									Persönlichkeiten aufzustellen, bis sie 20 
									Jahre nach dem Tod der Dargestellten 
									feierlich Aufnahme in der lichten Höhe des 
									Ruhmestempels finden sollten. Der pompöse 
									Aufgang mit seinen 385 Stufen zeigt 
									unverkennbar Anklänge an die antike 
									ägyptische Architektur. 
									
									
									Warum die Walhalla bei Donaustauf, vor 175 
									Jahren von seinem Erbauer als sichtbares 
									Zeichen der deutschen Einheit geplant, in 
									der breiten Bevölkerung bis heute kaum als 
									Nationaldenkmal wahrgenommen wird, warum die 
									Ruhmeshalle in der Bevölkerung nie die 
									Identifikation mit beispielsweise dem 
									Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, dem 
									Niederwalddenkmal bei Rüdesheim, dem 
									Hermannsdenkmal in Detmold oder dem 
									Kyffhäuserdenkmal bei Steinthaleben im 
									thüringischen Kyffhäuserkreis erreichte, 
									darauf hat der Regensburger Kunsthistoriker 
									Jörg Träger (1942–2005) die vielleicht 
									beste  Antwort gefunden: „Der Name der 
									Walhalla ist nordisch, die Architektur 
									griechisch-dorisch, die Idee entfernt 
									französisch, die Büsten sind aus 
									italienischem Marmor, und unter den Helden 
									finden sich Engländer, Schweizer, Schweden, 
									Holländer, Balten, Österreicher, Polen und 
									Russen, einfach weil sie ihrerzeit 
									’teutscher Zunge‘ waren.“ In diesem Sinne 
									darf die Walhalla vielleicht in Zukunft als 
									Mahnmal einer europäischen Einheit begriffen 
									werden. Das wäre gut, das wäre schön und es 
									wäre in diesen Zeiten genau das richtige 
									Signal. 
									
									
									Walhalla 
									
									
									Adresse: Walhallastraße 48, 93093 DonaustaufTelefon: 09403.961680
 Internet: 
									schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/
 walhalla.htm
 
									
									
									Öffnungszeiten: April bis Oktober: 9.00 bis 
									18 Uhr(letzter Einlass: 17.45 Uhr); November bis 
									März: 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00
 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass: 11.45 Uhr 
									bzw. 15.45 Uhr). Geschlossen am
 1. Januar, Faschingsdienstag, 24., 25. und 
									31. Dezember.
 
									
									
									In der Walhalla finden keine regelmäßigen 
									Führungen statt. Audioguides (auch in englischer Sprache) 
									sind vorhanden
 
									
									
									Eintrittspreise: 4 Euro regulär, 3 Euro 
									ermäßigt 
									
									
									Barrierefrei: Für gehbehinderte Besucher, 
									die im Besitz eines EURO-Schlüssels sind, 
									ist die Zufahrt mit dem Pkw möglich. Die 
									Eingangsebene ist barrierefrei über eine 
									Zugangsrampe an der Nordseite zu erreichen. 
									
									
									Parkmöglichkeiten: kostenpflichtige Pkw- und 
									Busparkplätze vorhanden 
									
									
									Die Walhalla wurde von 2004 bis 2014 für 
									13,3 Millionen grundlegend saniert. Seit 2016 wird sie von der Bayerischen 
									Schlösserverwaltung betreut.
 | 
									  |  
							
							 
  
							 
 Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH
 
 Bemerkungen eines Vollzahlers zur 
							Repertoirevorstellung
 
 'Der fliegende Holländer' – am 20. Oktober 2017
 |    
					Bekanntmachung der 
					Nds. Staatstheater Hannover GmbH
 Zitat
 
						
							|   | Das Meer: aufgepeitschte 
							Wellen, sprühende Gischt, brausender Wind, ein Klang 
							von Abenteuer; der Mensch auf seinen Schiffen, 
							jederzeit der Katastrophe des Schiffbruchs in der 
							unbezähmbaren Naturgewalt der See ausgesetzt. Der 
							Holländer: Er hat sich in die Stürme geworfen, 
							Flauten und unberechenbaren Luftströmen getrotzt, um 
							seine Ziele in den fernen Häfen der Welt zu 
							erreichen – und im Moment größter Not, in der jeder 
							vernünftige Mensch die Segel gestrichen hätte und 
							umgekehrt wäre, hat er sich über das menschlich 
							Mögliche erhoben, das Schicksal, die Natur und Gott 
							herausgefordert. Der Lohn für seine Hybris ist ein 
							Fluch, der es ihm nur noch alle sieben Jahre 
							gestattet, an Land zu gehen und Erlösung zu suchen. 
							Nur eine Frau, die ihm auf ewig Treue schwört, kann 
							ihn von seiner Unbill befreien. Bis dahin trägt er 
							den unsteten Rhythmus des Meeres, den Klang der 
							Katastrophe – womöglich bis ans Ende aller Tage – in 
							sich.
 
							Senta: könnte sie 
							die Erlösung des Holländers sein? Der Klang ihrer 
							Sehnsucht entspringt dem endlosen Rattern der 
							Spinnräder – an Land, bei den Frauen, die auf die 
							Heimkehr ihrer seefahrenden Männer warten, auf 
							Geschenke aus fernen Landen. Obsessiv träumt sich 
							Senta einen Mann wie den Holländer herbei, der 
							diesem monotonen Rauschen der Räder ein eigenes, 
							gewaltiges Rauschen entgegensetzen kann – einen 
							Mann, wie es der Förster Erik niemals sein kann: 
							Seine Liebesbekundungen gegenüber Senta, die diese 
							einst wohl erwiderte, sind wie ein lauer Wind über 
							Wiesen und Wälder. Sieben Jahre sind seit dem 
							letzten Landgang des Holländers verstrichen. Das 
							Schicksal führt ihn mit Sentas Vater Daland 
							zusammen. Dieser – ganz Geschäftsmann – wittert 
							seine Chance auf Reichtümer, wenn er Senta zur 
							Heirat mit dem Unbekannten bewegen kann. Und 
							tatsächlich: als sich der Holländer und Senta 
							begegnen, tritt zum ersten Mal Stille in die Herzen 
							der beiden Suchenden. Doch ist es der stille 
							Einklang zweier Herzen, die ihre Bestimmung gefunden 
							haben – oder die unheilvolle Stille im Auge des 
							Sturms, dem Unheil folgen wird? Das Tosen der 
							Wellen, der durch die Segel heulende Wind: All dies 
							ist in der Ouvertüre zu Richard Wagners Der 
							fliegende Holländer zu hören – fast zu spüren –, 
							wenn die Hörner des Orchesters ihr Signal in die 
							tremolierenden Streicherwogen hinausrufen. Wagner 
							selbst war wenige Jahre vor Entstehen der Oper knapp 
							einem Unglück entkommen bei seiner Überfahrt von 
							Riga via England nach Paris: »Diese Seefahrt wird 
							mir ewig unvergeßlich bleiben; sie dauerte drei und 
							eine halbe Woche und war reich an Unfällen. Dreimal 
							litten wir von heftigstem Sturme, und einmal sah 
							sich der Kapitän genöthigt, in einem norwegischen 
							Hafen einzulaufen. Die Durchfahrt durch die 
							norwegischen Scheeren machte einen wunderbaren 
							Eindruck auf meine Fantasie; die Sage vom fliegenden 
							Holländer, wie ich sie aus dem Munde der Matrosen 
							bestätigt erhielt, gewann in mir eine bestimmte, 
							eigenthümliche Farbe, die ihr nur die von mir 
							erlebten Seeabenteuer verleihen konnten.«   |  Zitatende
 Das bedeutet: Im Internet keine 
					Informationen über die Ansichten des Regisseurs und der 
					Ausstatter zur Produktion dieses Stückes.
 Die Einführung vor der Vorstellung am 20. Oktober 2017 – von 
					einer Dame vorgetragen, die ohne ihren Namen zu nennen – den 
					Text des Produktionsdramaturgen vorlas, der auswärtig 
					beschäftigt war und nicht erschien.
 
 Auch im Verlauf dieser Worte kein Hinweis auf die Fragen:
 
						
							| 
							 • | 
							Warum dieser extrem aufwändige Bühnenaufbau, ein 
							Schiffswrack, ein aufs Ufer gelaufener Kahn, man sieht Rolltreppen, eine Kuh 
							liegt hingestreckt auf dem oberen
 Umgang oder Deck (wenn es denn ein Schiff sein 
							soll), Rolltreppen, die eine funktioniert nicht, 
							muss also als normale Treppe begangen werden, eine 
							demolierte Treppe hängt   darüber frei im Raum?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Wozu liegt ein Einkaufswagen aus einem Supermarkt 
							am Strand? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum kommt der Herrenchor mit starken 
							Taschenlampen umherleuchtend auf die dunkle Bühne?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum hat Daland einen Rollkoffer bei sich, wenn 
							er doch weiß, dass er nicht sein Haus erreicht hat, 
							sondern erst nur die Bucht von Sandwike? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum wird der Steuermann (der wichtigste Mann 
							nach dem Kapitän an Bord) von einem offensichtlich psychisch gestörten Tenor 
							dargestellt?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Wozu schleppen Statisten gemessenen Schrittes 
							allerlei Krempel über die Bühne? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Wieso werden die rolloartigen Vorhänge links 
							beleuchtet, hinter denen sich die Schätze des Holländers befinden sollen, wenn es sich doch um 
							das Schiff Dalands handelt?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum schaufelt der Chor irgendetwas – jedenfalls 
							hantieren sie emsig mit Spaten? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Was fummelt der ’irrsinnige’ Steuermann oben an 
							der Reling mit einem Riesentuch? |  Warum fällt der Vorhang, 
					wenn es sich doch um die einaktige Fassung handelt und das 
					Bühnenbild zum zweiten Aufzug nicht verändert wird? (Antwort: Weil das Publikum sonst scharenweise das Haus 
					verlässt!)
 
						
							| • | 
							Warum tritt der Damenchor mit Einkaufstüten in 
							Einheitskostümierung Pelzmänteln im Takt der Musik 
							singend, hüpfend und die Tüten schwingend auf? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Was soll die Holzfigur auf der Gartenbank, an die 
							sich Senta lehnt? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum läuft Erik mit einer Flit-Spritze zum 
							Vertilgen von Irgendwas herum? |  
							|   | 
							  |  Warum fällt wieder der 
					Vorhang, zumal wie es sich herausstellt nur ein paar 
					Luftballons am Obergeschoss des Bühnenaufbaus aufgehängt 
					wurden?  
						
							| • | 
							Warum wird von zwei Herren ein Rettungsring in 
							der Mitte der Bühne am Rande des Grabens 
							aufgestellt? |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum sind die Chor-Damen und -Herren alle gleich 
							gekleidet, als handle es sich um Uniformen?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Was soll der Statist, der mit brennender Fackel 
							von rechts aus der Kulisse rennend die Rolltreppe rauf stürzt, die Flamme dann fallen 
							lässt, damit ein Motiv entsteht, um aus der 
							Unterbühne ’dämpfig Gedünst’ aufsteigen zu lassen?
 |  
							|   | 
							  |  
							| • | 
							Warum hampelt der Steuermann rechts am Portal mit 
							dem Kopf der Puppe mimend: “ich habe deinen Mund geküsst!“
 |  Es zeigt sich, 
					dass auch Einführungsvorträge – vor allem dann, wenn 
					verkündet wird: “Wir wollen nicht viel verraten“ - keinerlei Aufschluss 
					geben, was das Publikum erwartet und warum es auf der Bühne 
					der Nds. Staatsoper Hannover so und nicht anders zugeht.
 
 Das Publikum nur in geringer Zahl 
					anwesend – der dritte Rang ist per se schon von vornherein 
					geschlossen – versteht die Welt nicht mehr und geht in 
					Zukunft eben nicht mehr hin.
 
 Warum wird ein Werk der Literatur so verhunzt, dass man es 
					nicht mehr erkennt?
 Warum geschieht das zu Lasten der Steuerzahler?
 Warum opponiert niemand?
 
					
					
					 
 
					 
 Wie frei sind wir?
 Beitrag aus Heft 
					10/17 der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger
 
 
						
							|   | 
							Zitat
 In Sonntagsreden wird sie immer wieder beschworen, 
							die Kunstfreiheit.
 
							Sie sei ein hohes 
							Gut, das nicht aufs Spiel gesetzt werden dürfe. Doch 
							was bedeutet das in der Praxis? 
							Grundsätzlich 
							sollte es kein Problem bei der Betrachtung des 
							Zusammenhangs von Kunst und Freiheit geben. Denn in 
							Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes heißt es 
							lapidar: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und 
							Lehre sind frei“. In der Auslegung dieses Artikels 
							verstehen Juristen diesen als klassisches 
							Abwehrrecht das das bürgerliche Individuum gegen 
							willkürliche Eingriffe des Staates schützt so wie es 
							das ursprüngliche Anliegen der 
							Grund-und-Menschenrechte in der Geschichte war.Vereinfacht ausgedrückt: Staatliche Stellen haben in 
							künstlerische Handlungen nicht einzugreifen. So 
							einfach ist es in der Praxis leider nicht. Zum einen 
							wird es immer dann problematisch, wenn der freien 
							Entfaltung der Kunst andere, genauso schutzwürdige 
							Interessen entgegenstehen. Zum anderen ist die 
							Freiheit der Kunst - zumindest hierzulande - nicht 
							in erster Linie durch staatliche Eingriffe bedroht, 
							sondern durch einen Zeitgeist, der sich zunehmend 
							schwertut, abweichende Meinungen zu akzeptieren.
 
							KUNST PROVOZIERT 
							So machte im 
							Februar 2017 eine Kunstinstallation in Dresden 
							Schlagzeilen: Die aufrecht stehenden, demolierten 
							Busse sollten an das Leid syrischer Flüchtlinge 
							erinnern. Sowohl die Nutzungserlaubnis als auch der 
							Einsatz von Steuergeldern war diversen 
							rechtsgerichteten Organisationen ein Dorn im Auge. 
							Die Klage eines sogenannten Wutbürgers wurde jedoch 
							abgewiesen. Begründung des Gerichts: Kunstfreiheit. 
							Doch nicht nur von 
							rechts wird Kunst im öffentlichen Raum bedroht.In Berlin ziert ein Gedicht des herausragenden 
							Lyrikers Eugen Gomringer die Fassade der 
							Alice-Salomon-Hochschule. Die Studentenvertretung 
							der Hochschule hat ihre sehr eigene Lesart des 
							Textes und meint, sexistische Inhalte ausgemacht zu 
							haben. Deshalb soll der Text, so ihre Forderung, bei 
							der Fassadenrenovierung 2018 verschwinden.
 
							Die 
							Hochschulleitung zieht das in Erwägung - und sieht 
							sich nun massivem Druck anderer Parteien ausgesetzt, 
							die den Erhalt des Kunstwerks fordern. Wenn der 
							Eigner des Gebäudes sich für die Vernichtung des 
							Kunstwerks entscheidet, gibt es weder Kläger noch 
							Richter, die das verhindern könnten. In dieser 
							Konstellation nutzt die staatliche 
							Kunstfreiheitsgarantie genau gar nichts. Es bleibt 
							nichts, als abzuwarten, ob politische Korrektheit 
							oder Kunstverstand die Oberhand behalten. 
							Deutlich machen die 
							beiden Vorfälle zumindest eines: Kunst im 
							öffentlichen Raum wirkt und löst Denkprozesse aus. 
							Leider, auf beiden Seiten des politischen Spektrums, 
							manchmal allzu schlichte. Wer ein Stück abseits des 
							Mainstreams in Szene setzt und bewusst Regeln 
							verletzt, muss mindestens mit einem Shitstorm 
							rechnen. Vielleicht sieht er oder sie sich aber auch 
							einer Moralkeule ausgesetzt: Ergebnis könnte 
							Selbstzensur aus wirtschaftlichen Gründen sein. In 
							der Zeit sieht der Maler Neo Rauch eine Gefahr für 
							die Freiheit der Kunst vor allem in Bezug auf die 
							Sexismusdebatte.Heute dominiert der Typus des gendersensiblen 
							Bücklings, sich nicht ins Lebens hineinwagt, weil 
							dort zu viele Gefahren lauern. Und weil man zu viel 
							falsch machen kann in dem Versuch, sich auszurichten 
							an den Meinungs- und Haltungsvorgaben."
 
							STAATSKRITISCHE 
							KUNST - EIN RISIKO? 
							Doch auch dann, 
							wenn tatsächlich der Staat als Entscheider gefragt 
							ist, kommt die Kunst nicht immer ungeschoren davon.Kunst beziehungsweise Satire als eine Form der Kunst 
							darf verzerren, übertreiben, verfremden. Jedoch 
							gelten auch für sie Grenzen: Dann etwa. wenn 
							Menschen mit Schmähkritik überzogen werden. Berühmt 
							ist etwa das sogenannte Strauß-Urteil von 1987: Eine 
							Karikatur, die den CSU-Vorsitzenden als 
							kopulierendes Schwein darstellte, war demnach nicht 
							von der Kunstfreiheit gedeckt.
 Auch den Fall Böhmermann haben noch alle im Kopf. 
							Der als Ziel des Schmähgedichts auserkorene 
							türkische Staatspräsident Erdogan traf in 
							Deutschland auf nicht allzu viel Mitleid, doch die 
							Gerichte waren auf seiner Seite: Böhmermanns Gedicht 
							bleibt zu großen Teilen verboten. Weniger 
							überzeugend argumentierte AfD-Vizechefin Beatrix von 
							Storch, derer sich Falk Richter im Stück ’Fear’ 
							annahm. Hier hielten Gerichte die Kunstfreiheit 
							hoch.
 Abgesehen von solchen begründeten Einzelfällen darf 
							man sich in Deutschland jedoch eigentlich sicher 
							sein, dass man sich nicht aufgrund seines 
							künstlerischen Schaffens Repressalien ausgesetzt 
							sieht. Bleiben wir zum Vergleich in der Türkei: Im 
							Reich Erdogans ist von Kunstfreiheit schon längst 
							nicht mehr die Rede, Theater können nicht mehr 
							aufführen, was ihnen gefällt - jedenfalls dann 
							nicht, wenn ein Gegensatz zur Regierungslinie 
							konstruiert werden kann. Wegen angeblicher 
							Unterstützung der Gülen-Bewegung, die die Regierung 
							für den gescheiterten Militärputsch im vergangenen 
							Jahr verantwortlich macht, sitzen inzwischen auch 
							zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in U-Haft. Von 
							einem rechtsstaatlichen Verfahren kann keine Rede 
							sein. Terrorvorwürfe werden missbraucht, um 
							Kritikerinnen und Kritiker mundtot zu machen. 
							Immerhin wurde gerade erst die Journalistin und 
							Schriftstellerin Asli Erdoan (nicht zu verwechseln 
							mit dem Präsidenten), die wegen angeblicher 
							Volksverhetzung angeklagt ist, die Ausreise nach 
							Deutschland erlaubt.
 Die Türkei ist jedoch nicht der einzige autoritäre 
							Staat, der Sorgen bereitet. Im August 2017 wurde in 
							Moskau der Regisseur Kirill Serebrennikow verhaftet. 
							Der Vorwurf lautet nicht Terrorismus, sondern 
							Subventionsbetrug. Er soll rund eine Million Euro an 
							Fördergeldern veruntreut haben. Viele Beobachter 
							zweifeln daran. Die landläufige Meinung ist eher, 
							dass der offen homosexuelle Starregisseur mit seinen 
							teils kirchenkritischen Inszenierungen einigen 
							konservativen Politikern ein Dorn im Auge war - 
							obwohl Serebrennikow die Machthaber in Russland 
							selbst nicht angegriffen hat.
 Dass das Schlagwort von der Kunstfreiheit manchmal 
							auch für je nach Standpunkt geschmacklosen Unfug 
							herhalten muss, zeigt ein Beispiel aus den USA vom 
							Mai: Die Schauspielerin und Komikerin Kathy Griffin 
							postete in den sozialen Netzwerken ein Foto, auf dem 
							sie in einer naturalistischen Darstellung den 
							abgeschlagenen und blutüberströmten Kopf von Donald 
							Trump hochhielt. Ein Shitstorm war die Folge. CNN, 
							nicht unbedingt als Trump-freundlich bekannt, 
							kündigte einen bestehenden Produktionsvertrag. 
							Unabhängig von der Frage, ob es sich beim 
							Griffinschen Machwerk um Kunst gehandelt hat oder 
							nicht, bleibt offen, ob existenzbedrohende Nachteile 
							für Künstlerinnen und Künstler entstehen können, 
							wenn sie das, was sie für Freiheit der Kunst halten, 
							für sich in Anspruch nehmen. Wenn 
							Grenzüberschreitungen den Verlust von Aufträgen zur 
							Folge haben, könnte zumindest der böse Eindruck 
							entstehen.
 
							SOZIALE SICHERHEIT 
							VS. KUNSTFREIHEIT 
							Man muss sich 
							jedoch nicht in die Welt der großen Politik wagen 
							und sich als echter oder vermeintlicher Dissident 
							präsentieren. Das Thema der Kunstfreiheit betrifft 
							viele Theaterschaffende auf einer ganz alltäglichen 
							Ebene: bei der Gestaltung ihrer Arbeitsverträge. 
							Denn das Freiheitsprivileg kann beispielsweise im 
							Widerspruch zu Artikel 20 Grundgesetz stehen, dem 
							Sozialstaatsgebot. Will heißen: Einerseits gibt es 
							ein soziales Interesse der im Kunstbetrieb 
							betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auf 
							der anderen Seite steht das eherne Prinzip der 
							Kunstfreiheit. 
							Zwar beschäftigt 
							sich die Bühnengenossenschaft eher selten mit 
							ZDF-Freitagabendkrimis. Allerdings hat ein aktuelles 
							Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) nun eine 
							Ausnahme gebracht, denn das Gericht bezieht sich auf 
							Rundfunk- und Kunstfreiheit gleichermaßen. Die 
							Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss und Markus 
							Böttcher waren 18 Jahre beziehungsweise 28 Jahre 
							lang in der ZDF-Serie „Der Alte" als Kommissare tätig. 2014 beschlossen die 
							Programmverantwortlichen, eine Verjüngung sei 
							notwendig und schrieben die beiden aus der Serie 
							heraus - was Sanoussi-Bliss und Böttcher 
							verständlicherweise gar nicht gefiel.
 
							Das böse Wort vom 
							Verjüngungswahn fiel, vor allem aber zogen 
							Sanoussi-Bliss und Böttcher vor Gericht. Die Anwälte 
							der Schauspieler argumentierten gegen die Weigerung 
							der Produktionsfirma, neue Verträge zu schließen, 
							die letzte Befristung sei unwirksam gewesen, weil 
							ein sachlicher Grund hierfür gefehlt habe. Es habe 
							sich um „normale" Arbeitsverhältnisse gehandelt vor 
							allem hätten ihre Mandanten wegen strikter Vorgaben 
							des ZDF und der Produktionsfirma kaum künstlerischen 
							Gestaltungsspielraum beim Ausfüllen ihrer Rollen 
							gehabt Für einen dauerhaften Bedarf der Schauspieler 
							spreche auch die lange Kette von befristeten 
							Verträgen hintereinander (‚Kettenbefristung'). Die 
							beiden hatten für die einzelnen Folgen zwar jeweils 
							nur befristete „Mitarbeiterverträge abgeschlossen. 
							Die jeweilige Gage war jedoch, wie sie ihre Anwälte 
							formulieren ließen, „zur Grundlage ihrer 
							wirtschaftlichen Lebensführung geworden".Trotzdem scheiterten sie mit ihren Klagen in allen 
							Instanzen: Das Arbeitsgericht und das 
							Landesarbeitsgericht München hatten diese 
							abgewiesen. Schließlich folgte auch das 
							Bundesarbeitsgericht den Vorinstanzen. Die Richter 
							in Erfurt waren ebenfalls der Meinung, dass die 
							Befristung der Verträge wegen der Eigenart der 
							Arbeitsleistung sachlich gerechtfertigt war. Zwar 
							sei ein Bestandsschutzinteresse der Kläger durchaus 
							anzuerkennen. Auf der anderen Seite sei jedoch auch 
							die verfassungsrechtlich geschützte Kunstfreiheit 
							der Producktionsfirma zu respektieren. Die 
							Kunstfreiheit umfasse insbesondere die Möglichkeit, 
							das Drehbuch und dessen Inhalt sowie dessen 
							Umsetzung autonom zu handhaben. Hierzu gehöre es 
							auch, Handlung und Personen einschließlich deren 
							Besetzung neu gestalten zu können. Das Gericht habe, 
							so die FAZ, zwischen der Kunstfreiheit und dem 
							Bestandsschutz für die Darsteller abwägen müssen.
 
							Das Urteil 
							bestätigt im Grunde nur, was für vor allem 
							solistisch tätige Theaterkünstlerinnen und -künstler 
							schon lange gilt: Schon vor Jahrzehnten, 1981, hat 
							dasselbe Gericht festgestellt. „mit befristeten 
							Arbeitsverträgen (nach dem NV Bühne) könne ... dem 
							Abwechslungsbedürfnis des Publikums am ehesten 
							Rechnung getragen werden". Die jeweilige Intendanz 
							müsse ihre künstlerischen Vorstellungen 
							verwirklichen können. 
							Es ist also 
							deutlich, dass die im NV Bühne verankerten, sich 
							selbst verlängernden Zeitverträge Bestandteil jener 
							Kunstfreiheit sind, die das Grundgesetz vorschreibt, 
							Der Tarifvertrag berücksichtigt somit soziale 
							Bedürfnisse der künstlerisch Beschäftigten wie auch 
							die Tatsache, dass im künstlerischen Bereich eine 
							dauernde Bindung an einen Theaterbetrieb eben nicht 
							im Sinne des Grundsatzes der Kunstfreiheit ist. 
							Außerdem garantiert 
							das Prinzip, dass auf keiner künstlerischen 
							Leitungsebene hingenommen werden muss, dass sich 
							Rechtsträger ungeniert in die künstlerische 
							Produktion einmischen. 
							Alle Experten sind 
							sich über die Einzigartigkeit der deutschen 
							Theaterlandschaft einig. Das Regelwerk des NV Bühne 
							hat dazu unbestritten einen wichtigen Beitrag 
							geleistet - auch die darin festgeschriebenen 
							Zeitverträge sind Bestandteil dieser Vielfalt. 
							Jedenfalls müssten sich alle Beteiligten mit anderen 
							Vertragsformen an deutlich andere Arbeitsstrukturen 
							gewöhnen. Konsequenz einer Abschaffung der 
							Zeitverträge wären nämlich aller Voraussicht nach 
							wesentlich mehr Gastverträge als bereits heute 
							schon. Folge: Soziale Sicherheit gäbe es bei diesen 
							Gastverträgen, die dann zur Regel würden, erst recht 
							nicht auch wenn GDBA und VdO gerade nach jahrelangen 
							Auseinandersetzungen eine Mindestgage für 
							Gastvorstellungen und Probentage erstritten haben.
 
							Am Ziel sind 
							wir damit jedoch noch nicht. Wenn 
							Theaterkünstlerinnen und -künstler zu den wenigen 
							Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit fast 
							beliebig oft verlängerbaren Zeitarbeitsverträgen 
							gehören, dann müssen sich die damit verbundenen 
							unsicheren Zukunftsperspektiven auf jeden Fall in 
							einer besseren Bezahlung widerspiegeln. Dafür 
							streitet die GDBA. - Jörg Rowohlt / Kai Hirdt - Zitatende
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 Schule – Bildung – Theater
 Die Schule vermittelt 
					Fertigkeiten und Kenntnisse, die zum Überleben notwendig 
					sind. Auf der Grundlage 
					unseres aufgeklärten, christlich-humanistischen Wertekanons 
					sollen naturwissenschaftlich-technische und literarisch 
					künstlerische Inhalte weitergegeben werden.Künstlerische Betätigung im Musik- und Theaterspiel 
					vervollständigen einen ausgewogenen Lehrplan, der auch den 
					Besuch von Konzerten, Schauspiel- und 
					Musiktheateraufführungen beinhaltet.
 Leider haben Letztere seit den achtziger Jahren eine 
					verhängnisvoll Entwicklung durch das so genannte 
					Regietheater genommen.
 Unterstützt von der um 
					Aufreger bedachten Presse und Intendanten, die sich durch 
					Skandale ’einen Namen’ machen, maßen sich Regisseure an, 
					Werke zu dekonstruieren, zu zertrümmern, zu verjuxen, und 
					einem weitgehend verbildeten Publikum die narzistische 
					Aufarbeitung ihrer Macht- und Sexualprobleme als ’Kunst’ 
					vorzuführen. Außer wildem 
					’Buh-Geschrei’, das Regisseure und Intendanten feixend mit 
					Dank entgegennehmen, haben wir alle feige murrend nichts 
					dagegen unternommen, so dass die junge Generation die großen 
					Werke unserer Theaterliteratur nur noch in verzerrter Form 
					kennenlernt.Was kann dagegen unternommen werden?
 
					
					
					 
					 
 Wie man 
					seinen Spielplan anlegt und erklärt,
 ist zur Frage des Opern- und Konzertbetriebes geworden.
 Wir, 
					die heute und ehemals im Musiktheater Tätigen - wie auch 
					unsere Gönner und Förderer-, stellen fest, dass das deutsche 
					Regisseurstheater - weltweit als 'GermanTrash-Theater 
					verabscheut - den Werken der Theaterkultur die eigenen 
					Bedürfnisse, politische, gewalttätige und sexuelle Neurosen 
					respektlos überstülpt.
 Dies geschieht zu Lasten der Steuerzahler unter Missachtung 
					des Bildungsauftrags, so dass die junge Generation die 
					Werke, so wie sie von Autoren und Komponisten geschrieben 
					wurden, nur in verunglimpfender Form kennenlernt, das ältere 
					Publikum die Theater mehr und mehr meidet und das 
					Regisseurstheater auf diese verrohende Art der Darstellung 
					unsere wertebewusste Bildungskultur niedermacht.
 
					Dagegen die Aussage von Ersan Mondtag - eigentlich Ersan 
					Aygün - Berliner Regisseur und Ausstatter an der Berliner 
					Volksbühne. 
						
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							  | 
							Ich bin ein autonomer Künstler und kein 
							Dienstleister von einem Autor, dessen Drecksarbeit 
							ich machen soll …
 
 |  Es ist 
					nicht im Sinne der Steuerzahler, dass völlig aus dem Rahmen 
					des jeweiligen Stückes fallende, hochtechnische, begehbare, 
					betanzbare, komplizierte Bühnenaufbauten Verwendung finden, 
					die den Betrieb derartig negativ beeinflussen, dass eine 
					wirtschaftliche Nutzung des Hauses nicht gegeben ist. Es 
					kann mit der Probe nicht begonnen werden, Solisten, Chor und 
					Orchester warten, da erst noch das 'Bühnenbild' 
					zusammengeschraubt bzw. wieder abgebaut werden muss, 
					folglich keine Vorstellung abends stattfinden kann. Ein 
					Bühnenbild hat unterstützende Aufgaben zu erfüllen, den 
					Inhalt des Stückes optisch anzubieten, aber kein Eigenleben 
					zu führen und verfälschende Eindrücke in Verbindung mit 
					nicht stückbezogener Regie zu vermitteln. In 
					diesem Falle kann nicht mit 'Freiheit der Kunst' 
					argumentiert werden. Hier geht es um Geld und Subventionen. 
					Daher stellt sich die Frage, ob unter den heute gegebenen 
					Umständen, Subventionen gekürzt werden sollen, um Theater 
					zur einer künstlerisch und wirtschaftlichen Betriebsleitung 
					zu zwingen.
 Marie-Louise Gilles
 
					
					
					 
 
					 
					Das Institut zur 
					Qualitätsentwicklung im Bildungswesen gab in diesem Oktober 
					2017 Schulen ein schlechtes Zeugnis, das Rektorinnen und 
					Schulleiter wie Pädagogen und Lehrerinnen an Grundschulen 
					zum Weinen brachte.  
					Wie soll der Unterricht gestaltet 
					werden, um Kindern ein Wissen beizubringen, das Fortschritte 
					in der Entwicklung der Schüler aufzeigen kann?
 Die Schule ist schon der zweite Schritt, der erste ist der 
					des Geborenwerdens in ein Umfeld, das oft nicht in der Lage 
					ist, Grundsätzliches zu vermitteln.
 
 Da gibt es Kinder, die in die erste Klasse einer Grundschule 
					kommen und nicht einmal Farben unterscheiden können, die 
					nicht wissen, was rot und blau ist. Und dies nicht in der 
					neuen Landessprache und auch nicht in ihrer Muttersprache 
					ausdrücken können.
 
 Manche, die aus dem Kindergarten in die Schule übernommen 
					werden, können schon lesen, andere, die nicht einmal einen 
					Bleistift richtig in der Hand zum Schreiben zu halten in der 
					Lage sind.
 
 Deutlich fallen Unterschiede bei den einzelnen Ländern auf.
 
					In Bayern und in Sachsen erfüllen 
					74 Prozent der Kinder die Regelstandards für ’stotterfreies’ 
					Lesen, in Bremen nur 48 Prozent. Hier, an der Weser, 
					erreichen auch immerhin 35 Prozent der Schüler die 
					Regelsleistung in Mathematik nicht.
 Bei der Orthographie erreichen die Bremer Schüler 40 Prozent 
					nicht die Mindestanforderungen, was bedeutet, dass diese 
					Kinder nicht einmal einen Schulabschluss schaffen und damit 
					gleich in die Arbeitslosigkeit fallen.
 
 In Baden-Württemberg liegen die Kinder in Deutsch weit 
					zurück. Waren sie noch 2011 an der Spitze hinter Bayern, so 
					mussten sie alle Plätze räumen und positionierten sich jetzt 
					am Ende der Skala bei Bremen und Berlin.
 
 Es gibt Rechte der Eltern, aber es sind auch Pflichten durch 
					das Elternhaus zu erfüllen.
 
 Gibt es Schwierigkeiten, ist natürlich die Schule die 
					Schuldige, da kommt der Vater und droht handgreiflich zu 
					werden.
 
 Der Elternteil, deren Kinder in die gleiche Klasse gehen, 
					aber aus einem anderen sozialen Umfeld stammen, will das 
					Klassenbuch sehen und erscheint mit einem Anwalt, um eine 
					Versetzung durchzusetzen, die dem Kind im Endeffekt, eben im 
					nächsten Schuljahr, noch größere Schwierigkeiten bereitet.
 
 Oft sind die Eltern nicht in der Lage, Wissen zu vermitteln 
					– sie haben es selber nicht parat, können den Kindern nicht 
					vorlesen, sie selber zum Lesen anhalten – stellen die Kinder 
					mit Tablet und Handy oder Smartphone ruhig.
 
 Nachhilfeunterricht kann meist nicht bezahlt werden oder 
					wird von den Eltern – vor allem vom Patriarchen, der die 
					Meinung vertritt, es ist eine Schande, dass Nachhilfe nötig 
					ist und im Übrigen brauche die Tochter gar nicht zur Schule 
					zu gehen, sie solle heiraten und wenigstens zwölf Kinder 
					bekommen - abgelehnt.
 
 Kümmern sich die Eltern oder Elternteile nicht um die 
					Kinder, weil sie selbst mit Überleben beschäftigt - d.h. 
					beide berufstätig – sind, kann ein systematischer 
					Bildungsaufbau nicht funktionieren.
 
 Es entstehen Defizite, die im Lauf der vier Jahre 
					Grundschule nicht aufgeholt werden können, denn werden die 
					Kenntnisse aus der vorherigen Klasse in einem Test von 30 
					Minuten abgerufen, stellt sich heraus, dass früher 
					vermitteltes Wissen – also in der Klasse davor - nicht mehr 
					vorhanden ist.
 
					Den Kindern fehlt 
					die Fähigkeit zu lernen und das Erlernte zu behalten, sie 
					müssen erst das Lernen lernen und dafür ist es in der ersten 
					Klasse bereits zu spät.
 Die Statistik zeigt, dass beim Lesen Viertklässler ein 
					Niveau in den letzten Jahren halten konnten. Problematisch 
					zeigt sich die Qualität in der Rechtschreibung. Nur die 
					Hälfte der Schüler erreicht den Regelstand, also ein 
					mittleres Leistungsniveau, jeder fünfte kann hier bundesweit 
					die Mindestanforderungen nicht erfüllen.
 
 Erkennbar ist der Verfall des Bildungsniveaus schon in den 
					Grundschulen seit 2011 - innerhalb der letzten fünf Jahre.
 
					Daher:Zeig mir deine Eltern, und ich sage dir, was aus dir wird. 
					So könnte man die Ergebnisse des Nationalen Bildungsberichts 
					2016 zusammenfassen – meint die Wochenzeitung ’Die Zeit’.
 
 Und die HAZ führte am 25. Oktober 2017 aus, dass an 
					Universitäten „32 Prozent aller Bachelor-Studenten ihr 
					Studium vorzeitig, an Fachhochschulen 27 Prozent“ vorzeitig 
					beenden. Etwa die Hälfte von ihnen begännen dann eine 
					Berufsausbildung.
 
					Das heißt doch:- entweder haben sich die Schüler falsch eingeschätzt,
 - oder sie wurden vom Elternhaus und der Schule auf 
					wissenschaftliches Arbeiten nicht genügend vorbereitet.
 
					
					
					
					 
					Eine 
					neue Bertelsmannstudie 
					dokumentiert die Situation der Ganztagsschulen.Sie zeigt auf, dass fast 40 Prozent aller Schüler in 
					Deutschland eine solche Bildungseinrichtung besuchen.
 In 
					Hamburg besucht 91,5 Prozent der Schüler eine 
					Ganztagsschule, in Bayern sind es nur 16 Prozent.
 Ganz deutlich hier der Vorteil der Ganztagsschule:
 
 
						
							| ● | die Kinder 
							kommen am Nachmittag aus der Schule – in den meisten 
							Fällen gegen 16 Uhr –   und können sich der Freizeit 
							widmen, die gerade in der Entwicklungsphase wichtig 
							ist;
 |  
							|  |  |  
							| ● | die 
							Hausaufgaben sind unter Kontrolle in der Schule 
							erledigt worden. Die Eltern müssen sich nicht nach 
							deren Berufsalltag noch mit Themen, die sie nicht 
							beherrschen, auseinandersetzen. |  Die 
					psychologische Seite ist zu beachten: ein ’ungebildeter’ Vater oder eine nicht wissende Mutter 
					verlieren an Autorität, wenn das Kind merkt, die Eltern 
					haben keine Ahnung. Sie werden dann auch nicht im normalen, 
					täglichen Erziehungsprozess die Eltern akzeptieren.
 
 Förderung lernschwacher Kinder, auch aus bildungsmäßig 
					minderbemittelten deutschen Elternhäusern ist nur durch 
					kontinuierlichen Einfluss d.h. Betreuung möglich.
 
 Dies gilt auch für Kinder, denen die deutsche Sprache mehr 
					oder minder geläufig ist.
 Besonders aber für die – und das ist nun aber die 
					zusätzliche Schwierigkeit, die sich durch das Recht auf Asyl 
					im Deutschen Grundgesetz und aus der UN-Flüchtlingscharta 
					ergibt -  die aus verschiedenen Gründen zuwandern.
 
 Es strömen Menschen nach Deutschland, die andere europäische 
					Länder, die auch den Vereinten Nationen und deren Regelwerk 
					unterliegen, nicht aufnehmen.
 Das 
					wird von der Politik nicht thematisiert, denn es könnten 
					sich ja diplomatischen Verwicklungen ergeben, wenn man 
					plötzlich Frau Merkel das und Frau 
					Szydło jenes sagen hört.
 Je mehr und je länger Kinder aus den unterschiedlichsten 
					gesellschaftlichen Schichten und Nationen sich täglich unter 
					Aufsicht von pädagogisch und fachlich qualifiziertem 
					Personal begegnen, desto eher gelingt Integration und 
					Lernfortschritt zu einem für alle fachlich gleich hohen und 
					erreichbaren Ziel.
 
 Nur mit einer soliden Grundausbildung ist die Gesellschaft 
					in der Lage, sich differenziert eine Meinung zu bilden, sich 
					dann zu äußern, um Missentwicklungen jedweder Art durch ihr 
					Veto zu verhindern.
 
					
					
					
					 
 
					 
					Kommentar     
						
							|   | 
							Ivan 
							Repušić -
							 
							seit der Spielzeit 2016/2017 
							gerade mal neuer Generalmusikdirektor der Nds. 
							Staatsoper Hannover hat einen Vertrag bis 2019, den 
							er nun nicht verlängert.Dabei war er vom Orchester eindeutig gewünscht.
 
 Wer aber dirigiert gerne von leerem Haus wie in 
							Hannover. Da dürfte sich der GMD fragen:
 ’Kann ich es nicht reißen? Bei den Konzerten:
 Ja!
 Aber bei der Oper mit derart miserablen 
							Inszenierungen, dass keiner mehr hingeht:
 Nein!’
 
							Komme ich nach einem von mir 
							dirigierten ’Holländer’ auf die Bühne, sehe ich ein 
							leeres Haus. Der dritte Rang geschlossen, erster und 
							zweiter Rang und Parkett nur dürftig mit bis zu 
							höchstens 30 Prozent besucht.’
 Und was jetzt?
 Wie lange brauchen Theater, um endlich wieder eine 
							musikalische Führung zu erhalten.
 Besonders schwierig dann, wenn der Intendant meint:
 
 Google:
							
							“Ich brauche keinen GMD!“
 
 und das Orchester nach vielen Vordirigaten die 
							Meinung vertritt: ’Den oder die wollen wir nicht’ – 
							das Orchester hat ein Mitspracherecht bei der 
							Besetzung der GMD-Planstelle.
 
 Nun kommt 2019 in Hannover der Wechsel bei der 
							Theaterdirektion Oper und Schauspiel und eben auch 
							bei der musikalischen Gesamtleitung – und dazu, in 
							Bezug auf Wissenschaft und Kultur, eine 
							unqualifizierte politische Führung in Stadt und 
							Land?
 |  
					
					
					 
					 
					Feststellung
 Im Monat Oktober 2017 war die Nds. Staatsoper Hannover von 
					den 31 Kalendertagen an 25 Tagen vor Publikum szenisch oder 
					für Konzert-/Sonderveranstaltungen belegt.
 
 Im Einzelnen wurde gegeben:
 szenisch:
 2 Vorstellungen ’Der junge Lord’ (4. / 19.10.)
 2 Vorstellungen ’La Traviata’ (7. / 11.10.)
 2 Vorstellungen ’Der fliegende Holländer’ (10. / 20.10.)
 2 Vorstellungen ’Manon Lescaut’ (18. / 29.10.)
 2 Vorstellungen ’Der Liebestrank’ (13. / 22.10.)
 7 Vorstellungen ’West Side Story’ (1. / 3. / 5. / 14. / 17. 
					/ 25. / 27.10.)
 2 Vorstellungen ’Heinrich VIII.’ (6. / 15.10.)
 
 konzertant:
 1 Vorstellung ’Wilhelm Tell’ (31.10.)
 2 Sinfoniekonzerte (8. / 9. 10.)
 2 Sonderveranstaltungen (an einem Tag) ’Poetry Slam’ 
					(28.10.)
 
 Bei neun szenischen Vorstellungen der Oper war lt. Angaben 
					des Kartenvermarkters der dritte Rang von vornherein 
					geschlossen, d.h. er ging gar nicht in den Verkauf.
 
 Will der Besucher eine Karte für den dritten Rang, erhält er 
					vom Kassenpersonal den Hinweis:
 “Wir haben noch so viele Karten im ersten und zweiten 
					Rang und im Parkett, da bleibt der dritte Rang zu.“
 
 Dabei behauptet doch das Nds. Ministerium für Wissenschaft 
					und Kultur, Plätze würden nur aus künstlerischen oder 
					wirtschaftlichen Gründen nicht belegt.
 
 Das Publikum in Hannover ist inzwischen gewarnt und lehnt 
					die szenischen Aufbereitungen von ’Lord ’, ’Holländer ’, 
					’Liebestrank’, ’Manon’ ab.
 
 Lediglich ’Traviata’ und ’West Side Story’ füllen das Haus.
 Auch das Ballett findet nicht in jeder Hinsicht die 
					Zustimmung.
 Konzerte haben ihr Publikum, weil kein szenischer Unfug 
					getrieben wird.
 
					Nachfolgend der Belegungsplan für den Monat Oktober 2017. 
					
  
 
						
							| 
							
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							Belegung Nds. 
							Staatsoper Hannover Oktober 2017 |  
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							2017 | 
							Belegung 
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							Oper-szenisch
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							Konzert | 
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							Musical | 
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							Ballett | 
                            
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							01.10. | 
							  | 
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							West Side | 
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							| 
                            
							02.10. | 
							leer | 
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							03.10. | 
							  | 
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							West Side | 
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							  | 
							  |  
							| 
                            
							04.10. | 
							  | 
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							Lord | 
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							05.10. | 
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							West Side | 
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							  | 
							  |  
							| 
                            
							06.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							Henry VIII. | 
							  |  
							| 
                            
							07.10. | 
							  | 
							  | 
							Traviata | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							08.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							Sinfoniekonzert | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							09.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							Sinfoniekonzert | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							10.10. | 
							  | 
							  | 
							Holländer | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							11.10. | 
							  | 
							  | 
							Traviata | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							12.10. | 
							leer | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							13.10. | 
							  | 
							  | 
							Liebestrank | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							14.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							West Side | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							15.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							Henry VIII. | 
							  |  
							| 
                            
							16.10. | 
							leer | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							17.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							West Side | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							18.10. | 
							  | 
							  | 
							Manon | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							19.10. | 
							  | 
							  | 
							Lord | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							20.10. | 
							  | 
							  | 
							Holländer | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							21.10. | 
                            
							  | 
							  | 
							Manon | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							22.10. | 
                            
							  | 
							  | 
							Liebestrank | 
							  | 
							  | 
							. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							23.10. | 
							leer | 
							  | 
							  | 
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							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							24.10. | 
							leer | 
							  | 
							  | 
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							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							25.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							West Side | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							26.10. | 
							leer | 
							  | 
							  | 
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							  | 
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							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							27.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							West Side | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							28.10. | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							Poetry/Poetry | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							29.10. | 
							  | 
							  | 
							Manon | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  | 
							  |  
							| 
                            
							30.10. | 
							leer | 
							  | 
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							  | 
							  | 
							  | 
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							31.10. | 
							  | 
							  | 
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							  | 
							Tell | 
							  | 
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							  | 
							  | 
							  |  
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							Summe | 
							7 x | 
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							11 x | 
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							5 x | 
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							7 x | 
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							2 x | 
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							25 Nutzungen incl. 
							3 Konzerte und 2 Sonderveranstaltungen (diese an 
							einem Tag),
 davon 9 Opern-Veranstaltungen mit geschlossenem 
							dritten Rang
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					Impressum 
					
					 
 erscheint als 
					nichtkommerzielles Beiblatt zu
 
 
  
 - ausgezeichnet mit dem Kulturförderpreis der Stadt 
					Regensburg
 
 Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:
 KS Prof. Marie-Louise Gilles
 
					Dipl. - 
					Kulturwissenschaftlerin Büro 30655 Hannover – Fehrsweg 2
 
					
					
					
					
					info@kulturjournal-hannover.de 
					Peter 
					LangBüro 93047 Regensburg – Holzländestr. 6
 
					
					
					
					
					info@kulturjournal-regensburg.de 
					
					Ersterscheinung der Ausgabe Regensburg am 27.07.2007Erscheinungsweise: kulturjournal-regensburg zehn Mal pro 
					Jahr von Februar bis August und Oktober bis Dezember
 
 Ausgabe des Beiblattes als ’Mitteilung an meine Freunde’ mit 
					Auszügen aus dem
 ’kulturjournal-regensburg’ in loser Reihenfolge, 
					gebräuchlich am Anfang eines Monats
 
 Titelbild: Bearbeitung ’November 2017 – Leporello’ der Nds. 
					Staatstheater Hannover GmbH
 
 Verteilung Regensburg: Direktversand, Hotels, Theater, 
					Galerien, Veranstaltungsorte, Tourist-Info, Bahnhöfe
 Verteilung Hannover: Direktversand an ausgewählte 
					Leserschaft,
 Mitglieder der Bürgerinitiative Opernintendanz, 
					Niedersächsische Landesregierung,
 Politische Parteien im Nds. Landtag, Hochschule für Musik, 
					Theater und Medien Hannover, Bund der Steuerzahler, 
					Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, 
					Richard-Wagner-Vereine, Feuilletons von Tageszeitungen
 RA Frank Wahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Hannover
 
 Veröffentlicht auch auf: 
					
					www.marie-louise-gilles.de
 
 
					
					Wir verstehen diese Besprechungen und Kommentare nicht als 
					Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach unserer Auffassung - 
					Geglücktes oder Misslungenes.
 
 Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes 
					und Satire.
 Hierfür nehmen wir den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, 
					Grundgesetz, in Anspruch.
 
 Wir benutzen Informationen, hauptsächlich aus eigenen 
					Unterlagen, aus dem Internet u.a. Veröffentlichungen des 
					Deutschen Historischen Museums, der Preußen-Chronik u.ä..
 Texte werden paraphrasiert wiedergegeben oder als Zitate 
					kenntlich gemacht.
 
					
					
					 
 Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
 
 Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und 
					Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien 
					Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare 
					nicht als Kritik um der Kritik willen,
 sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - 
					Geglücktes oder Misslungenes.
 
 Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
 und Satire.
 
 Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, 
					Grundgesetz,
 in Anspruch.
 
 
  
 
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