* Impressum *

    


'Eine Mitteilung an meine Freunde'

Ausgabe
Nr. 19
Nr. 7 - 2018


 

 

 

 

 

 

 

                    

 

 


 

 

 


 
Einleitung zur Ausgabe Nr. 19 / Nr. 7 – 2018

Verramscht

Händler leben, wenn sie sich am freien Markt beteiligen, auf eigenes Risiko.
Sie haben dann gegenüber sich selber den Anspruch, Qualität anzubieten.
Anders ist die Situation, wenn Produkte angeboten werden, die von der öffentlichen Hand subventioniert werden – hier ist man völlig frei, ob die Ware nun vom Markt angenommen wird oder nicht.

Wenn Kulturschätze, in unserem Fall, Meisterwerke der Opernliteratur von egomanischen Inszenierungsteams unter der Aufsicht selbstgefälliger Theaterleitungen, kenntnisfreier Ministerialbeamter, orientierungsloser Dramaturgen, kunstferner Verwaltungsmitarbeiter verfälscht und verdorben werden, meiden die Käufer den Markt und das Theater bleibt erschreckend leer.


Nun beginnt der unwürdige Krampf, die angebotenen Scheußlichkeiten zu verramschen.

Wie wenn sich der Markt seinem Ende nähert und Händler feststellen, dass noch Bananen übrig sind, die schon matschig werden oder wenn Fische anfangen zu müffeln, wirft man Restwaren mit lautem Geschrei zu niedrigsten Preisen unters Volk.

Da heißt es bei der Nds. Staatstheater GmbH:
Eine Karte kaufen und ihr kriegt eine zweite umsonst dazu.
oder
noch ein Angebot:
Alle unter 30 Jahren bezahlen nur fünf Euro für eine Karte ’Verkaufte Braut’.


Wenn der Theaterfreund frühzeitig Karten im Vorverkauf ersteht, um sich seinen Platz zu sichern, dann aber feststellt, dass später Karten verbilligt auf den Markt kommen, wird er vom Kassenpersonal der Nds. Staatstheater GmbH angemotzt:
“Da haben Sie eben Pech gehabt!“

Niemand rede mir ein, das Interesse an klassischer Musik sei nur minimal.
Die Sinfoniekonzerte sind bestens besucht, die Chöre blühen, Freilichtaufführungen werden ohne Mätzchen dargeboten und sind binnen Stunden ausverkauft.

Freilich hat die Bayerische Staatsoper in München – an der ich einige Jahre engagiert war und ich jetzt wie jedes Jahr am Treffen der ehemaligen Ensemblemitglieder teilnahm, um eine Vorstellung der ’Arabella’ mit Spitzensängern wie Anja Harteros und Michael Volle zu erleben – mehr Geld zur Verfügung als eine mittlere Großstadt wie Braunschweig, Hannover oder Oldenburg, um die drei Nds. Staatstheater zu nennen.

Es ist der Mannschaftsgeist, der Theater wie eine Fußballmannschaft trägt.
Wenn das Ensemble der Nds. Staatsoper Hannover am 24. Juni 2018 Rossinis ’Reise nach Reims’ – ein Stück, das lange nicht gespielt wurde – mit nur einem Gast (Nicole Chevalier von der Komischen Oper Berlin) in untadeliger Form, hinreißender Spielfreude in der Regie von Matthias Davids und charaktervoller stimmlicher Besetzung vor ein jubelndes Publikum brachte, kann man es als Steuerzahler nur in höchstem Maße kritisieren, dass andererseits durch ekelhafte und die Werke zerstörende Inszenierungen das Publikum systematisch aus den Häusern vertrieben wird.
In der nächsten Ausgabe werden wir detailliert auf Aussagen der verantwortlichen Nds. Verwaltungsmitarbeiter eingehen.

ML Gilles
 


 

Kalenderblätter

 

  Ida Ehre
... am 09. Juli 1900 geboren

Das Schauspiel erlernte sie an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Das Debüt fand am Stadttheater Bielitz statt.

Danach spielte sie in Budapest, Czernowitz, Cottbus, Bonn, Königsberg, Stuttgart und am Nationaltheater in Mannheim.

Ab 1930 war sie am Lessingtheater in Berlin engagiert.
 
         
  Die Nazis verboten ihr die Auftritte, sie arbeitete darauf in der gynäkologischen Praxis ihres Mannes in Böblingen als Helferin.


Die Flucht nach Chile gelang
Ida Ehre nicht.
Das Schiff, auf dem sie sich schon bei den Azoren auf dem Weg nach Südamerika befand, musste 1939 nach Kriegsausbruch umkehren.

Die Gestapo verhaftete sie und brachte sie zur Internierung ins KZ Fuhlsbüttel.
Frei gelassen wurde sie, da ihr Mann seinen Schulfreund Heinrich Himmler einschaltete.
1945 gründete sie die
Hamburger Kammerspiele, deren Prinzipalin sie dann war.

An ihrem Haus spielte sie selber viele Rolle - die Glanzpartie war die Anna Fierling in Brechts 'Mutter Courage' - sie führte selber Regie.

1947 produzierte sie die Uraufführung von Borcherts 'Draußen vor der Tür'.

1994 inszenierte der damalige Oberspielleiter Schauspiel, Rudolf Zollner, im Theater am Haidplatz in Regensburg das Stück mit Tiedemann, Heuberger, Sowa und
Christiane Motter.
Sie ging anlässlich dieser Produktion mit dem unvergesslichen Satz in die Geschichte ein: “... und die Suppe ist auch kalt“.
Über ihr Engagement am Theater Regensburg liegt in ihrer Biographie, veröffentlicht im Internet, ein tiefes Schweigen.

Man beerdigte Ida Ehre neben Gustaf Gründgens auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, nachdem die Tochter eines Kantors am 16. Februar 1989 in der Hansestadt gestorben war.



 

 

  Emil Jannings
... am 23. Juli 1884 geboren

Er war der Professor Rath an der Seite von Marlene Dietrich in 'Der blaue Engel' - dem ersten deutschen Tonfilm mit Weltgeltung.

Nach einer Anfängerlaufbahn an deutschen Provinztheatern kam er nach Berlin und meinte, so wie andere Kollegen, ein leichtes Geld mit der Filmerei in deren Anfängen ohne Ton verdienen zu können.

 
         
  Harry Piel war einer seiner ersten Produzenten, wobei es sich in der Hauptsache um Kurzfilme handelte. Den so genannten Durchbruch erzielte Jannings mit der Rolle des Frosch in einer Verfilmung der 'Fledermaus'.

Bei der UFA folgte 'Madame Dubarry', in der Jannings den französischen König Ludwig XV. in der Regie von Ernst Lubitsch spielte.

Es folgte 'Anna Boleyn' mit Jannings als Heinrich VIII. - dieser Film verhalf ihm zum Sprung nach Amerika. Beide Filme liefen wochenlang in New York.

Der von der Paramount geplante Film 'Peter der Große' stimmte in Bezug auf die Hauptrolle nicht mit der Auffassung der Amerikaner überein - jenseits des Atlantiks wollte man einen gefälligen russischen Zaren, keinen bärbeißigen Wilden.

'Das Weib des Pharao' schloss sich als neues Projekt an - man drehte mit Paul Wegener, Albert Bassermann - aber das Opus gefiel nicht sonderlich.

Dann kam 'Nju' mit Elisabeth Bergner - 'Tartüff' mit Werner Krauss und Lil Dagover - 'Quo vadis', mit ihm als Nero, geriet zu einem Schinken.

Hollywood war dennoch interessiert und so spielte er in 'The Last Command' im Jahr 1928 von Josef von Sternberg. Emil Jannings gewann für seine Darstellung in dem Film sowie für die Leistung in 'The Way of All Flesh' den ersten Oscar überhaupt als bester Hauptdarsteller.

1930 folgte in Deutschland nach dem blauen Engel als Tonfilm 'Liebling der Götter', 'Der alte und der junge König' - die Geschichte Friedrichs des Großen, dann nach Hauptmanns Thema 'Vor Sonnenuntergang' - der Film mit dem Titel 'Der Herrscher'. Später 'Robert Koch' mit ihm in der Titelrolle und Werner Krauss als Virchow.

Mit 'Ohm Krüger' wollten die Nazis die Engländer an den Pranger stellen, mit dem Hinweis, die Briten hätten in Südafrika die ersten Konzentrationslager gebaut.

Auf DVD heute noch erhältlich, die Verfilmung von Kleist's 'Der zerbrochne Krug' mit Elisabeth Flickenschildt als Frau Brigitte, Max Gülstorff als Licht und Angela Sallocker als Eve. Lina Carstens war Frau Marthe.

1942 führte Wolfgang Liebeneiner Regie in dem Film 'Die Entlassung' - die Situation von Wilhelm II. und Bismarck beschreibend, mit Werner Krauss als Holstein und Werner Hinz als Wilhelm II..

Seine Nähe zum Nazi-Regime brachte ihn nach Ende des Krieges in Schwierigkeiten mit den Alliierten, die ihn mit einem Arbeitsverbot belegten.

Zuckmayer fragte: „Warum warf er sich an die Nazis? Er hatte immer unaufgefordert allen Leuten erzählt, dass seine Mutter jüdischer Abstammung sei.“
Sein Lebensbericht war schon 1939 fertig gestellt, blieb aber bis 1951 - also ein Jahr nach seinem Tod - unveröffentlicht, weil vom Verlag Änderungen vorgenommen wurden, die von Jannings einfach nicht akzeptiert werden konnten.

 

  Bayreuth
... am 29. Juli 1951


Es war schon erstaunlich, dass sich die Siegermächte auf eine Weiterführung der von der Hitlerdiktatur belasteten Richard-Wagner-Festspiele einließen.

Winifred pflegte seit dem Scheitern des Putsches in München am 8./9. November 1923 und dem Gefängnisaufenthalt Hitlers in Landsberg gute Beziehungen zu ihm.

In dem Syberberg-Wagner-Film 'trauerte' sie wegen - 'USA' - 'Unser seliger Adolf'.

 
         
  Es gibt viele Fotos aus der Zeit, die Wolfgang und Wieland mit dem Führer, dem 'Onkel Wolf', zeigen.
Und trotzdem wollten die Amerikaner in ihrem Verwaltungsbereich der Beatzungszone Süddeutschland einen Mittelpunkt schaffen, der positive Ausstrahlung, trotz aller Vorbehalte, haben sollte.

Bereits 1949 wurde der Verein 'Freunde der Bayreuther Festspiele' gegründet, die sich seit dem der Aufgabe stellten, Gelder für die Produktionen zur Verfügung zu halten.

Da die Gefahr besteht, dass sich die 'Freunde' verweigern könnten, wurde 2010 eine neue Gruppierung mit dem Namen 'Team der aktiven Festspielförderer' - abgekürzt 'Taff' - ins Leben gerufen.

Ein Peter Maisel aus BT und Christian Thielemann sollen angeblich zu dem neuen Verein gehören und auch der 'Herr Trigema', der Unterwäsche aus Deutschland anbietet, soll dabei sein.
Aus Dankbarkeit durften Mitglieder des neuen Vereins während des zweiten Aufzugs des 2011-'Tannhäuser' auf der Bühne sitzen.

Nun aber wegen der negativen Schlagzeilen und den Vorkommnissen in Bayreuth alle gleich in Bausch und Bogen abzuqualifizieren, geht dann doch wohl zu weit.
Aber so sind nun mal die Oberfranken, klar und deutlich in den Aussagen ihren Mitbürgern gegenüber.

Bemerkenswert mit welcher Verve sich die beiden Urenkelinnen um die Besetzung des Regisseurpostens für den 'Ring' 2013 bemühen mussten, nachdem Wim Wenders absagte.

Da verfielen sie auf Herrn Casdorf - der eine Ausbildung zunächst bei der Reichsbahn machte und dann zum Theater ging.

Vornehmlich war er an Häusern in der 'DDR' tätig.
Die Frage stellte sich auch, ob und wie lange und wieweit Kontakte der Stasi zu
Peter Emmerich bestanden.
(
http://www.deutschlandfunk.de/stasi-vorwuerfe-gegen-peter-emmerich.691.de.html?dram:article_id=53753


Carl Hegemann, der Dramaturg, schon beim Schlingensief'schen 'Parsifal ' am Werk, war 'helfend' dabei.

Nun finden die BT-Festspiele wieder statt - hier von 'F e s t' -spielen zu reden, ist sicherlich nicht angebracht.
Gemessen an den finanziellen Möglichkeiten der so genannten 'Festspiele' in Bayreuth müsste dem Publikum etwas anderes geboten werden, als beispielsweise ein ausgebuhter 'Tannhäuser' im Jahr 2011.

Wozu überhaupt noch dieser Aufwand in Bayreuth, wenn die Theater Koblenz, Lübeck den 'Ring' spielen, den
'Lohengrin'
http://www.telezeitung-online.de/Bemerkungen_zu_'Lohengrin'_%20-_Oberpf._Metropol-Theater_Regensburg_1._und_30.11.2010.htm

oder einen in Quedlinburg und auch den
'Tristan' in Regensburg
http://www.telezeitung-online.de/Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_29.11.2014_Theater_RBG_final.htm


dort auf die Bühne brachten und in Detmold 'Ring', 'Parsifal' und 'Tristan' zeigten.

Erstklassiges sieht und hört man im Cinemaxx mit den Übertragungen aus der Met und aus Covent Garden.

Eine Ausnahmestellung im Sinne des Werkes nimmt BT - bezogen auf die oben genannten Theater - allenfalls noch beim Chor und beim Orchester ein.

Nach den Bayreuther Affären um Nikitin, um Hengelbrock. Wie um Meese rankte sich ein Gerüchtegeflecht um Andris Nelsons. Der reiste aus den Proben ab und kam nicht wieder.
Angeblich soll sich der 'Oberfränkische Musikdirektor' in die Orchesterarbeit zu sehr eingemischt haben.
Geld und gute Worte brachten den lettischen Maestro - mit Kristine Opolais verheiratet - nicht dazu, nach BT zurückzukehren und die Proben zum 'Parsifal', dem 'Bühnenweihfestspiel' fortzusetzen.
Zufällig frei war Herr Haenchen, der das Stück gut kannte und übernahm, so dass es stattfinden konnte.

Der 'Oberfränkische Musikdirektor' musste sich nun beim Vorsingen von Mareike Morr selbst ans Klavier setzen. Da gab es wohl keinen Korrepetitor der recht begleiten konnte.

Und jetzt gerade sagte Roberto Alagna - zwei Tage vor Probenbeginn - für den 2018-’Lohengrin’ ab. So wertgeschätzt wird Bayreuth heute.

Aber in Zukunft wird ja alles besser, da Holger von Berg das Kaufmännische übernimmt. Er war ja in gleicher Position am Oberpf. Metropol-Theater Regensburg engagiert.

Warum der ganze Zirkus am Grünen Hügel für die paar Vorstellungen - 30 insgesamt.
Salzburg spielt demgegenüber an 14 Spielstätten, an 44 Spieltagen, 188 Vorstellungen.

RW gibt man doch überall, bald sicher auch im Wirtssaal von Gapoltshofen oder im Schwarzen Hirsch in Utzbach.
Wozu noch Bayreuth?

Erinnert sei in dem Zusammenhang an die Niederbayerische Erstaufführung von 'Tristan und Isolde' in Passau, in Straubing und in Landshut.
http://www.telezeitung-online.de/Thema_des_Tages_05._Mai_2016_'Tristan_in_LA'.htm



 

 

  Alexander Golling
... am 02. August 1905 geboren

Er war der 'Kracherte', der allen die Meinung sagte.

Zum Schauspieler in München ausgebildet, ging er als Anfänger nach Heidelberg, wo er bei den 'Reichsfestspielen' unter der Schirmherrschaft von Dr. Goebbels auftrat.

Später in Berlin an der Volksbühne beschäftigt, bekam er schon Rollen als schwerer Held beim Film.

 
         
  Das waren 'Geheimakte WB 1', '90 Minuten Aufenthalt' in der Regie von Harry Piehl, 'Dreizehn Mann und eine Kanone' mit Otto Wernicke, Herbert Hübner, Erich Ponto, Friedrich Kayßler. Es folgte 1939 'Gold in New Frisco' in der Regie von Paul Verhoeven.

Er ging nach München, wurde zum Staatschauspieler ernannt und übernahm die Intendanz des Bayerischen Staatsschauspiels.

Schon früh sympathisierte Golling mit dem Nationalsozialismus, was ihm den Spitznamen 'der braune Theaterfürst von München' eintrug.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte er deswegen Schwierigkeiten, seine Karriere nahtlos fortzusetzen.

Bei der Entnazifizierung vor einer Münchener Spruchkammer wurde er als 'Belasteter' eingestuft und sein Vermögen bis auf 10.000 Mark eingezogen.

Erst 1950 stand er wieder vor der Kamera, spielte in Filmen von Veit Harlan, Wolfgang Liebeneiner und Karl Ritter, die in der Zeit des Nationalsozialismus ebenfalls auf der Seite des Regimes standen.

In den 60er Jahren schaffte er dann den Sprung ins TV-Geschäft, wobei es sich oftmals um Aufzeichnungen von Bauernkomödien handelte.



 

 

  Knut Hamsun
... am 04. August 1859 geboren

Mit dem 1920 erhaltenen Nobelpreis für Literatur ging eine kärgliche Zeit, die ihn schon als Kind bei den Eltern als Kleinbauern beeinflusst hatte, zu Ende.

Für ihn bedeutete die Abkehr vom Imperialismus und vom Kommunismus die Lebensleitlinie - und er geriet damit zum Sympathisanten der Deutschen.
Bereits im ersten Weltkrieg nahm er diese Haltung ein, verstärkt zeigte sie sich zur Zeit des Nationalsozialismus.
 
         
  Carl von Ossietzky, dem der Friedensnobelpreis verliehen wurde und der in dem KZ Papenburg-Esterwegen gefangen gehalten wurde, kritisierte er öffentlich.
Der wolle nur als Märtyrer in die Geschichte eingehen und sei deswegen in Deutschland geblieben.

Hamsun hob den Krieg als Akt der Selbstverteidigung hervor, sah eine jüdische Unterwanderung und forderte den Kniefall Englands.

Der Dichter pflegte Kontakte zu Goebbels, dem er nach einem Besuch in Berlin seine Nobelmedaille zusandte. Er, Goebbels, habe wie nie jemand für die Sache Europas und der Menschheit Jahr um Jahr so unermüdlich geschrieben und gesprochen wie er, der Herr Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda.

Der wiederum notierte am 15. April 1936 über Hamsun:
“Ein Riese unter all dem schreibenden Gerinnsel.“
Und am 29. April 1940 nach der Besetzung Norwegens durch Nazi-Deutschland:
“Hamsun stellt sich in einem Aufruf an alle Norweger ganz auf unsere Seite. Empfiehlt Waffenniederlegung.“

Goebbels empfing ihn am 19. Mai 1943 und Hitler traf er am 26. Juni 1943 auf dem Obersalzberg.
Aber das, was als großer Propagandagag geplant war, schlug fehl, als Hamsun dem Führer ins Wort fallend unumwunden Verbrechen im von den Deutschen besetzten Norwegen vorwarf.
Goebbels notierte, der Besuch sei leider etwas verunglückt.

Im Mai 1945 verstieg Hamsun sich zu einem Nachruf auf Hitler:
“Er war eine reformatorische Gestalt von höchstem Rang, und es war sein Schicksal, in einer Zeit der beispiellosen Rohheit wirken zu müssen, die ihn schließlich gefällt hat.“

Prozesse wegen seiner positiven Haltung gegenüber den Nazis brachten ihm eine Geldstrafe von 325 Tsd. Kronen ein, was einem heutigen Wert von etwa 41.000 Euro bedeutet, die er nicht bezahlen konnte.


 



Kommentar
 


Bemerkungen eines Vollzahlers zur szenischen Umsetzung von ’Aida’.
Besuchte Vorstellungen in Hannover am 10. Mai und am 20. Juni 2018

Ankündigung der Nds. Staatsoper Hannover

Zitat
 
Aida*

Oper von Giuseppe Verdi

Oper in vier Akten (1871)
Text von Antonio Ghislanzoni nach einem Handlungsentwurf von Auguste Mariette und einem Szenario von Camille Du Locle
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere der Inszenierung am 14. April 2018

Die Liebe des jungen Radames, eines ägyptischen Feldherrn, zur äthiopischen Prinzessin Aida, die als Sklavin am ägyptischen Hof lebt, gerät ins Getriebe kriegerischer Konflikte und zerschellt an den Mechanismen politischer Machtverhältnisse. Der Zusammenprall der Kriegsparteien findet Entsprechungen auf individueller Ebene und korrespondiert mit Aidas Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Radames und ihrer Verbundenheit zu ihrem Vater, dem äthiopischen König Amonasro. Er korrespondiert aber auch mit der Rivalität zweier Frauen, denn wie von Aida wird Radames auch von der ägyptischen Königstochter Amneris geliebt, die ihm nach seinem erfolgreichen Feldzug gegen die Äthiopier als Belohnung zur Gemahlin bestimmt ist. Und schließlich dringt der Krieg auch in das Verhältnis von Vater und Tochter, indem der gefangene Amonasro die Liebe seiner Tochter geradezu erpresserisch zu dem Zweck zu instrumentalisieren sucht, Radames zum Verrat des ägyptischen Kriegsplanes zu verleiten. Radames’ Treue zu Aida führt ihn schließlich in den Tod: Ein erbarmungsloser Machtapparat sondert ihn als Verräter aus der Gesellschaft aus und mauert ihn lebendig ein, und Aida folgt ihm, lässt sich heimlich mit einschließen. Denn nur in der absoluten Hoffnungslosigkeit, in einem Raum außerhalb jeden Lebens, das sich nicht zu leben lohnt, bleibt diese Liebe unzerstörbar.

»Aida«, entstanden als Auftragswerk anlässlich der Eröffnung des Suezkanals und des Opernhauses in Kairo, steht durch ihre musikalische Prachtentfaltung und dem personellen Aufwand, speziell auch durch die oberflächliche Popularität des Triumphmarsches, gelegentlich im Ruf einer kriegsverherrlichenden Repräsentationsoper und war immer wieder das Ziel kritischer Kommentare. Auch Verdi selbst zögerte zunächst, den Auftrag des ägyptischen Staates anzunehmen, stand er doch solchen Ereignissen, bei denen der Sensationswert die Kunst überlagert, ablehnend gegenüber. Nur die Qualität des Textbuches – und vielleicht auch die Bewilligung seiner finanziell exorbitanten Forderungen – überzeugten ihn, das Werk dennoch in Angriff zu nehmen, wobei er den damit verbundenen Reklamerummel einfach nur ekelhaft fand und der Uraufführung fernblieb. Freilich sind die Gigantomanie und das exotische Kolorit der Oper nur eine Seite der Medaille, deren scheinbar affirmativer Gestus im Kontext des Gesamtwerks relativiert und negiert wird. Der Kontrast zwischen den großen Tableaus und den zentralen kammerspielartigen Szenen bezeichnet den eigentlichen Konflikt der Oper: den Konflikt zwischen individueller Glückssuche und autoritären Gesellschaftsstrukturen, zwischen Gefühl und Politik, zwischen Liebe und Gewalt.

 

Zitatende 

 

Die Darstellung des Elends der äthiopischen Königstochter Aida begann auf den deutschsprachigen Bühnen am Anfang der 1980-Jahre in Frankfurt am Main als Hans Neuenfels sich über das Werk hermachte.
https://www.zeit.de/1981/07/ein-vergnueglicher-ein-boeser-ernst

Viele versuchten sich an der ’Aida’, auch Regensburg entschied unter dem neuen Theaterdirektor, das Werk 2012 auf die Bühne des Oberpfälzer Metropol-Theaters zu bringen.
http://www.telezeitung-online.de/Eindruecke_von_Verdis_%27Aida%27_-_im_Theater_Regensburg.htm

Nun gesellte sich die Nds. Staatsoper Hannover hinzu und meinte, wieder diejenigen verpflichten zu müssen, die in Niedersachsens Landeshauptstadt den ’Freischütz’ so sehr in den Sand setzten, dass die Oper bei der Wiederaufnahme keine Resonanz mehr fand.

In Hannover wird während des Vorspiels zur ’Aida’ eine Stelle am Boden im Hintergrund der im Arbeitslicht erstrahlenden, leeren Bühne von einer einsamen Putzfrau gewischt. Sie scheint Anweisung erhalten zu haben, sich auf diesen einen Fleck zu konzentrieren. Sie wischt und wischt und kriegt den Dreck nicht weg.

Da, plötzlich von rechts, zwei Menschen, die, nachdem sie einen Tisch hereingetragen haben, auch nach rechts wieder abgehen. Um nun ein optisches Gleichgewicht herzustellen, lässt man von links jemanden kommen. Lampen werden auf den Tisch stellt, noch einer erscheint von links, der Kabel hinter sich herzieht, an die die Lampen angeschlossen werden.
Von rechts schleppen zwei Typen Plastiksessel herbei, stellen sie so auf, dass der Blick der darauf später sitzenden Personen in den Zuschauerraum gerichtet ist.
Eine größere Schamwand wird von links – um einen dramaturgischen Effekt zu erzielen – quer über die Bühne nach rechts hereingeschoben, im Gegenverkehr von rechts eine Garderobenstange mit daran hängenden Textilien.
Einer im weißen Overall fängt rechts an, die weiße Schamwand mit Schriftzeichen zu bepinseln.

Allerlei Volk wuselt herein, begrüßt sich gegenseitig mit Handschlag, umarmt sich als habe man sich seit Wochen nicht gesehen, setzt sich, schenkt sich Getränke ein.
Damit ist die Bühne schon einmal voll mit Action.

Erster Auftritt
Nr. 1. Introduktion und Szene

Licht auf die zentrale Gruppe um den Tisch:
RAMPHIS
.
Hört, es kam die Botschaft


Einem der Sitzenden wird schon einmal eine – wohl von Burger King übrig gebliebene – Pappkrone aufgesetzt, zum Zeichen für das Publikum, das er gemäß Besetzungszettel den König singen soll.
Da erhebt sich einer, der links vor Kopf des Tisches saß, und kommt mit einem Schnellhefter nach vorne an die Rampe, nimmt dort eine sängerfreundliche Position ein für
Zweiter Auftritt
Nr. 2. Romanze

und meint
O wäre ich erkoren,
Wenn sich mein Traum so erfüllte!

Die rechts vor Kopf des Tisches sitzende Dame steht auf, dreht den Plastiksessel links rum, setzt sich wieder in der neuen Position, um dem Sänger Raum zu geben für das:
Holde Aida, himmelentstammend,
Von Duft und Strahlen zaubrisch verklärt

Es erheben sich zwei, die eine, ’die den-Sessel-verstellt-habende’ – und eine links davon, bisher nicht sonderlich Aufgefallene. Beide stürzen nach hinten zum Garderobenständer.

Aus dem Schnürboden schwebt zwischenzeitlich eine Video-Projektionsfläche herab, auf der eine lächelnde Frau, in schwarzem Büstenhalter gewandet, gezeigt wird.
Eine zweite kommt hinzu, beide fummeln herum, lächeln albern ins Publikum, zerren sich die Klamotten vom Leib und lenken - vom unten Stehenden, sich mit seinem
Du bist die Königin meiner Gedanken,
Durch dich allein ist das Dasein mir wert

mühendem – ab. Dazu auch noch diejenigen, die weiterhin hinten rechts die weiße Schamwand mit allerlei Zeichen bepinseln.
Bei der Wiederholung des
Holde Aida
wird auf der Projektionsfläche Eine gezeigt, die sich wohl zurückgesetzt fühlt und darob einen Flunsch zieht.
Hinter dem Gardeobenständer kommt realiter eine schwarz Gewandete hervor, geht auf und ab und stört. Um das Maß voll zu machen, schlängelt sie sich nach links, um sich dort aus einem aufgestellten Wasserspender zunächst einen Becher zu ziehen, um dann einige Schlucke einer nicht definierten Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Damit ist sie erquickt für die
Nr. 3, Duett
Welch unnennbares Feuer
In deinem Auge! Was glänzt
Dein Antlitz so von edel hohem Stolze!

Mann und Frau schlendern an der Rampe auf und ab, sie begrapscht ihn, er entwindet sich ihr - über beiden schwebend das projizierte mürrische Gesicht der – wie oben beschrieben - Ausgegrenzten, die sich zu allem Übel auch noch eine blonde Perücke überstülpt, die sie dann ganz entstellt.

Auf der Projektionsfläche werden Google-Bilder der Aida-Schiffe zur Gaudi des Publikums –von der Theaterleitung als Zeichen des Erfolges gewertet - eingeblendet.
Von rechts hinten erscheint eine Blondperückte. Sie trägt so eine Art Krönungsmantel, legt ihn dem Tenor um, was die Schwarzabendkleidgewandete meint - indem sie die Blondperückengesträhnte nach links zur Seite zieht - für
Nr. 4 - Terzett
mit dem

Komm, o Geliebte, nahe dich
nützen zu dürfen.

Einer erscheint von hinten rechts, nimmt dem Tenor den Krönungsmantel ab, was dem gar nicht gefällt, er versucht dem Mantelwegnehmer zu folgen, besinnt sich aber, rennt nicht hinterher, um nicht in Schwitz zu geraten und den Ablauf der Vorstellung stimmlich nicht zu gefährden.

Den Mantel zieht sich inzwischen der ’Dem-Tenor-Mantelwegnehmer’ selber an, setzt sich die Burger King-Krone auf und der ’Dem-Mantelweggenommene’ schaut noch einmal in seinen Schnellhefter, ob das auch so vorgegeben ist.

Auf der Projektionsfläche werden Lego-Püppchen gezeigt - so wie man sie den Internet entnehmen kann
https://www.br-klassik.de/themen/oper/lego-oper-100.html

die das Mätzchenhafte der Inszenierung unterstreichen.

Fünfter Auftritt
Nr. 5. Szene und Ensemble

KÖNIG.
Ein ernster Grund versammelt euch

Damit das Publikum erfährt, worum es geht – falls es das bisher Gebotene nicht verstanden hat – wird auf der Projektionsfläche eingeblendet:
Now to declare war
(Etliche verlassen bereits jetzt angewidert den Zuschauerraum)

Dann,

-
die Truppe auf der Bühne hat sich festlich adjustiert -

Es folgt:
BOTE
.
Bedrohet ist Ägyptens heil'ger Boden
Am Anfang seiner internationalen Karriere sang dies in Hannover der schön singende und auch so aussehende Bernd Weikl.

Jetzt nun und hier der mit einem Zettel in der Hand der Bote
Hillary Clinton adopts alien baby
und
Fake news Invasion
mit dem umgestalteten Logo von CNN als FNN: Fake News Network

Kolossal witzig dieser Regieeinfall.
Das Ensemble steht malerisch ausgerichtet an der Rampe, weil dem Spielleiter aus Dortmund zur Personenführung nichts einfiel.
Amneris schreitet gemessenen Schrittes von rechts nach links, Fähnlein in der Hand schwenkend. Diese verteilt sie, so dass Radames auch eine bekommt, um damit herumzuwedeln.
Es sieht es aus wie bei ’Bahnwärter Thiel’ an einer Weiche oder seinerzeit bei der Weil-Produktion im Hofe des Thurn-undTaxis-Schlosses in Regensburg.

Beim
’guerra’ jubelt das unbedarfte hannöversche Publikum an diesem Abend in die musikalisch nicht abgeschlossene Szene hinein, so dass die
Nr. 5 erst mit Unterbrechung endet.

Trotz dieses Fehlverhaltens des Publikums nimmt Aida die Sache zum Anlass, sich der
Nr. 6. Szene und Romanze
Als Sieger kehre heim

unter der Projektion
War with myself
zuzuwenden.
Auf der Projektionsfläche wird nun ein grimassenschneidendes Frauengesicht gezeigt, das mit der unten an der Rampe der Bühne sich redlich mühenden Person nichts zu tun hat und somit das Publikum in die Irre geführt wird. Aber was will man erwarten, handelt es sich hier doch um eine typische Publikumsverblendung zu Lasten des Steuerzahlers.

Vorhang für Umbau zur
Nr. 7. - Tempelszene und erstes Finale

Wenn der Vorhang sich öffnet, sieht man Nebelschwaden, hier als Bodennebel über denen – aus dem Schnürboden herabgesenkt - von rechts ein ’Michelin’-Männchen schwebt, das sich links am Portal verhakt und sich so nur mühsam den Blicken entziehen kann.

Das Volk im Zuschauerraum juchzt vor Vergnügen und die Intendanz der Nds. Staatsoper Hannover ist glücklich über den Erfolg, der sich ja immer dann zeigt, wenn das Publikum an den verkehrtesten Stellen lacht wie auch beim nachfolgend eingeblendeten Zeichentrickfilm.
Daraufhin verlassen Menschen das Auditorium der Nds. Staatsoper Hannover

Fackelnbewehrte Mannen, einer im schwarzen Kostüm und eine weißgesträhnte Maid, die Priesterin, erwarten Radames, der von rechts für das
Gott, Gott, der du die Lose lenkst
Im Krieg der Erdenvölker,
Wahre, behüte du
Ägyptens heil'ges Land

heranschreitet.

Oben drüber eine völlig deplatzierte, weil unkenntliche, Projektion. Möglichweise war noch Geld im Budget-Topf, das verbraucht werden musste.

Die Weißgesträhnte dreht sich, schreitet auf Radames zu, der wiederum schreitet auf die Weißgesträhnte zu, der kniet sich hin und die Weißgesträhnte legt ihm ein Schwert in die Hände.

Der im schwarzen Kostüm, Ramphis, die Weißgesträhnte, die Tempelsängerin, wenden sich an der Rampe dem Publikum zu und unter dem
Allmächt'ger Phtà!
aller, wabert das Trockeneis über den Bühnenboden und es schließt sich der Vorhang.


Beim Öffnen des Vorhangs für die
Nr. 8. Introduktion. Szene. Damenchor und Tanz der Mohrenknaben
hängt der Rest des Trockeneisnebels der Nr. 7 noch in der Luft, hierauf starke Scheinwerfereinstrahlung von hinten oben auf eine muntere Damengesellschaft, die sich um Sitzgelegenheiten, Spiegelschränkchen und Garderobenständer schart.
Die weiße Schamwand rechts ist bepinselt mit der kolossal witzigen Aufschrift:
’Trying Aida’.
Rechts eine Art Becken, in das einer irgendwas aus einem Eimer gießt.

In das allgemeine Gewusel singt Amneris ihr
O komm Geliebter, komm, o komm berausche mich,
Froh bebt das Herz mir schon!
O komm Geliebter, komm!

Aus dem Schnürboden schwebt ein Schild mit der Aufschrift:
Heute Schlammschlacht statt Mohrentanz

Tatsächlich beginnen zwei Damen sich in dem Becken zu suhlen. Die beiden plantschen in irgendwelchem Schlamm, was auf die Projektionsfläche oberhalb der Bühne als Detailaufnahme dargestellt wird.

Man kommt sich vor wie angesichts der Bundes-SPD nach den für sie gescheiterten Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfahlen wie vor allem nach dem hierauf folgenden gegenseitigen Schlammschmeißen der Führungspersönlichkeiten Gabriel und Schulz, wobei sich ersterer mit den Aussagen seiner Tochter, dass sich doch der Pappa jetzt mehr ihr als dem Mann mit den Haaren im Gesicht widmen könne.
Oder zeigt das jetzt die Lage der Partei, die trotz oder wegen Nahles gerademal noch 17 Prozent Zustimmung der Bevölkerung erreicht.
Jedenfalls Schlammschlacht – und in der Union ist es nicht besser.

Die nicht am Geschlamme beteiligten Damen hampeln außen drumherum, wie man eben bei einer Gaudi, die andere in den Dreck zieht, so herumzappelt und den Vorgeführten applaudiert.

Das Ganze eine Verhöhnung des Werkes wie man es so an der Nds. Staatsoper Hannover kennt.
Siehe z.B. ’Rusalka’, ’Fledermaus ’, ’Verkaufte Braut’, ’Freischütz’ – alles abgedeckt durch ’Freiheit der Kunst’ unter Außerachtlassung des Bildungsauftrages zu Lasten des Steuerzahlers unter Leitung des Dr. Klügl.
Auf das zweite
Geliebter, o komm, berausche mich,
Froh bebt das Herz mir schon!

der links stehenden schwarzgewandeten Amneris
naht von rechts die blondperückte Aida, was dann zur
Nr. 9. Szene und Duett
mit zunächst ihrem
Wohl war das Los der Waffen feindlich,
Arme Aida!

führt.
Dann schnibbelt Amneris an den Haaren der blondperückten Aida herum, zieht ihr ein Hemd über, das nach einer Zwangsjacke aussieht und am Ende des Gesprächs führt das alles zu der Attacke der schwarzgewandeten Amneris
Ja, du liebst ihn - vernimm es denn:
Ich lieb' ihn auch, bin deine Rivalin,

Tochter der Pharaonen!


Die blondperückte Aida zieht sich das Hemd richtig an, aus dem Hintergrund kommen zwei Schlammschlachterinnen und stellen sich drohend neben ihr auf.
Ende der Szene
O du bist glücklich - doch weh mir Armen,
In dieser Liebe leb' ich allein!
Erbarme, erbarme, erbarme dich mein!

und die schwarzgewandete Amneris
Bebe, Sklavin, dein Herze bezwinge,
Daß diese Liebe den Tod dir nicht bringe,
Dein Los hab' ich in meinen Händen,
Haß und Rache nehmen mich ein.


Es folgt ein Umbau auf offener Szene mit großer Technikmannschaft, d.h. Abräumen der für die nächste Szene hinderlichen Bühnenbildteile und Requisiten. Die Putzfrau war schon erschienen, wischte herum und auch eine blöd dastehende Schildkröte wird auf das Schlammbecken geladen und kommt mitsamt dem weg.
Die Szene endet damit, dass die Schwarzgewandete (Amneris) einige persönliche Habseligkeiten zusammenrafft, in einen Einkaufssack stopft und nach links abgeht.
Die blondperückte Aida steht da und kann sich nur noch mit einem von der Rampe aus ins Publikum gesungenen
Götter, erbarmt huldvoll euch mein,
Hoffnung ist nicht für meine Pein.
Erbarmt euch mein

zurückziehen.

Das Bühnenlicht erlischt, der Vorhang schließt schnell.
Dann Vorhang wieder auf für die
Nr. 10. Zweites Finale
Hierfür aus dem Schnürboden die Projektionsfläche mit der Aufschrift:
"HURRA!" sich senkend.
Die Bühne füllt sich von links und rechts mit Choristen, die gemeinsam vorn an der Rampe stehend das
Heil, Ägypten, Isis Heil
anstimmen.
Die gezeigte Agilität dokumentiert die stark ausgeprägte Fähigkeit des Dortmunder Spielleiters, Personen stückgerecht zu führen. Um optisch etwas Bewegung bei dem Stehkonvent vorzugaukeln, werden farbige – mal blau, mal grün, mal gelb - Lichteffekte projiziert.
Dass es zwischen Bühnenmusik, Orchester und Chor da und dort wackelt, muss hingenommen werden.

Beim Einsatz der ’Aida-Trompeten’ wird Lametta und Konfetti ’in die Luft geblasen’ – der Jubel wird sichtbar.
Dann Auftritt Ramphis, Amneris, im langen Schwarzen und Aida, wieder mit der blonden Perücke von hinten durch die Mitte nach vorne, dabei das Volk, der Chor, eine Gasse für die drei bildend. Großartiger Regieeinfall!!!
Dann der König in einer Phantasie-Gaddafi-Uniform.

Der Vorhang fällt.

Vor diesem in völliger Dunkelheit Tanz der Priesterinnen – Seite 126 Klavierauszug Ricordi

Dem von Herrn Dr. Klügl engagierten Spielleiter Schauspiel Dortmund ist hierzu offensichtlich szenisch nichts eingefallen, der Vorhang bleibt zu, das Publikum staunt.

Der Vorhang wird wieder hochgezogen.
Der König erhält von einer Zuckerpuppe, die von links heraneilt, ein Mikrophon bereitgestellt. Chor und das gesamte Ensemble sängerfreundlich unmittelbar an der Rampe ’en face’ dem Publikum aufgestellt.
Deutlicher kann ein Regisseur seine Unfähigkeit an der Nds. Staatsoper Hannover nicht unter Beweis stellen.

Dann stürzt von links Radames herein, die schwarzgewandete Amneris und auch die blondperückte Aida sind zur Stelle und der König meint zu Radames
Dir sei Gruß und Dank, du Retter des Landes

Auf der nun wieder heruntergefahrenen Projektionsfläche werden Bilder zerstörter Gebäude gezeigt.

Aida reicht Amneris ein T-Shirt, das diese an Radames weitergibt. Der hebt es hoch, dass jeder den Aufdruck
’HERO’ lesen kann und zieht es sich über.

Das Publikum ist entzückt ob dieses Regieeinfalls. Dass es nicht heftig applaudiert, ist erstaunlich.
Doch schon so ist der Erfolg aus der Sicht der Theaterleitung gesichert.

Nun besteht mit
Erlaub zuvor, daß die Gefangnen
Dir werden vorgeführt

die Gelegenheit, den Chor, der bisher an der Rampe verharrte, nach hinten abzudrängen, damit die äthiopischen Gefangenen auftreten können.
Rechts vorne schält sich ein Mann aus der Gruppe, zieht sich eine weißhaarige Perücke über den Kopf und gibt so der auch rechts stehenden Aida die Möglichkeit zu singen
Himmel, er ist's, mein Vater!

Das nun folgende Gespräch endet mit der Feststellung des Königs
Radames, das Vaterland
Schuldet dir alles - Amneris reich' zum Lohn
Ihre Hand dir. Über Ägypten als König
Wirst herrschen du dereinst.


Alle vorne am Orchestergraben stehend, direkt ins Publikum singend – rechts weißperückte äthiopische Gefangenen, die sich um Amonasro und Aida versammeln und links die schwarzhaarigen Ägypter.

Aus der Gruppe der Äthiopier tritt rechts ein überlebensgroßer Plüschhase hervor, er erinnert an HP Kerkeling ist aber - wie in der anschließenden Pause allgemein kolportiert wurde - angeblich der Noch-Intendant, der sich in persona nicht mehr vor das Publikum traut – so wurde auch die Spielplanvorstellung 2018/2019 von ihm nicht vor den Hannoveranern vorgetragen, sondern nur im Geheimen der Presse gegenüber.

P a u s e

Nr. 11. Introduktion, Gebet und Romanze

Trockeneisnebel wabert über den Boden der sonst in fast völliger Dunkelheit befindlichen Bühne. Von rechts kommt – kaum erkennbar – einer mit übergroßen Schritten, zwei weitere Gestalten folgen – ebenfalls von rechts.

Das Publikum lacht unvermittelt in diese Szene hinein – zur Freude der Theaterleitung, denn Lachen des Publikums bedeutet ’Erfolg’.

Plötzlich helle Festbeleuchtung auf der Bühne.
Links ein Tisch, rechts ein Tisch, jeweils mit Sitzgelegenheiten.
Von links eilt eine Niedliche mit einem Eimer nach rechts – sie füllt die Bühne –legt etwas auf den rechten Tisch und stellt den Eimer neben den Tisch rechts.

Von links kommt die blondperrückte Aida und einer im hellen Hemd – ist wohl Radames, denn der hat gleich zu singen.
Rechts war auch einer eingetreten, der mal kurz auf der anderen Seite einen Kollegen begrüßt, als habe er ihn wochenlang nicht gesehen. Der kehrt nun wieder nach rechts zurück und gesellt sich dabei zu der von links aufgetretenen schwarzgewandeten Amneris. Beide setzen sich an den rechten Tisch.
Noch jemand von links, dann einer mit einer Kamera – nach Besetzungszettel jemand aus der Familie Voges – dem Spielleiter aus Dortmund.

Die blondperückte Aida stellt sich – wie bei einem Vorsingen – in die Mitte der Bühne, ganz vorne an den Orchestergraben, damit dem Publikum auch nichts entgehe.
Wenn sie dann das
Bald kommt Radames! Was wird er wollen?
singt, ist das Publikum unbesorgt, denn das Kleidchen der Dame, der Aida, ist so knapp gestaltet, dass keiner Angst haben muss, sie trete sich auf den Saum. Als Ausgleich für die nackten 'Beene' hält sie sich an einer schwarzen Pelzstola fest, die so verhindert, dass sie sich zwar untenrum verkühlt, dies aber obenrum vermeidet.
Dann aber nimmt sie doch die Stola ab und wirft sie achtlos links auf einen hierfür bereitgestellten Plastiksessel.
Der Kameramann filmt irgendwas, irgendwas scheint aber nicht zu funktionieren, denn was er filmt, wird nicht projiziert, sondern irgendeine Dame, die aber nicht die ist, die vorne singt. Auch die Mundbewegungen sind in der Projektion anderes als beim Original.
Na ja! Nds. Staatsoper Hannover – vom Steuerzahler finanziert.
Hurtigen Schenkels huscht Aida auf die rechte Seite und planscht in dem vorher von der Niedlichen hingestellten Eimer, netzt sich wohl nur die Finger und geht wieder nach links zur Mitte für die Schlussphase der Arie.
Dann schaut sie links am Tisch, da kein Beifall kommt, in ihren Schnellhefter und singt:
Wehe! mein Vater!
Auf dieses Stichwort folgt
Nr. 12. Duett
Hierfür ist von rechts am Tisch einer aufgesprungen, hat sich eine weiße Perücke übergestülpt und (gemäß Vorlage handelt es sich hier um Amonasro, der Äthiopier Fürst). Er ist in die Mitte der Bühne für das
Zu dir führt mich ein ernster Grund, Aida.
geeilt und mit wilden Bewegungen dokumentiert er, wie wütend er ist, denn
Ein Königskind ist deine Rivalin

Um sein Echauvment zu unterstreichen, stellt er immer wieder mal sein rechtes oder sein linkes Bein nach vorne, was einen mächtigen Eindruck auf das Publikum in Hannover macht.
Für das
Wiedersehen wirst du die duftigen Wälder,
Die kühlen Täler und unsrer Tempel Gold!

AIDA leidenschaftlich.
Wiedersehen soll ich die duft'gen Wälder,
Die kühlen Täler und unsrer Tempel Gold.


AMONASRO.
Als Gattin dessen, den so sehr du liebest,
Wird unermeßner Jubel dich umwehn

hat man sich links am Tisch eingefunden.
Dann huscht Aida nach rechts an den Tisch, nimmt dort ein blaues Tuch auf, wedelt damit vor der Kamera des Voges-Familienmitgliedes herum, ohne dass dies auf der rückwärtigen Projektionswand sichtbar würde.
Dann wirft sie das blaue Band in die Luft, es fällt zu Boden und Amonasro muss sich danach bücken.
Aida rennt während des
In Waffen schon erhebt
Sich unser Volksstamm, alles mutbeseelt

nach links hinten, kramt dort herum, läuft zum rechten Tisch, um auf die Frage von Amonasro, wer denn herausfinden soll
Welche Pfade des Feindes Heer gewählt
entsetzt rückzufragen
Ich?!
und die folgende Auseinandersetzung mit heftigem Gerangel in der Mitte der Bühne endet mit Amonasros Ausruf
Bist niedre Sklavin der Pharaonen!
und da schleudert er sie nach rechts zu Boden.

Sie fällt günstig, denn ein Cover, wenn denn überhaupt jemand da ist, um evtl. in den Schmarrn einzuspringen und zu übernehmen, muss nicht gerufen werden, die Vorstellung geht weiter.
Aida entläuft, nachdem sie sich wieder erhoben und rekreiert hat. Zwischendrin ist ein grünes Männchen hinten links aufgetreten – aus der Ferne sie es aus, als sei es Kermit, der Frosch, der nimmt ein Tuch, das Aida sich hinten links holte, sich die Schminke aus dem Gesicht wischte und geht wieder links ab.
Was für ein glänzender Regieeinfall des Dortmunders. (Der Spieleiter des Abends ist in Dortmund Oberspielleiter. Der BVB funktioniert auch nicht mehr.)

Amonasro hat sich mal zu einer kurzen Rast auf den Boden gelegt, wird dabei gefilmt, nur wieder ist das Gefilmte auf der Projektionswand im Hintergrund nicht zu erkennen. Hat denn das Voges-Familienmitglied immer noch nicht gemerkt, dass da was nicht funktioniert?

Aida rennt nach rechts und hilft dem von seinem Ausbruch geschwächten Amonasro wieder auf die Beine und verkündet
Kannst deine Tochter immer mich nennen,
Wert meines Landes will stets ich sein

Amonasro winkt nach links und animiert den dort hinter dem Tisch ruhenden Radames, er möge sich schnell für
Nr. 13. Duett und drittes Finale

bereitmachen
.
Von links schreitet im Hintergrund gemächlichen Fußes ein indischer Elefant herein, das Publikum ist entzückt, kichert vor sich hin und die Theaterleitung wertet dieses als Erfolg.
Vor Schreck hat sich Aida ganz links an den Bühnenrahmen gestellt, dorthin kommt nun auch Radamens und verleiht seiner Begeisterung mit den Worten
Ich seh' dich wieder, meine Aida
Ausdruck.
Amonasro hat sich wieder rechts an den Tisch gesetzt und spielt mit Aidas blauem Tuch während Aida und Radames sich über die weitere Vorgehensweise nur schwer einig werden und so bleibt nur
Doch liebst du wahr mich, dann bleibet ein Ausweg uns noch
.
RADAMES.
Welcher?
AIDA.
Entfliehn!
RADAMES.
Entfliehen?
AIDA in tiefer Bewegung.
Entfliehn aus diesem Lande wir,
Komm; laß uns fliehen
;

Nach einigen Hin und her, während hinten rechts der indische Elefant mit dem afrikanischen schmust, Ausschütten des Inhalts eines Trinkbechers, Wegleiten des indischen Elefanten nach links – Aida hat das furchtlos übernommen - dann schmeißt sie wütend einen Stapel Papier in die Luft – welch grandioser Regieeinfall - und nach weiteren Zweifeln von Radames kommt es doch zum -

Laß uns fliehn aus diesen Mauern,
In die Wüste laß uns fliehen;
Hier wohnt Unheil nur und Trauern,
Dort die Liebe, dort das Glück.
Sieh, Aida, die weite Wüste,
Sie bietet uns ein Brautbett gerne,
Reiner werden Mond und Sterne
Glänzen dort vor unserm Blick.

Hierfür stellen sich die beiden Liebenden auf die Tische, sie links, er rechts.
Währenddessen klaubt Amonasro die von Aida in die Luft geschmissenen Blätter aus dem Schnellhefter wieder vom Boden auf und so ist er natürlich gleich zur Stelle, als die Frage, wo denn das Ganze sich abspielen soll, von Radames ein bestimmter Hinweis kommt, der von
AMONASRO mit
Bei Nàpata die Schluchten,
Dort werden die Meinen sein!

jubelnd bestätigt wird.

Herrlich diese Regie an der Nds. Staatsoper Hannover, denn vom Schnürboden schwebt hier eine die Projektionsfläche für eine grimassierende Maske herab, der offensichtlich zum Kotzen übel ist und die typisch ist für den ganzen Schmarrn, der da geboten wird.
Aida holt einen Plastiksessel von rechts, damit Radames nicht am Boden sitzen bleiben muss, auf den er sich hat vor Schreck, dass Amonasro so unvermittelt auftrat, fallen lassen - beim
Du, Amonasro? du, der Fürst? Götter, was sagt' ich,
Nein, es ist Traum, es ist Schein, es ist Wahn,
Nein, nein

und er, Radames, sich jetzt einen Moment ausruhen kann für das
Weh mir, ich bin entehret,
Um dich verriet ich Land und Volk,
Weh, weh, ich bin entehret.

AIDA.
Sei ruhig!
AMONASRO.
Nein, nein, du bist nicht schuldig,
Der Zufall nur allein, er hat's gekehret.
Drüben am Ufer stehen
Männer, die uns ergeben,
Ja dort wird die Liebe geben
Dir allen ihren Lohn.




Passend zu dieser Szene die Außenwerbung der
Nds. Staatsoper Hannover

Amonasro wedelt Radames mit dem blauen Schal Luft zu, Aida rennt nach links, holt Wasser aus dem Spender, aber da kommen von rechts, die in einem hellen Tüllkleidchen die sonst kostümmäßig so dunkelgefärbte Amneris und der Mann im schwarzen Kostüm, gleich seinem Charakter, der Priester Ramphis, herbei.
Amneris entreißt Amonasro den blauen Schal, rennt nach rechts, dorthin will ihr Radames folgen, da stellt sich der Priester dem Radames mit einer erhobenen Waffe entgegen.
Aida und Amonasro gehen daraufhin gemütlich nach links hinten ab, von Eile keine Spur und Radames verkündet
Sei ruhig, Priester, ich bleibe dir.
Dann kniet er an dem Plastiksessel nieder und Ramphis bleibt drohend mit dem gezogenen Was-auch-immer hinter Radames stehen.
Der Vorhang schließt zügig.

Vierter Aufzug
Projizierter Text:
Vor welchem Hintergrund lesen wir die Geschichte?

Links und rechts pinseln Leute Sprüche an die herumstehenden Wände.
In der Mitte wird auf eine herunterhängende Fläche das Bild einer Frau geworfen.

Amneris rechts in einem Plastiksessel in einem weißen Organzakleidchen
Entflohn ist die Rivalin, die verhaßte.
Vom Priestermund droht Radames sein Urteil,
Die Strafe des Verräters.
[…]
Ich lieb' ihn noch, noch immer.
[…]

begibt sich während der Projektion eines völlig verzerrten Gesichts auf die hinter ihr auf dem Boden stehenden ’Leinwand’ nach links
Ich tu' es! - Wachen: Radames komme!
und setzt sich auf den dort bereitstehenden Plastiksessel.

Von rechts wird einer rückwärtslaufend in einem orangenfarbigen Overall reingeschubbst, der steht dann da vor dem großen Projektionsbild in der Mitte für
Nr. 14. Szene und Duett

AMNERIS.
Schon sind die Priester all vereint,
Wollen dem Tod dich weihen;
Doch von dem Lose, das dir droht,
Noch kannst du dich befreien;
Rechtfertige dich, am Throne
Will ich um Gnade flehen,
Ja frei sollst du dich sehen,
Die Zukunft bleibet dir.

RADAMES.
Die Priester werden meiner Tat
Rechtfertigung nicht hören;
Vor Gott und Menschen kann ich laut
Auf meine Unschuld schwören.
Ein unheilvoll Geheimnis
Entfloh wohl meinem Munde,
Doch blieb im Herzensgrunde
Heilig die Ehre mir.

Ein intensives Gespräch vor der Projektionsfläche mit dort wechselnden Bildern von Mann und Frau mit verzerrten Gesichtern, während die Sänger sich bemühen, die Szene ’ordnungsgemäß’ ohne Störung durch irgendwelche lächerliche Regiemätzchen des von Herrn Dr. Klügl engagierten Dortmunder Spielleiters abzuliefern, pinseln hinten links und rechts zwei immer noch an den Wänden herum und lenken ab.

Gelegentlich wird das Licht auf der Bühne ausgeschaltet, so dass hierdurch ein ungeheurer dramatischer optischer Effekt entsteht. Dies lässt den Schluss zu, dass der Spielleiter dem Stück nicht traut und lieber mit den Leuchten spielt.

AMNERIS

Wer beschützt dich, Unheilvoller,
Vor dem Los, das deiner wartet?
Hast in Zorn und Wut verwandelt
Meine tiefe Zärtlichkeit.
Rächen wird der Himmel selber
Meine Tränen, all mein Leid.

RADAMES
Ach, das Sterben ist eine Wonne,
Darf ich's doch um sie erleiden,
So vom Erdendasein scheiden,
Das muss erhabne Wonne sein:
Fürchte nicht den Zorn der Menschen,
Furcht' dein Mitleid nur allein.


Von links und rechts kommen jeweils eine Person, die Projektionsfläche wird nach oben weggezogen, Amneris bleibt in der Mitte zurück, während Radames mit den beiden hinzugekommenen Personen nach hinten durch die Mitte abgeht.
Aus der Versenke wird hinten ein Mensch hervorgehoben. Dies geschieht für die
Nr. 15 – Gerichtsszene
AMNERIS
Weh mir, ich fühl', ich sterbe; wer wird ihn retten?

In ihre Hand gab ich ihn selbst, o wie verwünsch' ich,
Eifersucht, dich nun, die sein Verderben
Und meines Herzens ew'gen Gram verschuldet.

Himmel, was seh' ich?
Des Todes finstre, unheilvolle Diener!
Sähe ich nie mehr jene weissen Larven!


Da schreiten von links und von rechts Gestalten mit brennenden Fackeln auf die Bühne, wofür Amneris in ihrem weißen Tüllkleidchen mit den weißen Pumps malerisch auf dem Bühnenboden hockt.

Die Fackelbewehrten wandern im Kreis umeinander. Dann bleiben sie im Hintergrund stehen und fackeln weiter zum Entsetzen der Feuerwehrleute, die am Portal Wache halten.
Hinten auf dem Podest, der angeklagte Radames – in blaues Licht getaucht.

Hier nun überlässt der Spieleiter aus Dortmund endlich den Darstellern die Bühne und die machen intuitiv alles das, was man hier verlangt, was dem Werk entspricht und was somit richtig ist.

Die Szene endet mit
AMNERIS
zu Ramphis
Priester, jenen Mann, den du tötest,
Ach, ich liebt' ihn, du weisst es, vor allen;
Mit seinem Blut wird auf dich fallen
Meines Herzens Fluch!
RAMPHIS UND PRIESTER
Fluch dem Verräter und Tod! Oh, Verrat!

AMNERIS
Schändliche Rotte, auf euch alle mein Fluch!
Und des Himmels Rache fall' auf euch herab!
Seid verflucht!

Die Malerklecksel links und rechts sind fertig mich ihrem Getue.
Links steht auf der Wand zu lesen
’Love’
– wie goldig!’
Rechts kann man die handwerkliche Leistung nicht einsehen wie auch der Übertitel nicht erkennbar ist.
Müsste es hier nicht Abschläge bei den Eintrittspreisen geben?

V o r h a n g
Wenn der sich wieder öffnet, sieht das Publikum eine leere Bühne, lediglich zwei Gartenstühle stehen auf ihr, einer links, einer rechts.

Vierter Auftritt

Nr. 16 - Szene, Duett und letztes Finale
Links, auf einem Gartenstuhl, sitzt Radames in seinem orangenen Raumanzug aus der Gerichtsszene

RADAMES
Es hat der Stein sich über mir geschlossen.

bis zum
Welch Seufzerlaut! Eine Larve,
Ist es ein Geist?

da von rechts eine Dame in weißen Tüll gehüllt mit blonder Perrücke herbeieilt

AIDA

Ich bin es.

Worauf sie weiter ausführt
Ahnend im Herzen, dass man dich verdamme,
Hab' in die Gruft, die sie für dich bereitet,
Ich heimlich mich begeben,

Bei ihrem
Und hier, vor jedem Menschenaug' verborgen,
In deinen Armen sehn' ich mich zu sterben.

erhebt er sich links vom weißen Gartenstuhl und eilt zu ihr nach rechts zum
Zu sterben! so rein und schön
Bei ihrem
Sieh, schon den Todesengel dort
streift er mit ihrer Hilfe das Oberteil des orangenen Overalls ab.
Aus den Hosenbeinen herauszukommen, gestaltet sich schwieriger, so dass er sich wieder auf den linken Gartenstuhl setzt.
Aber es gelingt ihm, zeitgerecht zur Musik und für Aidas
Sie wohnen ewig dort

steht er vor ihr in einem blendendweißen Satinanzug zum

Allmächt'ger Phtà, der Welten Schöpferhauch, dich rufen wir an
der PRIESTERINNEN

Auf dem Gazevorhang, durch den die beiden hindurchsingen müssen, zeigt sich eine übergroße Projektion der beiden.

Zum
Leb wohl, o Erde, o du Tal der Tränen,

erscheint von links Amneris, die die Gaze mit erhobenem linken Arm nicht durchdringen kann.
Für das
Es schliesst der Himmel seine Pforten auf

Und unser Sehnen schwinget sich empor

Zum Licht der Ewigkeit
zerfällt das Projektionsbild und völlig unnötigerweise erscheint auf der Gaze der Schriftzug:
PACE

Fazit:

Es ist unglaublich, dass eine Theaterleitung sich einen solchen Unfug von einem Inszenator und dem übrigen Team bieten lässt.

So voller Hohn und Spott, wie hier dargestellt, ist die ganze Inszenierung.
Zur Orientierung wurden die deutschen Texte eingefügt.

Könnten doch die von Steuergeldern bezahlten Personen mit dem Werk und mit – ob nun Chor oder Solisten – auf der Bühne umgehen, hätten sie doch für das Ballett die entsprechende Verwendung.

So aber übertüncht man sein Unvermögen - unter Duldung des Nds. Staatsintendanten. Den Verwaltungsdirektor kümmert alles nichts, für die Kunst hat er ja – nach eigener Aussage seine Intendanten - durch plakative und dabei überhaupt nicht zielführende Projektionen, die grundsätzlich schon bei fast allen Produktionen der Nds. Staatstheater GmbH üblich sind, ob nun jetzt bei ’Hedda Gabler’, bei ’Kabale und Liebe’ oder früher beim ’Giovanni’.

Mätzchen wie dieses ’dämliche Schlampenringen’ im nicht vorhandenen Schlamm, die Viecher, ob nun Krokodil, das auch noch von der Hüfte aus gelähmt ist, das Redezvous eines indischen und eines afrikanischen Elefanten, die er wohl aus dem Zoo von Cairo ausgeborgt hat, denn beide Tierarten gibt es nicht im Nildelta.
Die Schildkröte – alles Murks.
Warum nicht Hühner (wie in Stephan Mettins Inszenierung von Donizettis ’Viva la Mamma’) oder Gänse und Enten – die führen dann zur Gaudi des Publikums ein Eigenleben auf der Bühne und man kann sich für jedes Stück die Inszenierung sparen.
Und man kann auch noch den Spender des Geflügels im Programmheft nennen, wie geschehen:
 
 
4.2.04
Theater Regensburg
Intendant Ernö Weil

George Tabori
'Mein Kampf'

'... Wir danken Frau Birgit Islinger für die Hühner.'

 


Die in Hannover in dieser ’Aida’ gemimten Probensituationen – alles krampfhaftes Getue.
Haarsträubender geht es schon gar nicht mehr. Und auch alles schon mal dagewesen

Schlimm bei allem ist die bereits weitgehende Verrohung des Publikums, das das Stück nicht kennt, nur noch auf stärkste Reize reagiert und vor sich hinkichert, sonst würde es – wie einige bei beiden besuchten Vorstellungen – unter Türenknallen den Zuschauerraum verlassen.

Oder in Zukunft eben garnicht mehr hingehen. Schon jetzt ist der Zuschauerraum der Oper der Nds. Landeshauptstadt nur spärlich gefüllt, der dritte Rang in den meisten Fällen von vornherein geschlossen.

©heerrufer.de

B 



Leserbrief


Professor/in gesucht ...

Wie jeden Sommer finden in etlichen Musikhochschulen die Berufungsverfahren für künstlerische Professuren statt.

Nach nunmehr 30 Jahren engagierter Unterrichtstätigkeit als Gesangslehrer, darunter 24-jähriger Lehrtätigkeit als Lehrbeauftragter an den Musikhochschulen in Hannover und Würzburg und einer respektablen künstlerischen Tätigkeit habe ich mich erfolglos auf Ausschreibungen hauptamtlicher Stellen beworben.

Da heißt es zum Beispiel:

Professur W2 im Fach Gesang mit einer Lehrverpflichtung von derzeit 19 Semesterwochenstunden.
Neben einem einschlägigen Hochschulabschluss erwarten wir von den Bewerberinnen und Bewerbern den
Nachweis exzellenter künstlerischer Tätigkeit im internationalen Rahmen sowie Erfahrung in der Ausbildung von Sängerinnen und Sängern bis zur höchsten künstlerischen Reife. ....
oder
Universitätsprofessur für Gesang

spezifische Anstellungserfordernisse

herausragende Persönlichkeit mit höchster künstlerischer Qualifikation für das zu besetzende Fach

international herausragende künstlerische Laufbahn

hervorragende pädagogische und didaktische Eignung

umfangreiche Erfahrung im internationalen Opern- und/oder Konzertbetrieb

umfangreiche Kenntnisse im Bereich verschiedener Stilrichtungen

Offenheit für neue Berufsfelder

Erwünscht ist eine teamorientierte Persönlichkeit mit nachgewiesener Unterrichtserfahrung im tertiären Bereich. Die Bewerber/-innen werden eingeladen, bei Vorliegen besonderer Spezialgebiete Nachweise über diese den Bewerbungsunterlagen anzuschließen. ....
oder
... ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle Professor/in für Gesang Bes.Gr. W 2 zu besetzen. Die Unterrichtsverpflichtung bezieht sich grundsätzlich auf alle Hauptfach-Gesangsstudiengänge, auch Lehramtshauptfachstudierende.

Gesucht wird
eine künstlerische Persönlichkeit mit Hochschulabschluss und Nachweis internationaler Opern- und Konzerttätigkeit. In der Regel mehrjährige pädagogische Erfahrung im Hochschulbereich
sowie aktives Engagement in allen Bereichen der akademischen Selbstverwaltung setzen wir voraus. ....

Ich fordere: Stoppt den unprofessionellen und naiven Wahnsinn dieser Stellenausschreibungen und -besetzungen an unseren Musikhochschulen!!!

Wann begreifen die Berufungskommissionen für Professurstellen endlich, dass das Künstler Sein und das Lehrer Sein zwei völlig verschiedene Berufe sind? Um wirklich eine erfolgreiche internationale Karriere zu machen, ist es für einen Künstler unerlässlich, sich extrem auf sich selbst zu konzentrieren und zu fokussieren.
Ein Lehrer hingegen braucht methodisches und didaktisches Fachwissen, Fortbildungsbereitschaft, viel Erfahrung, eine hohe Empathie und die Fähigkeit, sich auf andere zu konzentrieren. Das ist in einer ausgeprägter Form nicht gleichzeitig möglich - Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, rechtfertigen aber nicht derartige Stellenausschreibungen.

Heerscharen von „namenlosen“, meistens schlecht bezahlten Musikpädagogen sorgen für eine gute und fundierte Ausbildung des künstlerischen Nachwuchses. Im Lebenslauf der Künstler und Künstlerinnen tauchen diese Namen jedoch häufig nicht auf, wohl aber die der renommierten Sänger und Instrumentalisten, bei denen vielleicht mal ein Meisterkurs besucht worden ist.

Die wahren Pädagogen und „Problemlöser“ werden meistens nur unter der Hand als Geheimtipp weitergegeben. Sie haben aber in offiziellen Berufungsverfahren an

Hochschulen keine Chance, überhaupt einmal eingeladen zu werden, um ihre Fähigkeiten zu zeigen.

Wie oft müssen Studentinnen und Studenten ihren Topstar-Künstler-Professoren nachreisen, um die ihnen zustehenden Unterrichtsstunden zu bekommen, wenn nicht der Unterricht wochenlang pausieren muss oder sogar ganz entfällt…? Das wäre privat kein Problem, aber in einem staatlich subventionierten Hochschulsystem sind diese Zustände schändlich!

Weltweit anerkannte und erfolgreiche Pädagogen wie z.B. Prof. Dorothy DeLay (Violine, USA), Prof. Karl-Heinz Kämmerling (Klavier, Hannover/Salzburg) oder Rudolf Piernay (Gesang, London/Mannheim) hatten keine großen Karrieren als Solisten!

Sie hätten unter den Bedingungen heutiger Ausschreibungen unserer Musikhochschulen wohl keine Chance auf eine Professur gehabt. Schade um die vielen großartigen, gut ausgebildeten Musiker, die uns dann entgangen wären.

Um einmal auf die aktuelle Situation im Volkssport Fußball hinzuweisen: Weder Julian Nagelsmann (1899 Hoffenheim), noch Thomas Tuchel (Paris St. Germain) oder Jürgen Klopp (FC Liverpool)waren international erfolgreiche Fußballprofis. Ihre nationalen und internationalen Erfolge feiern sie dagegen als Fußballlehrer! Auch Nationalmannschaftstrainer Jogi Löw spielte als Spieler u.a. in Freiburg, Stuttgart und Karlsruhe in der 1. und 2. Bundesliga, aber nie in der A-Nationalmannschaft, wurde aber mit dieser als Trainer Weltmeister.

Speziell in meinem Bereich Gesang habe ich großen Respekt und Hochachtung vor inter-nationalen Karrieren und deren Herausforderungen. Und aus ihrem großartigen Erfahrungsschatz können die Künstlerinnen und Künstler angehenden Sängerinnen und Sängern wertvolle Tipps in vielfältigster Hinsicht geben. Aber das ist etwas für Meisterklassen. Eine kontinuierliche Ausbildung einer Gesangsstimme über viele Jahre hinweg verlangt jedoch andere Fähigkeiten (s.o.). Natürlich halte ich eine aktive Karriere als Künstler auch für einen guten Pädagogen für sehr sinnvoll. Sie muss aber nicht zwangsläufig international sein!

Das scheinen unsere Hochschulleitungen nicht zu erkennen oder erkennen zu wollen. Offenbar ist es nach wie vor wichtiger, sich einen gut klingenden Namen eines international rennomierten Künstlers auf die Hochschulfahnen zu schreiben, als den Studentinnen und Studenten eine fundierte Ausbildung durch erfahrene Pädagogen zukommen zu lassen. In der Privatwirtschaft kann man das gerne machen, es entspricht aber nicht dem Bildungsauftrag von staatlichen Hochschulen! Ein Umdenken ist dringend erforderlich!

Weimar, im Juni 2018

PETER FRANK
Sänger/Gesangspädagoge
peterfrankmusic@freenet.de
Peter-Frank.org





Interview mit Prof. Conrad von der Goltz


„Ich habe noch nicht einmal ein Handy.“

Herr von der Goltz, Sie feiern im Juni Ihren 90. Geburtstag. Nach wie vor
unterrichten Sie an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und
Musikpädagogik (HfKM) Violine. Wie kam es zu Ihrer Verpflichtung als
Professor für die Jungstudierenden an der HfKM in Regensburg?


Das hatte im Grunde genommen geografische Gründe.
Ich bin seit 1983 pensioniert und habe mir in Eichhofen meinen Alterssitz gebaut. Der damalige Bayerische Kulturminister berief mich, den Sektor Jungstudierende der Violinklasse an der HfKM aufzubauen und zu leiten. Dieses System der instrumentalen Frühförderung habe nicht ich allein erfunden, die bayerische Frühförderung aber betrachte ich schon als mein Baby.

Die Würzburger Musikhochschule, an der ich eine Professur innehatte, war eine der ersten Hochschulen, die das System der Jungstudierenden mit Erfolg eingeführt hat.

Es gab unzählige Termine und Abstimmungsprozesse mit Ministerien und vielen anderen Stellen, ehe es so weit war. Kinder ab zehn Jahren und Jugendliche mit außergewöhnlich musikalischer Begabung, die ein ordentliches Studium noch nicht aufnehmen können, weil sie noch der Schulpflicht unterliegen oder erst ihr Abitur machen wollen, werden als Jungstudenten aufgenommen.

Sie lernen so zum einen bereits den akademischen Betrieb kennen und erhalten darüber hinaus professionellen Unterricht, der internationalen Standards
entspricht und der sie später zur Aufnahme des regulären Studiums befähigt.

Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass dieses Modell inzwischen an allen Hochschulen Usus ist und auch an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg gepflegt wird.


Wie viele Jungstudenten betreuen Sie und wie ist es um das Niveau Ihrer
Klasse bestellt?


Aktuell sind es zehn Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Ich unterrichte zwölf Wochenstunden. Alle Studierenden haben Einzelunterricht. Das Niveau ist sehr hoch, erstaunlich hoch. Wenn man bedenkt, dass die Kinder neben der Schule, in der sie erheblichem Druck ausgesetzt sind, noch intensiv den Instrumentalunterricht absolvieren, so ringt mir das höchsten Respekt ab.

Ja, schon komisch, der älteste Professor betreut die jüngsten Studenten! Viele der Jungstudierenden haben erste Preise bei „Jugend musiziert“ abgeräumt, fast alle nehmen ein Instrumental-studium auf und viele machen Karriere.

Anne Maria Wehrmeyer zum Beispiel räumt einen Preis nach dem anderen ab, Benedikt Wiedmann ist Mitglied des Orchesters der Norwegischen Nationaloper und spielt im Oslo Philharmonic Orchestra, um nur einige zu nennen. Es gibt Jahre, in denen nehmen wir keine Studenten in der Violinklasse auf, und es gibt Jahrgänge, in denen gehäuft Talente vorspielen. Ich kann nur empfehlen, sich selbst von der Qualität zu überzeugen, der Eintritt zu den regelmäßigen Matinee-Konzerten unserer Jungstudierenden ist frei.


Wie kamen Sie zum Geigenspiel? Gibt es eine familiäre Vorbestimmung?

Nein, überhaupt nicht. Meine Mutter spielte sehr gut Klavier, sie hat mich einmal recht anständig bei Beethovens Frühlingssonate begleitet, aber in der Familie von der Goltz, ein ziemlich umfangreicher Clan, gab es hauptsächlich Militärs, ein paar Juristen und Naturwissenschaftler, jedoch kaum Mitglieder mit künstlerischen Neigungen. Nun, ich erlernte als Junge das Violinspiel und es machte mir Freude.

Das lag auch an meinem hervorragenden Lehrer Prof. Karl Höfer, Mitglied der Berliner Philharmoniker, der selbst noch bei Joseph Joachim (1831–1907) studiert hatte, jenem berühmten Violinisten, der Johannes Brahms bei zahlreichen Werken beratend zur Seite stand. Das merkte man Höfers Unterricht auch an.

Das Violinspiel erfüllte mich, es war immer die Geige, die mich faszinierte, ein Blasinstrument oder das Klavier haben mich nie gereizt. Als die Familie 1942 nach Schweden fliehen musste – mein Vater gehörte zum Kreis um
Stauffenberg –, bekam ich auch dort hervorragenden Unterricht.
Als ich 16 Jahre alt wurde, musste ich mit meinem Vater zurück nach Deutschland, wir strandeten in Lübeck, wo mein Vater von den Alliierten interniert wurde und ich als Halbwüchsiger in einem Flüchtlingslager Unterschlupf fand.

Auf einem Streifzug durch das zerbombte Lübeck blieb ich vor dem Stadttheater stehen, fasste mir ein Herz und fragte, ob man jemanden brauchen könne, der Violine spielen kann. „Wir beschäftigen keine Kinder“, lautete die Antwort einer offensichtlich altgedienten Sekretärin, „aber ich will sehen, ob der Generalmusikdirektor Sie empfängt.“

Der GMD schien mich zu mögen und meinte, ich solle wiederkommen, wenn ich 17 geworden wäre. Und so geschah es.

Ein Jahr lang spielte ich im Orchester in Lübeck und es reifte der Wunsch, Violine zu studieren. Dazu musste ich erst einmal das Abitur machen, was mir auch erstaunlicherweise gelang, meine Kenntnisse selbst in meinen Problemfächern Mathematik und Physik wurden als „ausreichend“ empfunden. Dem Studium stand nichts mehr im Weg.


Wo und bei wem haben Sie studiert
– und, was vielleicht interessanter
ist, wie unterschied sich das Studium damals von dem von heute?


Ab 1948 studierte ich zunächst in Hamburg, wo meine Schwester inzwischen ansässig war, wechselte aber nach Detmold, um beim legendären Tibor Varga zu studieren, und wo sich die Chance bot, Meisterkurse bei Max Rostal und Wolfgang Schneiderhan, zwei herausragenden Exponenten der tschechisch-wienerischen Geigenschule, zu belegen.

Ich sage es gerade heraus:
Ich bin kein Freund des sogenannten Bologna-Systems mit der Aufsplittung in Bachelor- und Master-Studiengänge. Für gewisse Disziplinen mag das sinnvoll sein, für künstlerische und viele weitere Fächer sehe ich aber keinen Sinn in diesem starren Studienmodell. Es geht doch schon los in den vierten Klassen, wo Kinder regelrecht unter Druck gesetzt werden.

Nein, eine Entwicklung, ein Heranreifen kann man nicht per Lehrplan verordnen. Ich habe meine Kinder auf Waldorfschulen geschickt, wo sie sich viel freier und individuell entfalten konnten.

Nun ja, das Studium damals, da spielten sich Szenen ab, die heute so undenkbar wären. Ich erinnere mich, eines Abends so gegen 18:00 Uhr hatte ich eine Stunde bei Tibor Varga, aber er ließ auf sich warten.

Es wurde acht, es wurde neun Uhr, irgendwann war ich im Übungsraum eingeschlafen, bis ich um halb ein Uhr in der Nacht geweckt wurde, ich sei jetzt dran. Jeder kann sich denken, dass man müde und verschlafen eine Beethoven-Sonate kaum brillant spielen wird.

Und noch einmal, noch einmal, bis drei Uhr morgens dauerte die Stunde. Eine harte Schule, die aber auf der anderen Seite auch sehr viele Freiheiten ließ und die Möglichkeit zu konzertieren, die einen Fokus auf die Praxis legte. Generell bin ich der Überzeugung, Learning by doing ist immer noch die beste Methode, um in
seinem Fach Fortschritte zu machen und es zur Meisterschaft zu bringen.


Welche Stationen Ihrer Karriere erachten Sie als die entscheidenden?

An erster Stelle ist hier der erste Preis des ARD-Wettbewerbs in der Wertung Duo 1956 zu nennen, den ich gemeinsam mit meiner Frau Kristin am Piano gewonnen habe. Das war ein regelrechter Türöffner, der schlagartig neue Optionen ermöglichte.

Wichtige Impulse erhielt ich als Konzertmeister beim Philharmonischen Orchester Oslo, wo viele international bedeutende Dirigenten gastierten. Ich wäre gerne länger in Norwegen geblieben, aber um damals eine Festanstellung in Oslo zu bekommen, hat mir die norwegische Staatsbürgerschaft gefehlt.

Ein wichtiger Schritt war die Berufung als Dozent an die Musikhochschule Hannover, wo ich neben der Praxis entscheidende Erfahrungen als Pädagoge sammeln konnte.

Eine wunderbare Zeit – und wenn ich gewollt hätte, eine Lebensstellung – war meine Verpflichtung als erster Konzertmeister ans Philharmonische Staatsorchester Bremen, an ein sogenanntes A-Haus mit der höchsten Besoldungsstufe. Die Position erlaubte mir unter anderem im deutsch-englischen Mozart-Ensemble zu musizieren, weltweit zu gastieren und ein neues Repertoire kennenzulernen und zu erarbeiten. Der größte Schritt aber war 1963 meine Ernennung zum Professor an der Hochschule für Musik Würzburg.


Wie kam es dazu?

Eines Morgens beim Aufwachen dachte ich, du bist jetzt 35 – mir fiel Hölderlins Gedicht Hälfte des Lebens ein – und ich sinnierte, ob ich mit dem Erreichten zufrieden sein könnte. Was kann noch kommen? Entweder erster Konzertmeister bei den Berliner Philharmonikern oder eine ordentliche Professur erschienen mir als mögliche nächste Ziele. Als ich mehr zufällig in der Zeitschrift ’Das Orchester’ blätterte, dem Fachorgan für das deutsche Orchesterwesen, stand auf der linken Seite die Stellenausschreibung für eine Professur in Würzburg und eine auf der rechten für den Posten des ersten Konzertmeisters in Berlin. Ich bewarb mich auf beide Stellen und erhielt für beide Vorstellungstermine.

Damals stand ich bei der Konzertdirektion Schmidt in Hannover unter Vertrag und es stand eine Gastspielreise an, sodass ich – um einer Konventionalstrafe zu entgehen – beide Vorstellungsgespräche verschieben musste. Würzburg zeigte sich kulant, Berlin nicht.

Außerdem: In Berlin wurde gerade die Mauer gebaut, der Kalte Krieg begann, von daher – und auch meiner Frau zuliebe – entschied ich mich für Würzburg.
Dass es sich um eine C4-Professur handelte, die es heute dort gar nicht mehr gibt, machte mir die Entscheidung für Würzburg nicht schwer.


Welche Violinen spielen Sie, welche spielten Sie?

Fünf, sechs Jahre lang spielte ich eine Stradivari, die „Empress Caterina of Russia“, die Elizabeth Petrovna (1709–1762), die Tochter Peters des Großen, selbst bei Antonio Stradivari in Cremona bestellt hatte. Das Instrument habe ich verkauft, weil ich zu der Zeit ein Haus baute, weil mein Sohn Gottfried an der Juilliard School in New York Violine studierte und meine Tochter Kristin Violoncello am Konservatorium in London.

Eine weitere Stradivari von 1726 befand sich zeitweise in meinem Besitz sowie eine ganz wunderbare Guarneri del Gesù, mit der ich sehr gelungene Einspielungen – unter anderem mit dem Amadeus Quartett – gemacht hatte. Ein fantastisches Instrument, um das sich ein regelrechter Krimi rankt.

Wie es bei Violinen so ist, etwa alle 90 bis 100 Jahre muss der Bassbalken erneuert werden. Auf Empfehlung eines Bekannten ging ich mit der Guarneri nach Zürich zu einem Spezialisten, der sich die Violine besah und meinte, es sei eine Fälschung.

Was tun? Ich verkaufte die Violine und bekam dafür 20.000 DM. Wenig später tauchte das Instrument bei Hill & Sons in London auf, einem sehr exklusiven Händler für Streichinstrumente, der bis 1992 existierte, wo sie für einen Millionenbetrag über den Ladentisch ging.
Ich weiß bis heute nicht, welcher der Beteiligten an der Aktion mich übers Ohr gehauen hat oder ob mich nicht alle gemeinschaftlich hintergangen hatten. Nun ja, die Sache ist erledigt.
Kostbare historische Instrumente sind ohnehin eine heikle Angelegenheit, zumal allein die Versicherungssummen ins Horrende steigen. Heute spiele ich auf einer modernen Geige, die ich auf kuriose Weise gefunden habe: Ich war 2008 Mitglied in der Jury eines Wettbewerbs des deutschen Wirtschaftsministers, in dem es galt, den besten deutschen Geigenbauer zu ermitteln.
Alle Jurymitglieder mussten die Instrumente in einem abgedunkelten Raum auf ihre Spielbarkeit und ihren Klang testen.
Das Instrument, das mir bei dieser Konkurrenz am meisten zusagte, habe ich mir später auch gekauft. Ein rundum solides Handwerksstück aus der Geigenbauwerkstatt von Dominik Hufnagl im Allgäu.


Wie stehen Sie zur historischen Aufführungspraxis?

Wichtig und richtig, aber nicht der alleinige Weg. Überlasse ich meinem Sohn Gottfried und meiner Tochter Kristin, die beide Experten auf diesem Gebiet sind.


Welche Komponisten haben in optimaler Weise für Violine geschrieben?

Brahms und Mendelssohn waren so klug, bei ihren komplexen Werken hervorragende Geiger zurate zu ziehen, um adäquat für das Instrument zu komponieren. Johann Sebastian Bach selbst spielte neben Orgel ganz hervorragend Violine, seine Sonate Nr. 3 C-Dur für Violine solo, BWV 1005 ist das längste Violin-Solo überhaupt.

Seine bekannte Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll für Violine solo, BWV 1004 ist in meiner Einspielung irgendwie auf Spotify gelandet und wurde – wie mir meine Schüler sagten – mehr als 1,4 Millionen Mal heruntergeladen. Ohne, dass ich auch nur einen Cent davon hätte!

Ich habe meinen Sohn gefragt, ob ich dagegen vorgehen soll, aber er meinte, das wäre ein zu schwieriges Unterfangen.

Ich habe von solchen Dingen ja keine Ahnung, ich habe nicht einmal ein Handy.
Schostakowitschs achtes Streichquartett, gute Musik, macht Spaß, das zu spielen.


Ein Wort bitte zu zeitgenössischen und experimentellen Werken für Violine.
Wenn die Musik menschlich bleibt, sehr gerne. Ich halte es da mit dem Dirigenten und Mathematiker Ernest Ansermet der 1961 seine ’Les fondements de la musique dans la conscience humaine' (Die Grundlagen der Musik und das menschliche Bewusstsein) herausbrachte.

Auf nahezu 900 Seiten begründet er minutiös seinen Versuch, die Musik in allen Einzelheiten als Sprache, als Ausdruck menschlichen Bewusstseins zu begründen.

Das beginnt mit physikalisch-akustisch-mathematischen Darlegungen. Es stellt sich heraus:
Natur und Mathematik sind nicht deckungsgleich. Reine Zwölf-Ton-Musik muss Theorie bleiben, denn sie „klingt“ nicht.
Die Gleichung, oder besser: die Ungleichung des „Pytagoreischen Kommas“ sagt, dass zwölf reine Quinten eben nicht exakt sieben Oktaven entsprechen. Man muss sich mit einer Temperierung, einer Abweichung etwa eines Achteltons behelfen.
Es ist vergleichbar der Einlegung einer Schaltsekunde und eines Schaltjahrs alle vier Jahre, um den Jahreslauf zu synchronisieren.

Auch Kepler stieß auf das Phänomen, dass Mathematik und Natur nicht deckungsgleich sind, wie er in seiner Weltharmonik ausführt. Das ist irgendwie beruhigend.
Mathematik ist eine Hilfswissenschaft, die Annäherungen an kreatürliche Phänomene erlaubt, aber dass es des Menschen bedarf, diese Diskrepanz auszugleichen. Moderne Musik ja, aber menschliche.


Viele Musiker sagen, sie hören bewusst keine Musik, keine CDs, kein Radio
  … ich schon! Abends bei einem Glas Rotwein gebe ich mich gerne den Schwingungen hin, die Musik auslöst. Das können Mazurken von Chopin sein oder Konzerte von Schubert. In dieser Stimmung lege ich mich schlafen und ich schlafe ganz anders. Ich nehme diese Schwingungen mit, vergleichbar dem Energieerhaltungssatz, der sagt, dass Energie nicht einfach verloren geht, sondern verwandelt wird. So stelle ich mir das auch nach meinem Tod vor, dass meine Energie als Schwingungen weiter existiert.


Zur Person:

Conrad von der Goltz (* 18. Juni 1928 in Berlin) erhielt ersten Unterricht in seiner Heimatstadt Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs lebte seine Familie in Schweden.

Ab 1948 studierte er zunächst in Hamburg und dann in Detmold bei Tibor Varga.
Nach dem Studium Konzertmeister in Göttingen.
1956 Preisträger des ARD-Wettbewerbs in der Wertung Duo, es folgte eine Stelle als Konzertmeister beim Philharmonischen Orchester Oslo, danach als erster Konzertmeister beim Philharmonischen Staatsorchester Bremen und als Gast auch am SWR Sinfonieorchester Baden-Baden.

Ab 1963 Professor an der Hochschule für Musik Würzburg, wo er sich vor allem auch für die instrumentale Frühförderung einsetzte. Seit 1983 Leiter der Abteilung „Jungstudierende“ an der HfKM Regensburg.

Von der Goltz‘ Sohn Christian von der Goltz (* 1959) ist Jazzpianist, Sohn Gottfried von der Goltz (* 1964) Violinist und Mitbegründer des Freiburger Barockorchesters, Tochter Kristin (* 1966) von der Goltz Cellistin und Professorin in München.



 

Schlussbemerkung

Reiche, in denen man lebt

Ariadne singt:
“Es gibt ein Reich, es hat auch einen Namen: ’Totenreich’“

Am Ende unseres Lebens werden wir alle dorthin kommen, wobei niemand etwas darüber weiß, was auch immer die Religionen behaupten.

Archäologen und Historiker gewähren uns einen Einblick in vergangene Reiche anhand von Ausgrabungen und schriftlichen Zeugnissen.

Das bauliche Erbe, das uns Computersimulationen anschaulich machen, das bewährte handwerkliche Können, die literarische Überlieferung, unsere gemischte genetische Zusammensetzung verbindet uns mit der Vergangenheit.

Selbst der Stumpfsinnigste wird bemerken, dass er Eltern und Großeltern hat, die ihm äußere und innere Eigenschaften mitgegeben haben.

Ein schlechter Geschichtsunterricht lässt zum Ärger der Schüler nichts als Daten von Schlachten auswendig lernen, statt lebensnah das Entstehen, Blühen und vergehen von Reichen und ihren Leistungen oder Verfehlungen nahe zu bringen.

Viel lässt sich daraus für die Gegenwart und unseren Stand im Lauf der Weltgeschichte ableiten.

Das Perserreich, das Römische Weltreich, das Frankenreich von Karl dem Großen, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das Deutsche Kaiserreich und Hitlers Tausendjähriges Reich, das nach zwölf Jahren in einer Weltkatastrophe endete, sind Ansporn und Warnung.

Für uns Kulturmenschen gibt es aber ein Reich, das immateriell in unseren Köpfen und Seelen lebt.

Besondere Menschen haben uns an ihrem Reichtum teilhaben lassen, indem sie Werke schufen, die Jahrtausende überdauerten.
Philosophen, Dichter, Architekten, Komponisten verschaffen uns Zutritt in ein Reich von Erkenntnis und Wahrheit.

Diesen Zutritt erhalten wir aber nur durch lebenslanges Lernen, was den meisten zu mühsam ist und die sich wie Papageno mit Speis und Trank und mit Weibchen oder Männchen für die lustigen Stunden begnügen.

Erschreckend ist auch, wie manche Ideen durch Dummheit und Gier sich ins Gegenteil verkehren.

Religionen, entstanden aus dem Wunsch, die Menschen zu höherem Sein zu führen, entwickeln sich zu grausamen Machtapparaten.

Das Patriarchat, einst bei den Hirten der Wüsten und Steppen zum Schutz der Sippe entstanden, erniedrigt die Frauen zum Brutgerät für gewünschte Söhne und prügelt den Töchtern ein, sie seien wertlos und dumm und sollten es bleiben, indem man ihnen das Lernen und die freie Entscheidung über ihr Leben verbietet.

Die Demokratie ist bedroht, wenn das Volk diejenigen wählt, die an lautesten schreien und kalt kalkulieren, welche Versprechen ihnen zur Macht und ihrem Erhalt verhelfen.
Unsere Kultur ist gefährdet, weil wir zulassen, dass unsere gewählten Vertreter und ihre ’Mitarbeiter’ in Form von Beamten und Verwaltungsangestellten Kenntnisse und Interesse vermissen lassen, Bildung und Kultur als höchste Güter anzusehen.

Innerlich korrupt und moralisch zersetzt, den Pöbel durch ’panem et circenses’ befriedigt, wurde das einst großartige Römische Weltreich durch die Völkerwanderung zerstört.

Die Völkerwanderung zu uns nach Europa hat begonnen.
Schaffen wir es, unsere Werte zu bewahren?

ML Gilles




Letzte Meldung

War es nicht so, dass Herr Beczala kürzlich meinte, er stünde als Cover für Herrn Alagna für dessen Lohengrin in Bayreuth in diesem Jahr nicht zur Verfügung?
Nun springt er doch ein und übernimmt.
Das Motto könnte gewesen sein:
’Für Geld tu’ ich gar manches! – Aber dafür rette ich Bayreuth den ’Lohengrin!’

Der Münchner Merkur fragte:
Wie sieht es mit den kommenden Bayreuther „Lohengrin“-Jahren aus?

Zitat
„Beczala: Ohnehin hatte ich für 2019 schon für zwei Bayreuther Gala-Vorstellungen mit Anna Netrebko als Elsa unterschrieben. Mehr wäre nächstes Jahr nicht gegangen, weil ich bis Ende Juli in Barcelona den Rodolfo in „Luisa Miller“ singe. Es kam aber von Christian Thielemann bereits eine vorsichtige Formulierung, ob ich in den darauf folgenden Bayreuther „Lohengrin“-Spielzeiten zur Verfügung stehen könnte.“
Zitatende


Impressum

erscheint als nichtkommerzielles Beiblatt zu

- ausgezeichnet mit dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg -

kulturjournal - Holzländestraße 6 - 93047 Regensburg

Ersterscheinung der Ausgabe Regensburg am 27.07.2007
Erscheinungsweise: kulturjournal-regensburg zehn Mal pro Jahr von Februar bis August und Oktober bis Dezember
Ausgabe des Beiblattes als ’Mitteilung an meine Freunde’ – gewöhnlich zum Anfang eines Monats

Titel: Aussenwerbung der Nds. Staatsoper Hannover zu ’Die verkaufte Braut’

Verteilung Regensburg: Direktversand, Hotels, Theater, Galerien, Veranstaltungsorte, Tourist-Info, Bahnhöfe
Verteilung Hannover u.a.:
Mitglieder der Bürgerinitiative Opernintendanz
Niedersächsische Landesregierung, Politische Parteien im Nds. Landtag
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Bund der Steuerzahler,
Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger, Richard-Wagner-Vereine
Feuilletons von Tageszeitungen
Direktversand an ausgewählte Leserschaft
RA Frank Wahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Hannover

Wir verstehen diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach unserer Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes. Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire. Hierfür nehmen wir den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Wir benutzen Informationen, hauptsächlich aus eigenen Unterlagen, aus dem Internet u.a. Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Museums, der Preußen-Chronik, Wikipedia u.ä..

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